Samstag, 21. Dezember 2019

Da war es nur noch eins..

Die Oxalsäurebehandlung stand ja noch an.
Eigentlich sollte es dafür ordentlich kalt sein, damit die Bienen schön dicht sitzen. Nachdem es aber irgendwie nicht mehr kälter wird, habe ich das heute trotzdem gemacht. Die Bienen werden dabei mit warmem Zuckerwasser beträufelt, das mit Oxalsäure versetzt ist. Für die Bienen ok, für die Milben tödlich.

Für ein Volk kam leider jede Hilfe zu spät. Der Schwarm ist tot, der ganze Boden liegt voll mit Bienen. Das ist echt ärgerlich. Das war ein sehr starkes Volk im Herbst, aber leider hat es den Winter nicht geschafft. Ich denke mal, das sind die Spätfolgen der hohen Milbenbelastung.

Ich hatte schon das schlimmste befürchtet für den letzten verbliebenen Stock, da dieses Volk deutlich schwächer in die Winterpause gegangen ist. Aber siehe da: zumindest der Stock ist noch aktiv. Es waren zwei Gassen besetzt. Ich habe also hier die Oxalsäure reingeträufelt in der Hoffnung, dass das den Damen hilft, noch einen Schwung Milben loszuwerden.
Das fanden die Bienen leider gar nicht lustig. Da es heute fast 10 Grad sind, sind sie recht agil und sind mir zum Dank direkt ins Gesicht gesprungen. Zum Glück hatte ich einen langen Kapuzenpulli an. Undankbares Volk...hoffentlich haben alle wieder reingefunden, jede Biene zählt im Winter.

Jetzt bleibt tatsächlich nur noch Daumen drücken, bis es im Frühjahr wieder wärmer wird und der ganze Zyklus von vorne anfängt. Mal sehen, ob ich doch noch ein Volk habe im Frühling.

Sonntag, 24. November 2019

Winter is coming...

Draußen ist es mittlerweile für Bonner Verhältnisse knackig kalt und die Bienen sind im Sparbetrieb. Da es heute ganz nett war, wollte ich mal nachsehen, wie es im Stock aussieht.
Außerdem muss ich noch die Oxalsäurebehandlung machen. Aber dafür ist es wiederum zu warm. Je kälter, desto enger sitzen die Damen aufeinander und desto einfacher kann man sie betröpfeln.

Ein kurzer Blick durch das Flugloch zeigt, dass beide Völker schon ordentlich Bienen verloren haben. Es war auch keine Traube zu erkennen, die unter den Waben durchhängt.

 


Das hatte ich befürchtet, denn die Milbenbelastung war ja nach wie vor viel zu hoch. Zu dem Totenfall am Boden kann man noch eine Menge Arbeiterinnen dazu rechnen, die zum Sterben den Stock verlassen. Da gab es also schon recht hohe Verluste in den letzten Wochen. Nicht so gut...Ich habe mich also dazu entschlossen, mal ganz kurz aufzumachen und nachzusehen, ob man noch Bienenmasse zwischen den Waben erkennen kann.
Tja, gab es noch. Eine Traube Bienen hing in jedem Stock. Die Völker sind allerdings deutlich kleiner als vor 6 Wochen. Brut dürfte jetzt kaum noch vorhanden sein. Es war ja jetzt schon eine Weile recht kühl, da geht die Eiablage stark zurück.
Da die Damen meinen Besuch nicht sehr lustig fanden und ich auch wegen des Temperaturverlusts nicht lange stören wollte, hab ich auch direkt wieder zu gemacht und keine Waben gezogen, um genauer nachzusehen. Nur den Totenfall hab ich noch kurz rausgekehrt.

Jetzt muss ich mir einen guten Tag suchen, um die Oxalsäure anzubringen.Und das eher früher als später. Danach gilt es abzuwarten.

Mal sehen, ob das gut geht...

Sonntag, 27. Oktober 2019

Wachs schmelzen

Nachdem jetzt kaum noch Bienen fliegen, habe ich die gesammelten Wachsreste umgearbeitet. Aus zwei großen Eimern voller Wachsreste (und diversem Krimkrams) ist ein solider Block geworden.
Das hat ganz gut geklappt...
Man braucht gar nicht viel dafür: altes Wachs, großer Topf, Gasbrenner und ein alter Strumpf.
Das hier ist das Setting dazu:

Die Wachsreste hab ich im Laufe des Jahres gesammelt. Da kommt doch einiges zusammen. Aus dem letzten Jahr hatte ich auch noch einen kleinen Block übrig.
Das war alles nicht mehr besonders lecker, nachdem die Wachsmotten sich schon daran zu schaffen gemacht haben.
Der ganze obere Teil des Eimers bewegt sich, da krabbelt es überall. Die Wachsmottenlarven sind im Schlaraffenland. Aber nicht mehr lange...
Nach und nach wird aus dem ganzen Sammelsurium ein großer Topf voller Pampe. Beim nächsten Mal nehm ich noch mehr Wasser als Trägermedium dazu. Da war noch Platz im Topf und das war teilweise schwer umzurühren. Da hab ichmir die Arbeit selbst schwer gemacht. Aber man lernt ja dazu...

Dann wird die ganze Suppe durch einen alten Strumpf in einen leeren Eimer mit heißem Wasser gegossen und dann muss man nur noch warten.


Die dunkelbraune Soße unten ist flüssiges Wachs in heißem Wasser. Und alles was zu fein war für die Maschen geht natürlich auch mit durch. Das Wachs erkaltet dann, der noch vorhandene Feindreck setzt sich im Wasser unten ab und am Ende kommt eine solide Wachsscheibe raus, die auf dem Wasser schwimmt. Je länger das dauert, desto mehr Dreck sinkt nach unten.



Sieht hübsch aus. Unten klebt noch etwas Dreck, der beim Erkalten stecken geblieben ist. Den kann man abkratzen. Und vorne am Rand ist mir wohl irgendwas in den Eimer gefallen, dass jetzt im Wachs eingeschlossen ist. Das ist der dunkle Fleck.

Kein Vergleich mehr mit dem Papp, der im Topf war.


Das Wachs kann man nun für alles Mögliche verwenden. In der Regel macht man daraus neue Mittelwände, denn dann weiß man, wo das Material herkommt. Aus dem Block kann man aber auch allen möglichen anderen Kram machen. Wenn man diesen Prozess ein paar Mal wiederholt, dann hat man irgendwann sehr sauberes Wachs, aus dem man zum Beispiel auch Kerzen gießen kann. Mit dem Block hier würde das wahrscheinlich noch nicht funktionieren, die Schwebeteilchen setzen den Docht zu.

Ich leg das erst mal Beiseite. Ich hab noch keine Ahnung, was ich damit mache. Der massive Block braucht kaum Platz und für eine größere Aktion ist es zu wenig. Vielleicht lass ich es einfach erst mal liegen, bis ich ein paar dieser Blöcke zusammen habe.
Ich muss auch noch mal überlegen, wie ich den Prozess verbessern kann. Es ist doch sehr viel Wachs an dem Dreck im Strumpf hängen geblieben. Das hab ich jetzt einfach weggeworfen nachdem es kalt war. Ich denke, wenn man vorher den gröbsten Dreck direkt aus dem Topf mit einem alten Sieb rausfischt, dann erhöht das unterm Strich die Ausbeute. Na ja, beim nächsten Mal.


Samstag, 12. Oktober 2019

nochmal Milbenzählung

Bei den beiden verbleibenden Völkern habe ich jetzt erneut die Milben gezählt.

Ist insgesamt ein bisschen besser geworden. Von 100 bzw. 50 pro Tag sind die beiden runter auf ca. 70 bzw. 25 pro Tag. Das ist immer noch viel zu viel für eine gute Winterprognose, aber immerhin. Die Sprüherei war also nicht ganz umsonst.

Viel tun kann ich jetzt eh nicht mehr. Gegen Weihnachten gibts noch die übliche Winterbehandlung mit Oxalsäure und dann lass ich mich mal überraschen im Frühjahr.

In der Zwischenzeit gibts nicht so viel zu tun für Mini-Imker wie mich. In der Winterpause kann ich mich ums Aufräumen und vor allem um die ganzen Wachsreste kümmern, die im Laufe des Jahres angefallen sind. Das sind zwei Eimer voll, die will ich demnächst mal einschmelzen. Bin gespannt, ob das so klappt, wie ich mir das vorstelle...

Sonntag, 29. September 2019

Totalverlust...

Das hat ja mal gar nicht geklappt.

Das Volk, bei dem ich die Brutentnahme gemacht habe, hat die neue Beute und die Mittelwände nicht angenommen. Statt einen neuen Bau zu starten, sind die Bienen scharenweise ausgewandert. Die Mittelwände wurden nicht angerührt. Das eingehängte Zuckerwasser wurde von den Nachbarn geplündert. Ich habe auch keine Königin mehr gesehen.
Damit ist das ganze Volk verloren.

Und mal wieder hab ich keine Ahnung, was jetzt konkret zu diesem Problem geführt hat. Zu hektisch gearbeitet? Oder ist es für das Vorgehen generell zu spät im Jahr? Oder hab ich aus Versehen die Königin gekillt beim Umbauen? Oder, oder, oder...

Was für ein Flop. Jetzt hab ich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, aber hinterher ist man halt immer schlauer. Bitter...

Dann bleibt mir jetzt nur die Hoffnung, dass meine regelmäßige Sprühbehandlung der anderen beiden Völker erfolgreicher ist...

Sonntag, 22. September 2019

Gegenmaßnahmen

Nach reiflicher Überlegung und einigen Diskussionen mit den Imkerkollegen versuche ich jetzt wirklich verschiedene Taktiken. Handeln muss ich eh, also versuche ich mehrere Maßnahmen und lerne so viel wie möglich. Im schlimmsten Fall ist es zu spät und die Völker gehen im Winter ein. Dann hab ich wenigstens was fürs nächste Mal gelernt.

Stock 1 ist jetzt nicht mehr grün, sondern dunkelbraun. Ich habe dort eine totale Bauerneuerung gemacht und alles entnommen. Das ganze Volk sitzt jetzt auf frischen Mittelwänden und startet praktisch bei Null. In der Zwischenzeit schmelze ich die Altwaben ein bzw. friere die Vorratswaben einmal ein. Das erledigt die Milben in den Zellen. Die Bienen bekommen dann noch in ein paar Tagen eine Säurebehandlung für die Parasiten auf dem Rücken.
Bleibt die Frage, ob das Volk den Umzug verkraftet. Das ist insgesamt ziemlich rabiat, auch wenn es diverse Imker gibt, die jetzt noch Kunstschwärme bilden und damit ihre Bestände regulieren. Es ist natürlich viel zu spät im Jahr, um ein neues Volk aufzubauen. Ich hoffe, dass sie noch ein kleines Brutfeld anlegen und ein paar weitere Winterbienen großziehen. Bis Mitte/Ende Oktober kann das noch klappen, gerade hier im warmen Rheinland. Die Vorräte gibts dann zurück, sobald sie sich in der neuen Beute eingerichtet haben. Im Freien finden sie jetzt nicht mehr viel.


Und die anderen beiden Völker bekommen jetzt im Wochenrhythmus eine Säurebehandlung. Das hilft zwar nicht gegen die Milben in den Zellen, aber nach und nach erwische ich hoffentlich so viele davon auf den Bienen, dass die Population zusammen bricht.

Ich hätte auch gerne noch die Spät-Version der Ameisensäurebehandlung getestet, die sinnvollerweise eigentlich im August stattfindet. Aber dafür habe ich kein Material und das gibts jetzt auch nicht mehr zu kaufen. Leider zu spät im Jahr.

Dann bleibt jetzt eigentlich nur noch Daumen drücken, dass die Damen es schaffen...

Sonntag, 8. September 2019

Varroamilben

Ich hab noch mal nach dem Milbenbefall gesehen.
Das Resultat ist erschreckend. Zwischen 50 tote Milben pro Tag beim Brutentnahme-Volk und rund 100 pro Tag beim geschwärmten Volk (und beim Schwarm selbst) dürften für einen friedlichen Winter deutlich zu viele sein.

Die Viecher haben sich explosionsartig vermehrt in den letzten Wochen. Was mach ich denn jetzt? Ich wollte ja auf die Chemiekeule nach Möglichkeit verzichten. Das kann ich wohl vergessen. Mist...und es ist schon September. Die Behandlung macht man normalerweise eher Anfang August, bevor man das Winterfutter gibt. Da passt das Wetter auch besser.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Kann ich jetzt noch mit Ameisensäure arbeiten oder ist es dafür zu spät? Fragen hilft ja, also hab ich im Verein gefragt. Der lokale Sachverständige ist auch skeptisch, ob das mit der Ameisensäure noch klappt. Vielleicht einfach mit Milchsäure sprühen und auf das Beste hoffen? Das trifft nur Milben, die gerade nicht in Brutzellen sitzen. Aber immerhin...oder doch Ameisensäure? Ich habe auch nur zwei Verdunster, aber alle drei Völker brauchen Hilfe...

Jetzt frage ich mich natürlich im Nachgang, wie man das besser hätte machen können. Den Schwarm und seinen Ursprung habe ich gar nicht behandelt, die hatten ja nach dem Schwarmvorgang nur noch 5 Milben am Tag. Das ist harmlos. Und das dritte Volk hat nach der Brutentnahme eine Runde Oxalsäure bekommen. Wo diese Massen jetzt herkommen ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Andere Standorte sind mir hier keine bekannt, also können das auch keine fremden Überläufer sein. Das müssen meine eigenen Milben sein. Da brauche ich nächstes Jahr einen anderen Plan. Entweder alle schwärmen lassen und danach behandeln oder konsequent auf Brutentnahme setzen und dann trotzdem behandeln oder von Anfang an die Chemiekeule einplanen...? Darüber werde ich mal im Winter nachdenken.

Tja...ich muss erst noch fertig füttern, bevor ich jetzt was anderes mache. Das habe ich jetzt mal als erstes gemacht. und gebe den Damen noch eine Woche Zeit zum Verarbeiten. Und dann mache ich das Beste draus, und nutze die Situation als Testfeld. Der Schwarm und seine Quelle sind riesig, die werde ich wohl mit Ameisensäure beglücken. Das Wetter soll die nächsten zwei-drei Wochen ganz angenehm werden, das könnte also noch klappen. Wenn es einen schönen Altweibersommer gibt, dann reichen die Temperaturen für die Verdunster. Für den Brutableger nehme ich wohl Milchsäure, der sitzt auf weniger Waben und die haben auch die wenigsten Milben. Dann habe ich das auch mal gemacht.
Und dann gibts um Weihnachten noch eine Runde Oxalsäure, wenn alle ohne Brut dicht auf dicht sitzen. Dann sollte Ruhe sein. 

Hoffen wir mal, dass das klappt und ich nicht im Frühjahr drei tote Völker habe.

Sonntag, 25. August 2019

Sommerendspurt

Bei den Bienen läuft der Sommerabschluss auf vollen Touren. Die Brutfelder werden kleiner, die Vorratsfelder dafür immer größer. Es wird eingelagert, was zu holen ist.

Ich habe auch keine Drohnen mehr gesehen, die Herren wurden wohl alle raus geworfen, während ich im Urlaub war. Die Zeit der Fortpflanzung ist mittlerweile vorbei, also werden die Männchen nicht mehr benötigt. Die noch vorhandenen Drohnenzellen in den Beuten sind mittlerweile alle mit Honig belegt und werden im Winter als Vorratslager dienen.
Da es nochmal so warm geworden ist, wird im Moment Wasser herangeschafft, um den Stock zu kühlen. Darum sieht man im Moment bei mir im Garten auch dieses Bild:

Da wird jede Quelle genutzt. Im 2-Minuten-Takt kommen hier 5-6 Bienen vorbei, um den Rasensprenger anzuzapfen. Da der nicht ganz dicht ist, stehen immer ein paar Tropfen bereit (sofern er nicht läuft). Für die Bienen genau richtig: frei zugänglich und ohne Risiko zu ertrinken. So was wird gerne genommen. Bei meinen Nachbarn werden auch die Blumenuntersetzer angeflogen. Einfach ein paar Murmeln rein und schon werden sie interessant für die fliegenden Nichtschwimmer.

Ja, der Sommer geht zu Ende und für den Imker wird es jetzt ruhiger. Für mich bleibt noch das weitere Auffüttern der Völker und dann muss ich irgendwann mal die ganzen Wachsreste einschmelzen, die sich im Laufe des Jahres so angesammelt haben. Das hat aber noch Zeit. Da ich das im Freien mache, muss ich entweder warten bis spät in die Nacht oder bis es so kalt geworden ist, dass keine Bienen mehr fliegen. Wenn ich das bei dem schönen Wetter mache, dann laufen die alle Amok, weil sie glauben, dass bei mir im Garten eine Honigquelle aufgegangen ist. Also abwarten...

Dienstag, 13. August 2019

Fazit Brutentnahme

Ich war gerade noch mal am Stand und damit ist das Kapitel Brutentnahme auch abgeschlossen.

Der Brutling hat es leider nicht geschafft. Es gab keine Königin und die Bienen wurden immer weniger.



Der traurige Rest hier hat keine Überlebenschance. Schade...vielleicht finden die letzten Überlebenden ja Einlass bei den Nachbarvölkern.
Ich habe den Stock jetzt aufgelöst. Dazu räuchert man die Bienen zuerst ordentlich ein, damit sie sich die Bäuche vollschlagen. Dann nimmt man alle Waben mit und fegt die Bienen ein paar Meter entfernt auf den Boden. Nach etwas Verwirrung fliegen sie dann zurück an den Standort, wo sie keine Bienenbeute mehr vorfinden. Mit dem Honigvorrat im Magen können sie sich aber bei den Nachbarn einbetteln und verstärken dann dort die Belegschaft.

Gute Nachrichten gabs beim abgebenden Volk. Nachdem ich beim letzten Mal ja Sorgen hatte, dass auch das Volk hin ist, habe ich heute jede Menge frische Brut im Stock gefunden. Hurra, sie leben noch! Da hab ich die Königin beim letzten Mal wohl schlicht übersehen. In der Zwischenzeit hat sie angefangen, ein neues Brutnest anzulegen. Es wuselt wieder im Stock.

Hinter der Bauwabe vorne gehts weiter mit drei Brutwaben. Na endlich! Prima!

Und jetzt wird es spannend: die anderen beiden Völker platzen fast vor Bienen und sind bis an den Rand voll mit Waben. Das hier ist dagegen eher ein Volk in Ableger-Stärke. Das hat nicht mal das Futter komplett geschafft, in der Tasche war noch was drin. Aber es sind noch ein paar Wochen Zeit, bis es kalt wird. Das reicht hoffentlich noch, um gestärkt in den Winter zu gehen.

Ich hab noch ein paar Liter Invertsirup spendiert und das Flugloch verkleinert. War auch Zeit, denn die Wespen werden langsam frech. Die fressen alles, wenn sie können: Bienen, Larven, Honig. Da wurde sich schon überall geprügelt. Jetzt im Spätsommer nimmt das noch zu. Mit dem verkleinerten Flugloch können die Bienen jetzt den Eingang gegen die deutlich agileren und besser bewaffneten Wespen verteidigen. Stachel haben zwar beide, aber Wespen haben die kräftigeren Beißwerkzeuge.
Randnotiz: Wenn Bienen andere Insekten stechen bleibt der Stachel übrigens nicht stecken. Das passiert nur bei der flexiblen Haut von Säugetieren, in der sich die Widerhaken verfangen. Der traditionelle Gegner sind aber andere Insekten wie Bienen oder Wespen, die jetzt im Spätsommer auf Raubzug sind. Ist ja auch einfacher, das Vorratslager eines Volks anzuzapfen als selbst mühsam alles zusammen zu tragen.

Also Daumen drücken, dass aus dem Volk noch ein starkes Wintervolk wird...

Sonntag, 4. August 2019

Zwischenstand Brutentnahme

Ich habe beim Füttern natürlich auch nach dem Volk gesehen, dass ich durch die Brutentnahme in zwei Völker verwandelt habe. Die sahen beide nicht sehr glücklich aus.
Das abgebende Volk hatte jetzt drei Wochen Zeit, um die Mittelwände auszubauen und wieder mit der Brut zu beginnen. Leider ist da nicht viel passiert. Die Waben sehen zwar hübsch aus und es wurde jede Menge Honig eingelagert aus der ersten Fütterung, aber es ist nur sehr wenig Brut vorhanden. Und das bisschen, das ich gesehen habe, war irgendwie schief und krumm und löchrig. Das sieht nicht gut aus. Es sollte doch schon lange wieder zumindest kleine aber kompakte Brutfelder geben...?
Ich habe nach der Königin gesucht, aber ich habe sie nicht gefunden. Oh je...jetzt bin ich nicht der Held im Königin suchen auf Waben, aber so viele Bienen waren nicht im Stock und ich frage mich jetzt, ob da die Chefin gestorben ist. Das wäre ja extrem ärgerlich. Bei der Varroabehandlung aus versehen die Königin zu verlieren ist zynisch. Das macht man ja, um dem Volk auf die Beine zu helfen, nicht um es führungslos zu machen und dann aufzulösen. Tja...und nun?
Ich habe eine Brutwabe aus einem anderen Volk reingehängt. Wenn wirklich keine Königin mehr drin ist, dann bauen die Bienen Weiselzellen aus der Brut. Wenn ich also nächstes Mal Nachzuchtzellen sehe, dann weiß ich Bescheid. Leider ist es ggf. schon zu spät für die Nachzucht einer Königin. Bis die dann geschlüpft ist in über zwei Wochen, gibt es wahrscheinlich keine Drohnen mehr, um sie zu begatten. Dann wäre das Volk verloren, da es sich keine Winterbienen mehr ziehen kann. Da bleibt dann nur noch auflösen. Oder ich besorge mir aus dem Verein eine Ersatzkönigin.

Und im Brutling sah es noch schlimmer aus.
Von den Bienen, die beim letzten Mal im Stock waren, war nur noch ein Bruchteil vorhanden. Die Waben sind teilweise vergammelt bei dem feuchten Wetter der letzten Tage. Da waren wohl nicht genug Brutpfleger mit dabei, um alles zu betreuen. Teilweise sind die verbliebenen Larven in der Zelle eingegangen, da sie es nicht raus geschafft haben. Oder sie sind vorher eingegangen, weil das Mini-Volk die Temperatur nicht halten konnte. Diese Zellen bleiben dann zu. Normalerweise werden die irgendwann von den Bienen geöffnet und die toten Larven werden entsorgt, aber auch das ist nicht passiert.
Ich habe jetzt diese Waben entnommen und das Volk sitzt ganz eng auf drei Waben. Dazu gabs noch eine Bauwabe. Aber auch hier habe ich keine Königin entdeckt. Es waren zwar zwei offene Weiselzellen zu sehen und es wurde jede Menge Pollen eingelagert, aber eine neue Chefin habe ich nicht entdeckt.
Das sieht alles gar nicht gut aus. Ich warte jetzt noch ein paar Tage, wenn dann keine Bruttätigkeit zu sehen ist, dann löse ich den Brutling wieder auf.

Ein ernüchterndes Fazit der Brutentnahme nach drei Wochen...

Samstag, 3. August 2019

Fütterung der Raubtiere

Jetzt geht die Zeit der Einfütterung los.
Nachdem ich mich ja am Vorrat der Bienen bedient habe und jetzt einige Kilo Honig im Keller stehen, muss ich dafür sorgen, dass die Damen genug Treibstoff haben, um entpannt in den Winter zu gehen.
Da in der Natur jetzt nicht mehr so viel zu holen ist (außer vielleicht Sonnenblumen), muss ich eben die Nahrung herbeischaffen. Dafür gibts mehrere Möglichkeiten. Die beste ist natürlich, den Bienen einfach ihren Honig zu lassen. Das ist in dem Beutentyp, den ich benutze automatisch gegeben, denn alles, was die Bienen vor der Ernte unten im großen Brutraum eingelagert haben, bleibt ihnen erhalten. Da waren schon mal ein paar Kilo drin als ich die Honigräume abgenommen habe.
Die einfachste Ersatzlösung ist Zuckerwasser. Wasser und Zucker 1:1 vermischt (oder 2:3) finden die Bienen großartig. Alternativ gibts für Imker auch spezielle Futtermischungen zu kaufen. Die sind chemisch schon weiter verarbeitet und etwas dickflüssiger. Das spart den Bienen Arbeit, da sie im Gegensatz zum dünnen Zuckerwasser nichts mehr umarbeiten müssen. Sie können den Futtersirup also unterm Strich schneller einlagern. Jetzt Anfang August ist das noch egal. Es ist noch Zeit bis zum Herbst, daher gibts jetzt erst mal Zuckersirup. Diesen Invertsirup findet man übrigens auch ab und an in Nahrungsmitteln. Wenn auf der Zutatenliste Fructose-Glucose-Sirup steht, dann hat man da Bienenfutter zum Strecken und Süßen reingetan.
Leider besteht das alles nur aus toten Kalorien und enthält keinerlei Nährstoffe. Darum finde ich es wichtig, den Bienen auch normalen Honig zu lassen, der qualitativ natürlich hochwertiger ist, als der billige Industriezucker. Darum sind manche Bioimker auch durch Auflagen dazu verpflichtet, ihre Bienen auf eigenem Honig überwintern zu lassen.
Und so sieht das dann aus. 20kg Zuckerwasser.


Alternativ kann man auch noch Futterteig herstellen. Das ist eine Mischung aus Honig und Puderzucker, die zusammen einen festen Teig ergeben, den die Bienen nach und nach auffressen und einlagern. Dafür brauchen sie aber zwingend Wasser, da der Teig alleine zu trocken ist. Das kann man also nur machen, wenn die Damen noch fliegen können, um Wasser herbeizuschaffen. Könnte man jetzt auch noch problemlos machen, aber das Geknete ist mehr Arbeit für mich.



Zudem kann ich das flüssige Futter einfach in solche Futtertaschen füllen, den Teig muss ich irgendwie auf die Waben bringen oder in Eimer mit Löchern abfüllen, damit er nach und nach gefuttert werden kann.
Da bleib ich lieber beim Flüssigfutter. Ich hab das mit dem Teig letzte Woche mal getestet mit einem Honigrest, den ich noch hatte. Ich hab das in eine altes Glas gefüllt und ein paar Löcher reingepikt. Dann auf den Kopf gestellt und rein in die Beute. Hat so na ja geklappt. Nach der Hälfte kam nix mehr raus aus den Löchern und im Glas sah es so aus, als ob der Teig gärt. War mal ein Versuch...vielleicht probier ich das im Frühling nochmal und leg es direkt auf die Waben oder so. Aber jetzt gibts erst mal Flüssigfutter.
Mahlzeit!

Mittwoch, 17. Juli 2019

Behandlung

nächster Schritt: Milbenbehandlung mit Oxalsäure.

Nach der Brutentnahme war heute die Behandlung des abgebenden Volks dran.

Aber zuerst wollte ich nach dem Brutling schauen. Da war leider nicht viel los. Von den sechs Waben, die in der neuen Beute gelandet sind, war leider nur eine besetzt. Das ist zu wenig. Da habe ich wohl nicht genug Bienen mit rein getan.
Also habe ich von den anderen Völkern Bienenspenden eingesammelt. Ich habe jetzt einfach die leeren Honigräume samt Bienen, die gerade drin waren, auf den Brutling gestellt. Da unten noch die Absperrgitter drunter sind, ist garantiert keine Königin mit drin. Jetzt hoffe ich, dass die im Volk bleiben.
Und das abgebende Volk hat seine Säurebehandlung bekommen, das sollte ordentlich Milben massakrieren. Wo ich gerade dabei war, habe ich auch noch etwas zugefüttert. Ich weiß nicht so recht, ob die Bienen im Moment viel Futter finden und um auf Nummer sicher zu gehen, gab es jetzt ein paar Liter Zuckerwasser. Damit haben sie auf jeden Fall genug Treibstoff, um die Waben schnell auszubauen. Damit bei den anderen Völkern kein Neid (und damit Räuberei) entsteht, haben die auch was bekommen.

Jetzt bleibt nur abwarten. In ein paar Tagen schau ich noch mal rein, um zu sehen, ob mehr Bienen im Brutling sind und ob eine Weiselzelle angelegt wurde. Falls nicht, dann hat das Volk ein Problem. Ohne neue Königin ist es verloren. In dem Fall bleiben drei Optionen: Brutling wieder auflösen, Eier aus einem der anderen Völker einhängen und erneut versuchen, ob sie eine Königin draus ziehen oder aus dem Imkerverein eine Ersatzköngin besorgen. Aber jetzt warte ich erst mal ab.


Nachtrag 21.7.: die Idee mit den Honigräumen hat funktioniert. Jetzt ist Flugverkehr am Eingang und in der Beute hängen deutlich mehr Bienen als vorher.
Ich habe genau einen Weiselzelle gefunden, die mitten auf einer Wabe nach unten gezogen und bereits verdeckelt wurde. Also haben die Bienen es geschafft, zumindest aus einem Ei noch eine Nachwuchskönigin zu ziehen. Bisschen wenig für meinen Geschmack, mir wären ein paar solcher Zellen lieber gewesen. Kann ja immer mal was schief gehen...vielleicht setzte ich noch eine Eierspende aus den anderen Völkern zu...? Ich denke mal drüber nach.

Sonntag, 14. Juli 2019

Brutentnahme

Und heute waren dann die Milben dran.
Ich habe jetzt die Methode der totalen Brutentnahme genutzt. Eine ganz schöne Materialschlacht für Kleinimker wie mich.


Die dunkelbraune Beute ist das neue Zuhause für den Brutling. Ich habe also alle Waben aus der alten Beute entnommen und durch brandneue Mittelwände ersetzt. Die alten Waben samt den Bienen, die drauf sitzen, landen in der neuen dunkelbraunen Beute und schon hat man aus dem einen Volk zwei gemacht. Ich musste nur zuerst die Königin finden, denn die soll auf jeden Fall im alten Volk verbleiben. Manchmal klappts, ich habe sie direkt gefunden und in einen kleinen Käfig getan, bis ich fertig war.

Theoretisch imitiert man mit diesem Verhalten einen Schwarm. Die Königin und ihr Hofstaat haben jetzt erst mal zu tun, die Waben brutfertig zu machen. Das dauert ein paar Tage, in denen die Milben keine Larven mehr finden.
Und der neue Brutling hat, nachdem die letzten Bienen geschlüft sind und hoffentlich eine neue Königin gezogen wurde, erst mal Brutpause. Die neue Chefin muss ja erst mal in Eilage gehen, das dauert ein paar Wochen. In der Zwischenzeit gehen auch da die Milben zurück.
Da mein Volk völlig mit Varroa verseucht ist, hat der BSV einen Doppleschlag mit Brutentnahme und Behandlung empfohlen. Ich werde also in den nächsten Tagen noch mit Oxalsäure nachhelfen und in ca. 20 Tagen (wenn alles geschlüpft ist) auch den Brutling behandeln.

Tja, ob das jetzt alles klappt? Ich bin gespannt...jetzt sieht es auf jeden Fall so aus.

Bei der Gelegenheit habe ich auch die ausgeschleuderten Honigwaben nochmal drauf gesetzt. Die Bienen putzen die dann aus und ich kann leere Waben einlagern. Das klebt dann auch nicht mehr so.

Freitag, 12. Juli 2019

Honigernte

Wie angekündigt ist die Honigernte der erste Schritt zur Behandlung.
Und heute war es dann soweit. Die gesammelten Erträge dieses Jahres in zwei-drei Honigräumen. 

 
So soll das aussehen: die Wabe prall gefüllt und der Honig von den Bienen verdeckelt. Ein sicheres Zeichen, dass der Honig reif genug ist. Der Wassergehalt ist dann sehr niedrig und er hält sich länger.
 


Ich hab ja selbst kein passendes Werkzeug. Zum Glück konnte ich bei einem Vereinskollegen schleudern, der gerade dabei ist, seine mehreren dutzend Völker abzuernten. Da haben meine drei Honigräume nicht weiter gestört und ich konnte "mal eben" zwischendurch seine "Honigküche" nutzen. Feine Sache, so was: Ein Raum nur für die Honigernte. Alles da, was man so braucht, alles in griffweite und seine Profi-Schleuder verfrühstückt meine paar Honigrähmchen nebenbei. Wir haben nicht mal zwei Stunden gebraucht, inkl. hin und her fahren und einem ausgiebigen Schnack.


So, Meilenstein Honigernte erreicht. Zwei große Eimer (und ein kleiner Rest), und zwei kleine Eimer Deckelwachs. Kann man gut einschmelzen. Und im Gegensatz zum letzten Jahr sind die Honigwaben alle noch ganz. Die kann ich jetzt noch mal kurz auf die Völker stellen, die putzen die Reste aus den Waben und lagern sie neu im Volk ein. Und die Waben selbst können im nächsten Jahr ernuet verwendet werden.
Nächster Schritt: Brutentnahme und gleichzeitige Varroabehandlung. Nach Rücksprache mit dem Sachverständigen folge ich seiner Empfehlung. Ich werde das völlig verseuchte Volk erst mal von seiner Brut befreien und damit einen Ableger bauen. Direkt im Anschluss gibt es dann eine Säure-Behandlung. Mit diesem Doppelschlag lassen sich die Milben hoffentlich zurück schlagen, bevor es zu spät ist.

Sonntag, 7. Juli 2019

Von Honig und Plagegeistern

So, der Sommer kommt und damit geht für die Bienen schon die heiße Phase des Jahres zu Ende. Die Völker haben ihren Höhepunkt erreicht oder bereits überschritten. Die großen Trachtpflanzen sind für Buschdorf jetzt auch durch und damit kommen wir zu den nächsten Meilensteinen im Bienenjahr: Honigernte und Milbenbehandlung. Das sind auch heiße Phasen, aber eher für den Imker, denn der hat damit ordentlich zu tun.


Zuerst kommt der Honig dran: da die Massentrachten beendet sind, muss ich mir jetzt überlegen, wie lange ich noch mit der Ernte warten will. Das ist immer der erste Schritt, denn insbesondere wenn man gegen Varroamilben anschließend mit chemischen Hilfsmitteln behandeln möchte, dann kann man danach den Honig nicht mehr selbst nutzen. Wer möchte schon Honig essen, der evtl. Rückstände von Ameisen-, Milch- oder Oxalsäure enthält? Brrrrrrr.....
Also werde ich in den nächsten Tagen meinen Honig ernten. Bin gespannt, wie viel da jetzt hängen bleibt. Ich könnte dazu die Saftpresse nutzen. Dann schneidet man die Waben klein und quetscht den Honig aus, so wie man das vielleicht von der Johannisbeerernte kennt. So habe ich das letztes Jahr gemacht, aber das ist sehr zeitintensiv und man zerstört das ganze Wabenwerk. Schade drum.
Ich denke, ich werden stattdessen mal einen Kollegen aus dem Imkerverein fragen, ob ich bei ihm meinen Honig schleudern kann. Ich selbst habe nämlich keine Schleuder. Das lohnt sich bisher nicht für mich. Das hätte den Vorteil, dass es wahrscheinlich schneller geht und ich die Honigwaben im nächsten Jahr wieder benutzen kann. Die Wabenstruktur bleibt dabei erhalten und die Bienen können dann nächstes Jahr neuen Honig einlagern.
Danach muss ich allerdings den gemopsten Vorrat ersetzen. Das geht mit verschiedenen speziellen Futtermischungen, die man kaufen kann oder einfach mit Zuckerwasser. Letzteres ist sehr billig, aber auch recht minderwertig, da der Zucker keinerlei Mineralien und andere Zusätze enthält, die die Bienen mit dem Nektar gesammelt haben und die sie brauchen, um gesund durch den Winter zu kommen. Das ist auch ein Grund, warum ich die großen Dadant-Beuten mag: die Bienen lagern im Laufe des Frühjahres auch in den großen Brutraum Honig ein. Ich habe vorhin mal nachgesehen, da war in jedem Stock mindestens schon eine Brutwabe gut mit Honig gefüllt, da die Bruttätigkeit durch den Schwarm unterbrochen war. Der Raum wurde direkt anderweitig genutzt. Alles was unten lagert gehört den Bienen, das ist also schon mal eine gute Basis für das Winterfutter, denn in jede große Wabe passen so 2-3kg rein. Die sind richtig schwer. Da muss ich dann entsprechend weniger füttern.

Und dann muss ich mich auch dringend um die Milben kümmern. Insbesondere im braunen Stock nehmen die Überhand. Da muss dringend was passieren. Der geneigte Betrachter erkennt das Problem hier.


Sieht erst mal nach Mückenschiss auf Leinwand aus, ist aber aufschlussreich. Das ist eine Stock-Windel. Ein simples Tablett, das unter den Stock passt. Das kann man unter den Stock schieben und sich dann ansehen, was so nach unten fällt. Das ist für den Imker hilfreich, denn darauf landet alles, womit sich das Volk gerade beschäftigt. Unter anderem abgefallene Varroamilben, deren ovale Form von knapp 1mm recht auffällig ist, wenn man weiß, was man sucht. Und ein kurzer Blick auf den Schieber hat gezeigt, dass rund 100 der Plagegeister pro Tag gefallen sind. Das Volk ist völlig durchseucht. Das ist schlecht. In diesem Zustand kommt es nicht durch den Winter, da die Milben die Bienen schwächen. Im Sommer ist das ärgerlich, aber da die Sommertiere nur knapp sechs Wochen alt werden, merkt man davon wenig. Die Winterbienen hingegen müssen runde 6 Monate überstehen. Das funktioniert nur schlecht mit Parasiten auf dem Rücken. Es gilt also dringend zu handeln, denn das Wachstum der Milben erfolgt exponentiell. Wenn ich ncihts unternehme, habe ich mehr Milben als Bienen im Stock. Daran geht das Volk unweigerlich ein.
Das andere Volk hat sich ja selbst geholfen, indem es einen Schwarm gebildet hat. Zum Vergleich: auf deren Windel habe ich noch nicht mal eine handvoll Milben gefunden. Die Unterbrechung der Bruttätigkeit durch den Schwarm hat die Milben dort in die Steinzeit zurück geworfen.

Jetzt gibts mehrere Varianten: chemische Keule oder Imkertaktiken. Für beides muss die Honigernte abgeschlossen sein. Man kann die Bienen z.B. über mehrere Tage hinweg mit Ameisensäure bedampfen. Das ist tödlich für die Milben, allerdings auch extrem stressig und hart an der Grenze zur Schädlichkeit für die Bienen. Hat aber den Vorteil, dass die Säure auch durch die Wachsdeckel hindurch auf Milben wirkt.
Im Winter kann man dann eine Nachbehandlung mit Oxalsäure machen. Diese nehmen die Bienen auf und versauern damit den Milben die Mahlzeit. Da das nicht durch die Wachsdeckel hindurch wirkt, klappt das aber nur, wenn es keine Brut mehr im Volk gibt, bei der sich die Milben verstecken können.
Alternativ kann man einen Schwarm imitieren: man entnimmt die Brut aus dem Volk und bildet damit einen Ableger. Der Ableger wundert sich, wo die Königin abgeblieben ist und zieht sich eine neue nach. Eier sind ja vorhanden, die ganze Brut ist ja in den Ableger gewandert. In der Zwischenzeit gehen den Milben die Ziele aus. Irgendwann kommt man an den Punkt, an dem alle alten Larven geschlüpft sind und die neue Königin noch nichts gelegt hat. Jetzt sind alle Milben draußen auf den Bienen und man kann die Bienen zusätzlich mit Milchsäure einsprühen. Das vertragen die Bienen, die Milben aber nicht. Wer will kann dabei auch gleich noch die Waben tauschen und frische Mittelwände einsetzen. Das dient der Stockhygiene und bringt den Vermehrungszyklus der Milben zusätzlich durcheinander.
Das abgebende Volk behält nur eine Brutwabe als Lockvogel. Der Rest des Stocks wird mit Mittelwänden aufgefüllt, die erst mal ausgebaut werden müssen, bevor die Königin dort Eier legen kann. Da es sonst keine Ziele gibt, müssen die Milben in diese Wabe, um sich fortzupflanzen. Nachdem alle Zellen dort verdeckelt sind, entsorgt man die ganze Fang-Wabe samt Brut und den ganzen Milben, die sich darin befinden müssen. Danach geht der Neuaufbau des Volkes los, ähnlich wie beim Schwarm.
Es gibt noch viele andere Varianten, wie man die Plagegeister in Schach halten kann, aber ich denke, ich versuche mal die Variante Brutentnahme. Dann ist der Stand auch voll mit vier Kästen. Ob der Ableger und das verseuchte Altvolk dann bis zum Herbst stark genug werden, um über den Winter zu kommen, muss sich dann zeigen. Ich hoffe, es ist noch nicht zu spät, die Milbenbelastung ist extrem hoch. Daumen drücken!

Freitag, 28. Juni 2019

Gesundheitsfragen

Futterkranzproben

Heute hatte ich Besuch vom Bienensachverständigen aus dem Imkerverein. Es standen Hygiene und Krankheitsvorbeugung auf der Agenda.

Bei Bienenvölkern sollte man regelmäßig auf ansteckende Krankheiten untersuchen. Die Völker können sich wie alle Tiere Krankheiten einfangen und damit dann andere Völker anstecken. Fiese Sachen wie Nosemose (Durchfall) oder etwa Faulbrut (Pilzbefall der Brut) will wirklich keiner, man selbst am allerwenigsten. Auch wenn die Völker äußerlich noch gesund wirken, kann man bei einer Laboruntersuchung feststellen, ob ein Standort mit ansteckenden Krankheiten belastet ist. Wenn man das früh genug merkt, dann kann man ggf noch gegensteuern, bevor der ganze Stand im schlimmsten Fall eingeht und eventuell dabei sogar noch benachbarte Völker ansteckt.

Zu diesem Zweck hat er einen Probenbecher mitgebracht und wir haben eine Futterkranzprobe meiner drei Völker entnommen. Das war für mich jetzt auch das erste Mal, daher war ich neugierig, was wir tun müssen. Geht eigentlich ganz einfach: Man entnimmt aus jedem Volk eine oder zwei Brutwaben und löffelt dort jeweils etwas Honig direkt aus dem Futterkranz, der die Brutwaben umgibt. Dabei bekommt die Wabe ein ordentliches Loch und der Honig suppt über alles, aber das flicken die Bienen recht schnell wieder. Mit Proben aus den drei Völkern haben wir den Becher gefüllt. Der geht jetzt ans zuständige Bieneninstitut (im Rheinland ist das in Mayen bei Koblenz) und wird dort untersucht. Und das schöne daran: alle paar Jahre ist das sogar kostenlos für den Hobbyimker. Wenn ich es richtig verstanden habe, dann übernimmt die EU die Kosten dafür. Prima. Knapp 20 Euro gespart.
Dann bin ich jetzt mal gespannt, ob meine Bienen auch offiziell so gesund sind, wie sie von außen wirken.

Und sonst so?

Bei der Gelegenheit habe ich mal nachgesehen, ob der Schwarm den Honigraum angenommen hat - tatsächlich. Der wird schon ausgebaut und es war schon teilweise Honig eingelagert. Die sind echt gut drauf. Die Linden stehen jetzt auch überall in voller Pracht, es gibt also gerade ordentlich was zu holen für die Sammlerinnen. Obwohl sich der Bienen-Andrang hier in der Straße im Vergleich zum letzten Jahr noch in Grenzen hält.

Und der grüne Stock bleibt auch interessant. Ich hatte beim letzten Mal ja die Gelegeneheilt genutzt, und zwei alte Waben hinter das Schied gehängt. Da die neue Königin noch nicht in Eilage gegangen war, war keine Brut sondern nur Honig drin. Den sollten die Damen aus den alten Waben nach vorne (oder noch besser nach oben in den Honigraum) umtragen und dann können die alten Dinger raus (wieder Stichwort Hygiene). Und was ist? Meine Bienen halten sich nicht an die Theorie. Statt den Honig umzulagern haben sie eine Filiale gebildet. Auf den beiden alten Waben waren plötzlich kleine Brutfelder. Und Weiselzellen hab ich auch gefunden. Da müssen wohl doch schon ein paar Eier drin gewesen sein. Und die Bienen machen, was Bienen eben so machen: die Eier hochpäppeln und bei Bedarf eine Königin nachziehen. Die saß ja eigentlich vor der Abtrennung. Haben die dahinter aber nicht gemerkt. Mist. Jetzt hab ich zwei Filialen im gleichen Stock. Ein Volk vor dem Trennschied und die Zweigstelle dahinter. Das geht theoretisch auch, wenn man ein undruchlässiges Absperrschied verwendet, aber das probier ich ein anderes Mal.
Aber gutes Timing: ich hatte ja einen BSV da. Der amüsierte Kollege meinte, seine Bienen halten sich auch nicht an die Theorie. Na dann...
Die Königin(nen) haben wir jetzt nicht gesucht, daher weiß man nicht so genau, was jetzt los ist. Eine Chefin oder zwei oder gar keine? Sein Vorschlag: einfach einen Ableger draus machen, dann hab ich eben vier Völker. Dafür fehlt mir aber das Material und langsam auch der Platz. Oder die Zweigstelle wieder ins Hauptvolk integrieren. Falls wirklich zwei Königinnen im Stock sind machen die das unter sich aus. Die Weiselzellen kann ich stehen lassen für den Fall, dass doch keine Königin mehr drin ist. Falls doch ergibt sich im schlimmsten Fall dann eben noch mal ein später Schwarm, wenn die neuen Weiselzellen schlüpfen. Oder aber die doch vorhandene Königin macht kurzen Prozess mit den Nachzüglern. Ich habe mich für die direkte Lösung ohne Materialbedarf entschieden. Also hängen die beiden Waben jetzt wieder vorne mit drin. So viel zu der Idee, dass ich die aussortieren kann.

Mal sehen, wie das jetzt weiter geht. Gestochen wurde ich auch bei der Aktion. Also wenn es einmal läuft...nächstes Mal wieder mit langen Ärmeln.

Sonntag, 16. Juni 2019

Schwarmzeit vorbei

Nach zwei Wochen kam ich heute endlich dazu, in die Beuten zu sehen. Ich war gespannt, wie es dem grünen Volk mit der neuen Königin geht und ob der Schwarm im neuen Heim schon angefangen hat, ein neues Brutnest anzulegen.

Aber zuerst musste ich unbedingt nachsehen, ob im braunen Volk Weiselzellen hängen. Kurze Imker-Mathematik: Königinnen entwickeln sich in 3+5+8 Tagen: 3 Tage als Ei, 5 Tage als Larve, 8 Tage als Puppe. Macht zusammen 16 Tage. Ich habe vor 15 Tagen das letzte Mal nachgesehen und keine Nachschaffungszellen gesehen. Die Bienen hätten theoretisch aber direkt nach meiner Durchsicht loslegen können und dann bleibt jetzt noch ein Tag, bevor die neue Chefin schlüpft. Also nix wie ran ans Volk, denn ich möchte die aktuelle Königin behalten. Aber zum Nachsehen musste ich erst mal die Honigräume runter wuchten. Auch der 2. Raum wird langsam schwerer, der erste ist schon knallvoll. Ganz schön schwer die Dinger. Und alles rappelvoll mit Bienen. Also dafür dass das Volk Anfang des Jahres etwas schwach war hat es sich echt prima entwickelt! Und...keine Weiselzellen drin. Die haben einfach keine Lust auf Vermehrung. Dafür aber riesige Brutfelder auf allen Waben. Soll mir recht sein. Ich denke auch, die Schwarmzeit ist jetzt durch.
Ich habe noch eben den ganzen Wildbau entfernt. Die sind echt bauwütig..sieht aber sehr hübsch aus und riecht auch noch lecker.



Bleibt die Frage, was die beiden Teile des Schwarms machen.
Das Altvolk hatte mich ja beim letzten Mal mit weiteren zahlreichen Nachzuchtzellen überrascht. Die müssen alle direkt nach meiner vorletzten Durchsicht angelegt worden sein. Das finde ich immer noch seltsam, denn da war die neue Chefin ja schon angelegt und ein paar Tage lang verpuppt. Tja, offensichltich werden Königinnen auf Vorrat angelegt, so lange das noch geht. Wenn die Brut zu spät mit Gelee Royal gefüttert wird, dann kommt eine maue Königin raus. Also haben die wohl tatsächlich alles hochgezogen, was an Brutmaterial verfügbar war. Sehr gründlich, so ein Volk...
Jetzt waren fast alle großen Weiselzellen wieder unten offen, also sind die ganzen Jungköniginnen nach und nach wohl geschlüpft. Bis auf zwei kleine, das waren wohl Blindgänger. Mal sehen, wie lange die Bienen die Zellen noch stehen lassen.
Einen weiteren Schwarm habe ich nicht registriert und auch von den Nachbarn hat sich niemand gemeldet. Also gab es wohl ein Massaker unter den Königinnen. Und die Gewinnerin habe ich tatsächlich gerade gesehehen auf einer Wabe. Mit schön langem Hinterteil sieht sie prima entwickelt aus und ist farblich fast eine Kopie ihrer Vorgängerin, die jetzt nebenan wohnt. Nur mit Eier legen ist noch nichts. Die neue Chefin ist zwar munter herumgewandert und hat Zellen inspiziert, aber alle Waben waren leer. Das kann jetzt aber nicht mehr lange dauern, bis sie Ihre Tätigkeit als Brutfabrik aufnimmt.
In der Zwischenzeit hat das Volk die frei werdenden Zellen mit Pollen und Honig gefüllt. Es glänzt überall, die Bienen scheinen gerade richtig gut einzutragen. Gut für das Volk, leider nichts zu holen für mich, denn das lagert jetzt alles im Brutraum. Im Honigraum hat sich dafür wenig getan. Klar, die machen erst mal unten voll, bevor sie oben einlagern. Und da unten im Moment kein Platz für neue Bienen benötigt wird, packen sie ihre Vorräte eben unten rein. Der Honig ist transportierbar. Wenn neue Brut angelegt wird, dann sollte das eigentlich auch nach oben umgelagert werden. Nur die Pollen bleiben wo sie sind.
Ich habe die Gelegenheit genutzt und noch zwei alte Waben hinter die Abtrennung gehängt. Da dort im Moment nur Honig drin ist, sollte der nach vorne (oder nach oben) umgelagert werden. Dann kann ich die alten Bretter mal rausnehmen. Das stört jetzt nicht so, wo es keine Brut gibt.

Der Schwarm selbst hat sich super entwickelt in seinem neuen Zuhause.

Sieht jetzt von oben unspektakulär aus, aber alle Rähmchen, die ich reingehängt hatte, sind komplett ausgebaut und voll belegt. Auch hier habe ich die Königin gesehen, die eilig auf einer Wabe unterwegs war. Die war echt fleißig in den letzten beiden Wochen: alle Waben sind randvoll mit Brutfeldern, die von kleinen Futterkränzen abgeschlossen werden. Wie aus dem Lehrbuch. Auch der leere Baurahmen ist komplett ausgebaut und total voll. Das sieht so gut aus, dass ich nicht nur eine neue Mittelwand reingehängt habe. Bilder gibts davon leider nicht, dafür fehlt mir eine Hand und/oder die nötige Ruhe, um mit gezogenen Waben dann noch mit dem Handy rum zu hantieren.
Ich habe mich sogar noch getraut, einen halbvollen Honigraum aufzusetzen. Wenn die ganzen Brutfelder schlüpfen ca. nächste Woche, dann brauchen die neuen Platz und was zu tun. Vielleicht schafft es das Schwarmvolk ja tatsächlich noch, den Honigraum zu belegen. Ich hätte nicht gedacht, dass das so schnell geht.

Insgesamt sieht der Stand also jetzt so aus:

Stichwort Honig: das läuft ja gerade ganz gut, da scheint es im Moment ordentlich was zu geben. Was auch immer gerade blüht, ich habe da etwas den Faden verloren. Obst und Robinie ist durch, aber ich sehe alle möglichen Wiesenblumen und Stauden hier. Mohn, Kornblumen und Lavendel gibts zum Beispiel gerade an jeder Ecke. An dieser Stelle ein Dankeschön an die Stadt Bonn, die die Grünstreifen hier in Buschdorf in den letzten Jahren zu Wiesen-Blühstreifen umfunktioniert hat. Alle gewinnen: Insekten finden Futter, Passanten finden es hübsch und die Stadt muss weniger mähen und spart Geld. Nur die Kreuzungsbereiche werden frei geschnitten. Reicht ja auch.
Ich habe diese Woche auch die erste blühende Linde gesehen. Das ist insofern interessant, da das für Buschdorf die letzte ertragreiche Massentracht sein dürfte. Na ja, zumindest ist das die Tracht, die ich zuordnen kann. Hier in der Straße stehen zwei Linden, die waren letztes Jahr über Tage komplett voll mit Bienen. Da ist aber im Moment noch nichts offen. Dauert wohl noch ein paar Tage. Bis dahin gibts Brombeeren, die ja in ganz Bonn wie Unkraut wachsen. Die sind auch recht ertragreich, sollen aber im Honig einen leicht bitteren Beigeschmack haben. Ich bin gespannt. Sonnenblumen gehen dann auch noch recht spät, aber davon gibts hier keine nennenswerten größeren Mengen. Zumindest sind mir mal keine bekannt.
Und Bienenbäume dürfte es den ein oder anderen in der Nachbarschaft geben. Aber wenn ich recht informiert bin, dann kommen die erst im August. Ich denke, ich ernte davor und lasse den Bienen den Rest als Wintervorrat. Dann muss ich auch nicht so viel füttern. Mal sehen...

Sonntag, 2. Juni 2019

Neue alte Mitbewohner

Nach ein paar Tagen habe ich jetzt mal nach dem Schwarm gesehen.
Sieht gut aus. Es sind zwar deutlich weniger Bienen im Stock, als ich eingefangen habe, aber die übrigen haben tatsächlich angefangen, sich häuslich einzurichten. Sehr schön. Auf allen Waben wird gebaut, das Zuckerwasser ist bis auf den letzten Rest leer und es gibt auch ordentlich Flugverkehr am Eingang. Ich hab sogar die Königin gesehen, die auf ihrer Dienerschaft hin und her lief. Die wartet darauf, dass die Waben groß genug sind, damit sie wieder Eier legen kann. Sieht alles gut aus für mich. Ich füttere da jetzt nicht mehr nach, ich denke die finden genug draußen. Ich wollte nur sicher stellen, dass sie bis zum Regelbetrieb nicht Hunger leiden. Und ich denke, das war erfolgreich.

Und was macht der alte grüne Stock in der Zwischenzeit? Also aus dem werde ich nicht so recht schlau. Jetzt ist der Schwarm gerade ausgezogen, ich habe also damit gerechnet, dass das Volk dort sich etwas entspannt, was die Nachzucht angeht. Es muss ja irgendwo eine Jungkönigin drin sein, die nach dem Hochzeitsflug dann irgendwann anfängt, Eier zu legen. Pustekuchen! Stattdessen habe ich rund ein Dutzend neue Weiselzellen gefunden. Die ziehen sich die Königinnen am Fließband nach. Und jetzt? Keine Ahnung...normalerweise sollte die neue Chefin alle weiteren, die schlüpfen wollen, eliminieren. Warum das Volk jetzt wie verrückt weiter Königinnen züchtet, da bin ich echt überfragt. Ich hab jetzt alle Zellen rausgenommen bis auf zwei Waben, die damit gespickt waren. Da könnte man jetzt ganz prima noch zwei Ableger daraus machen, aber mir geht der Platz aus. Ich hab auch keine Beute mehr übrig. Was aus denen jetzt wird, da bin ich mir auch nicht sicher. Erledigt die neue Jungchefin nach und nach alle Nachzügler? Ein Massaker wie bei Game of Thrones. Oder zieht die Jungkönigin ihrerseits auch aus, es gibt einen neuen Schwarm (ein so genannter Nachschwarm) und eine der Nachzüglerinnen übernimmt dann den traurigen Rest des ursprünglichen Volkes? Keine Ahnung...ich warte jetzt einfach mal ab und schaue, was kommt.
Mir ist aus den abgebrochenen Zellen dann tatsächlich eine Königin in meiner Wachs-Sammelbox geschlüpft. Konnte man zusehen...faszinierend! Was für ein timing. Und nach zwei Minuten ist sie dann abgehoben und weggeflogen. Tja, die ist sicher tot, denn wo soll sie hin?

Und dann ist da noch die braune Beute. Da läuft alles ganz gemütlich. Die haben wohl keine Lust auf Schwärmen. Es gibt keine einzige Weiselzelle. Dafür wird nach und nach Honig eingelagert. Im zweiten Stock des Honigraums sind die ersten Ausbauten erfolgt. Ansonsten sind die ganz friedlich. Das ist ja fast schon langweilig im Vergleich.

Insgesamt bleibt es also spannend, so wie das im Mai/Juni auch in der Regel zu erwarten ist. Das sind eben die betriebsamsten Zeiten bei den Bienen.

Montag, 27. Mai 2019

Bienenfänger von Buschdorf

Die Bienen sind geschwärmt. Und manchmal hat man einfach Glück und sieht zur richtigen Zeit zufällig aus dem Fenster. Perfektes Timing!
Hier machen sich die Bienen gerade auf die Reise, um zusammen mit der alten Königing ein neues Zuhause zu suchen.


Aber sonderlich weit sind sie nicht gekommen. Denn direkt im nächsten Baum sind sie auch wieder gelandet. Was für ein Spektakel.


In 10 Minuten war alles vorbei und dann saßen sie sehr friedlich im Baum.


Schwärme sind wohl in der Regel tatsächlich recht friedlich, denn außer der Königin, die da irgendwo mitten in der Traube sitzt gibt es nichts zu verteidigen: Brut gibts keine und die einzigen Honigvorräte sind die im eigenen Magen.
Wie aus dem Lehrbuch: der Schwarm sitzt am Ast und die Spurbienen machen sich auf den Weg, um eine Höhle zu finden. Das kann dauern, darum hat der Hofstaat auch vor dem Abflug ordentlich Honig getankt. So zwei-drei Tage halten die Bienen das wohl aus, danach wird es kritisch. Wenn die Späher bis dahin keinen neue Bleibe gefunden haben, dann wird entweder dort gebaut, wo man sitzt oder der Schwarm verhungert am Ast.

Ich habe überlegt, was ich jetzt mache. Arbeitnehmerfreundliche Bienen, die am Sonntag um 12h schwärmen. Wie bestellt. Aber hängt ja schon doof, so hoch am Baum. Da komm ich nicht ran und ich will mir auch nicht den Hals brechen mit Akrobatik.














Wenn man die jetzt einfach sitzen lässt gibt es mehrere Optionen:
  1. Sie finden eine natürliche Behausung (Baumhöhle o.ä.) und ziehen da ein. Prima. Ein "wildes" Bienenvolk. Natürlich wohnen wie seit 45Mio. Jahren. Mit etwas Glück überleben sie dort.
  2. Sie finden ein Gartenhäuschen oder eine Lücke unterm Vordach und ziehen da ein. Ups...nachdem die sich da häuslich eingerichtet haben, sind sie nicht mehr so entspannt, wenn sie dann umziehen sollen.
  3. Sie finden nix und gehen ein. Schade.
Also was tun? Freundliche Nachbarn waren die Lösung. Einen Hubwagen hatte leider niemand, aber mit einer stabilen Standleiter war der Schwarm ganz gut erreichbar.  Also haben wir die Bienen wieder eingefangen. Auch für mich eine Premiere. Theoretisch weiß ich, wie so was geht, aber praktisch...? Mit Hightech-Werkzeug (Wassersprüher, Eimer und Besen) waren die Damen nach ein paar Versuchen dann auch tatsächlich vom Baum runter und in einer neuen Kiste. Unterhaltung für die ganze Nachbarschaft. An dieser Stelle noch mal ein ganz dickes Dankeschön an die Helfer. Es gab nur ein paar wenige Stiche und immerhin könnt ihr jetzt sagen, dass es schon mal nasse Bienen auf euch geregnet hat. Kann ja auch nicht jeder von sich behaupten...
Man hat es tatsächlich gerochen, als die Königin mit in den Eimer gefallen ist. Die Pheromone sind so stark, das ist sogar für Menschen wahrnehmbar. Kein Wunder, dass die Bienen sich durch Gerüche finden. Die sind deutlich sensibler als wir. Was noch in der Luft war, ist dem Geruch gefolgt und dann von alleine in die Kiste geflogen.

Zum Glück  hatte ich noch eine Beute in Reserve. Mit ein paar Rähmchen ausgestattet ist die neue Wohnung sogar schon vormöbliert. Jetzt müssen sie die nur noch annehmen und auch drin bleiben.















Eigentlich soll man so einen Schwarm an einen anderen Standort bringen, damit die Bienen nicht am nächsten Tag wieder in den alten Stock fliegen. Tja, anderen Standort habe ich nicht, also schauen wir mal, was passiert.




Gestern Abend saß die ganze Traube als dicker Klotz in der neuen Beute, heute Abend waren sie schon auf die Waben verteilt und saßen ganz friedlich in den Wabengassen. Aber ich habe das Gefühl, es sind deutlich weniger als gestern. Mal sehen, wie das weiter geht. Ich hab jetzt noch etwas Zuckerwasser als Bestechung zum Bleiben rein getan. Mal sehen, ob es hilft.









Dann hab ich jetzt also drei Völker...

Sonntag, 19. Mai 2019

royaler Nachwuchs und Honig im Dach

Schon wieder Sonntag...da wird es ja mal Zeit, nach den Bienen zu sehen. Also Anzug an und ran an die Stöcke.
Beide Völker waren friedlich und schwer dabei, das Dachgeschoss zu füllen.


Die Honigräume sind ordentlich voll.  Das scheint mir die richtige Zeit zu sein, um nochmal eine Zarge drauf zu stellen. Jetzt haben also beide Völker zwei Räume aufgesetzt und damit wieder jede Menge Platz zum Ausbauen und Einlagern. Dazu gabs auch ein Video aus dem alten Raum, aber das funktioniert irgendwie nicht. Tja, als Standbild sieht das so aus:

 
Mir fällt dabei wieder mal auf, dass ich noch zu wenig über die Blütezeiten der verschiedenen Nahrungsquellen weiß. Bienen zwingen einen dazu, sich auch mit der umgebenden Natur zu beschäftigen. Also Kastanien sind durch, aber ich meine, jetzt müsste es langsam mit Äpfeln und Co weiter gehen. Aber sicher bin ich mir nicht, muss ich wohl mal nachlesen. Um es kniffliger zu machen, ist hier im Rheinland dann alles insgesamt nach vorne verschoben und alles blüht etwas früher als im Rest des Landes. Das bringt die verfügbaren Übersichten über die Trachtbänder durcheinander. Warum mich das beschäftigt? Weil ich mir den Honigraum wohl auch schenken könnte, wenn die nächste Massentracht erst in vier Wochen oder so kommt. Na ja, jetzt steht er drauf.



Schwarm oder kein Schwarm, das ist hier die Frage...

Bei der Gelegenheit habe ich auch wieder nach Schwarmzellen gesehen. Die Braunen üben noch, aber im grünen Volk war alles voller Weiselzellen. Sechs oder acht Stück habe ich gefunden. Und in jeder wächst eine neue Königin. Dieses Volk bereitet sich also nicht nur intensiv auf die natürliche Fortpflanzung der Bienen vor, sonder steht kurz vor einer Schwarmbildung. Es wird sich demnächst teilen.
Tja, und was mach ich jetzt? Alle Weiselzellen entfernen oder einfach machen lassen? Nach einigem Grübeln habe ich mich dazu entschlossen, ein paar Zellen stehen zu lassen und der Natur ihren Lauf zu lassen.
Ich habe ja schon gelernt, dass bei Imkern prinzipiell viel diskutiert wird. Drei Imker, vier Meinungen und fünf Lösungen. Und alle sind irgendwie richtig, nur eben anders. Schwärmen lassen oder nicht ist auch so eine Grundsatzdiskussion.
Der Schwarm ist die natürliche Vermehrung des Bienenvolkes und damit mal prinzipiell ein ganz normaler Vorgang. Er hilft dem Volk auch bei der Bekämpfung der Varroamilben, da die zwangsläufige Unterbrechung des Brutkreislaufes die Vermehrung der Milben ordentlich durcheinander bringt. Die Milben finden keine Brut, daher werden sie unfruchtbar und gehen selbst in die Fortpflanzungspause. Wenn die neue Königin dann nach einer Weile anfängt zu legen, müssen die Milben sich erst wieder auf ihren eigenen Fortpflanzungszyklus umstellen. Das kostet sie unterm Strich so viel Zeit, dass sich das Bienenvolk eine Pause von den lästigen Plagegeistern verschafft. Das geschwärmte Altvolk schleppt zwar auch noch Milben auf dem Rücken mit sich, aber die finden mangels Waben keine Möglichkeit, sich zu vermehren. Bis das geschwärmte Volk genug Neubau geschaffen hat und die alte Königin am neuen Ort wieder legt, sind auch diese Milben gekniffen.

Ein Nebeneffekt ist auch, dass in der Zeit, in der das Volk sich selbst wieder verstärken muss wenig gesammelt wird. Klar, weniger Bienen gleich weniger Vorrat. Aber möglichst viel Honig ist nun wirklich nicht das primäre Ziel bei meinem Hobby.

Die meisten Schwärme gehen aber einfach ein, wenn man sich nicht darum kümmert. Das liegt schlicht daran, dass die passenden  Wohnungen in Form von hohlen Bäumen fehlen. Dann sitzt der Schwarm irgendwo und hält Ausschau nach einem neuen Domizil. Irgendwann geht ihm aber der Treibstoff in Form von mitgeführtem Honig aus. Wenn bis dahin nichts gefunden wurde, verhungert der Schwarm wo er sitzt. Darum werden die in der Regel eingefangen, wenn sie nicht gerade in einer unzugänglichen Baumkrone sitzen. Dann hat man eine neues Volk. Also eigentlich ein altes, wenn man es genau nimmt. Ist ja die alte Königin, die da ausgezogen ist.
Hier in Buschdorf könnte das sogar klappen mit der Höhle, da das Wäldchen hier seit Jahren sich selbst überlassen ist. Da man hier regelmäßig Spechte hört, könnte ich mir vorstellen, dass es hier tatsächlich die ein oder andere Baumhöhle gibt, die beziehbar ist. Das wäre natürlich ganz großes Kino, wenn es hier ein Volk in einem alten Baumstamm gäbe.

Mal sehen, ob ich den Schwarm überhaupt mitbekomme, ich sitze ja den ganzen Tag im Büro.

Samstag, 11. Mai 2019

Dauerregen

Nach anderthalb Wochen miesem Wetter und kühlen Temperaturen kam heute endlich mal die Sonne raus. Also habe ich die Gelegenheit direkt genutzt und nach den Bienen gesehen, bevor es weiter regnet.
Ich hatte wenig Hoffnung auf volle Hönigräume. Das miese Wetter hat auch die Bienen zurück geworfen. Und es hat sich auch tatsächlich nicht allzu viel getan, das war jetzt nicht ganz überraschend. Die Damen kamen ja kaum raus. Echt schade, denn die Kastanien stehen überall in voller Blüte. Eine reiche Tracht, die jetzt leider nicht genutzt werden kann. Das gibt übrigens auch einen interessanten Sortenhonig. Kastanienhonig konnte ich letztens bei meinen Eltern im Pfälzer Wald probieren. Sehr lecker! Recht würzig, dabei aber nicht so derb wie Löwenzahn oder Buchweizen.
Die Brutfelder sehen eher löchrig aus und die Baurahmen sind auch noch nicht angenommen und bebrütet worden. Sieht irgendwie nach Sparbetrieb aus. Nur weitere Spielnäpfchen gab es jede Menge, mittlerweile in beiden Völkern. Da wird also weiter geübt für die Bildung eines Schwarms. Und das, obwohl beide Völker noch jede Menge Platz zum Bauen und Brüten haben. Das soll helfen, die Bienen vom Schwärmen abzuhalten, aber meine scheinen das nicht zu wissen. Die machen jetzt Trainingslager. Ich muss also weiterhin regelmäßig nachsehen, wenn ich die Völker als Ganzes behalten möchte.
Die Honigräume werden weiter ausgebaut und der eingelagerte Honig ist jetzt schon zum großen Teil verdeckelt. Zumindest das konnten die Bienen trotz schlechtem Wetter machen. Da muss ich wohl noch nichts erweitern. Aber ich habe jetzt die Honigkisten mal um 180 Grad gedreht. Keine Ahnung ob das klappt. Aber ich hoffe, wenn die leere hintere Hälfte jetzt vorne direkt über dem Nest hängt, dass diese Seite dann zügig aufgefüllt wird. Nächste Woche geht den Völkern dann wahrscheinlich die Baustelle oben langsam aus, weil alles ausgebaut ist. Dann stelle ich neue Räume drauf. Muss ja jetzt irgendwann mal wieder besser werden mit dem Dauerregen. Und dann muss ich mir überlegen, was ich mit dem Honig mache. Honig ernten oder einfach drauf lassen bis im Herbst? Mal sehen...da ich immer noch keine Schleuder und Zubehör habe, müsste ich mich mit Kollegen abstimmen, wenn ich tatsächlich was ernten möchte.

Bei dem dauerfeuchten Wetter leidet auch das Material. In der grünen Beute stand Wasser im Falz, auf dem die Waben lagern. Nach etwas Kratzerei in der Ecke ist es jetzt abgelaufen. Schimmel brauche ich wirklich keinen in den Kästen.
Und den Flugbrettern kann man beim Vergammeln zusehen. Die werden gar nicht mehr trocken. Die sind dann wohl durch bis Ende des Jahres.












Aber was mich wirklich wundert: als ich das grüne Volk aufgemacht haben, kamen mir einige Drohnen aus dem Honigraum entgegen geflogen. Wie sind die Brummer denn da rein gekommen?! Das Absperrgitter lag plan auf und war von den Bienen schon festgekittet...Zur Sicherheit habe ich in den Honigwaben nach Eiern oder Brut gesehen. Wenn die dicken Drohen oben sind, evtl. ist die Königin auch irgendwie reingekommen..? Das wäre schlecht. Aber es war zum Glück nur Honig zu sehen.

Wie haben die das geschafft? Würde mich echt mal interessieren. Houdini-Bienen oder was? Seltsam...

Mittwoch, 1. Mai 2019

Tag der Arbeit

heute ist der 1. Mai, Tag der Arbeit...aber nicht für mich. Wir waren im Schwimmbad 😎
Dafür sind andere fleißig, wie man unschwer erkennen kann.


Na ja, ganz faul war ich dann doch nicht. Ich hab mal nachgesehen, wie es den Damen geht. Ich wollte wissen, ob eine weitere Erweiterung nötig ist, wie voll die Honigräume sind und ob es schon erste Anzeichen von Schwarmstimmung in den beiden Völkern gibt.

Es wuselt unter den Absperrgittern. Mittlerweile ist auch im braunen Volk nicht mehr viel Holz zu sehen, wenn man den Deckel aufmacht. Das Volk hat sich sehr gut entwicklet, nachdem es recht klein aus dem WInter gekommen war. Das freut mich.
















Was die Honigräume angeht, sieht es bei beiden ganz gut aus.Die sind schon ordentlich ausgebaut und schon teilweise gefüllt, wie man sehen kann.

Hier wird in beiden Völkern fleißig gearbeitet. Die Waben sind schon teilweise verdeckelt, das ist das Zeichen, dass die Bienen mit diesem Teil fertig sind.



















Auch im braunen Volk sieht das schon teilweise abgeschlossen aus. Die Räume sind so ungefähr halb voll.

Sehr schön. Da überlege ich, ob ich am Wochenende vielleicht noch jeweils einen drauf stelle. Nicht dass den Bienen der Platz ausgeht...

Was den Ausbau unten im Brutraum angeht, so scheint es gemächlicher voran zu gehen. Die beiden Mittelwände vom letzten Mal sind zwar gut besetzt, aber es ist noch nix drin. Da scheint der Platzbedarf also im Moment noch nicht ganz so groß zu sein. Im braunen Volk lief mir sogar die Königin über den Weg. Sah etwas mager aus für meinen Geschmack, aber da fehlt mir die Erfahrung, um so was auf den ersten Blick zu beurteilen. Jedenfalls legt sie sehr ordentlich, das Brutnest ist schön groß.


Erste Schwarmzeichen

Im grünen Volk habe ich jede Menge Spielnäpfchen gefunden. Das sind die ersten Versuche des Volks, Nachzuchtzellen für eine neue Königin anzulegen. Das hätte ich gerne mal fotografiert, aber dazu fehlt mir mindestens eine zusätzliche Hand. Die habe ich jetzt alle entfernt, bevor die Damen auf dumme Ideen kommen.
Das bedeutet für mich, dass ich jetzt sehr regelmäßig auf Schwarmzellen kontrollieren muss, wenn ich das ganze Volk behalten will. Oder ich lasse die alte Chefin ziehen und schau mal, was an neuem Führungspersonal nachkommt...? Ich bin mir nicht sicher, wie alt die "grüne" Königin schon ist. Mindestens mal 2 Jahre. Irgendwann geht den Königinnen die Puste (also der Samenvorrat) aus. Aber das sollte noch mindestens ein Jahr gut gehen. Auch da fehlt mir die Erfahrung und ein Plan. Ich könnte auch im Imkerverein mal nachfragen, wer Königinnen von dankbaren Völkern abzugeben hat.
Ich denke, ich lass das erst mal so und versuche, den Schwarm zu vermeiden, der sonst unausweichlich kommen wird.

Bei der Gelegenheit habe ich jetzt doch einen der beiden Drohnenrahmen entfernt. Einer war ja nur aus Versehen noch drin und zwei scheinen mir insgesamt zu viel zu sein. Einer davon ist immer nur sporadisch bebrütet. Da die Drohnen keinen Ertrag bringen und sich die Varroamilben besonders gut in Drohnenzellen vermehren, ist der Verlust für das Volk problemlos verkraftbar und die Milbenbelastung sinkt, wenn man die Drohnenbrut entfernt. So ganz mein Fall ist das so genannte Drohnenschneiden aber nicht. Das Entfernen des Rahmens entspricht dem Todesurteil für hunderte von Drohnen. Eine bewährte Vorgehensweise, aber diese Massenabtreibung ist doch recht rabiat. Zumal sich das Volk sicher was dabei gedacht hat, als es die Zellen belegt hat. Nun ja, muss ich nächstes Jahr besser darauf achten, was ich da in die Beuten hänge.

Was dabei übrig blieb, war eine Honigecke. Das war gerade mal genug für zwei Brote. Aber zum Probieren reichts. Deutlich milder, als das, was ich letztes Jahr hatte. Lecker...

Samstag, 27. April 2019

Regenpause

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende mal nachsehen, ob es schon erste Anzeichen für Schwarmstimmung gibt. Das kann man ganz gut an Nachzuchtzellen für Königinnen erkennen, die sich eventuell schon im Volk befinden. Diese sogenannten Weiselzellen sind sehr viel größer und in der Regel am Rand der Waben oder ganz unten angebaut. Die fallen richtig auf. 
Das Bienenvolk zieht sich damit aus einem ganz normalen Ei eine neue Königin heran. Dann kann die alte mit rund der Hälfte des Hofstaates ausziehen und sucht sich ein neues Zuhase. Das führt dann zu den Bienenschwärmen, von denen man gelegentlich mal im Sommer hört.
 
Aber bei dem fiesen Wetter lass ich die Bienen eher mal in Ruhe. Die sitzen alle in ihren Beuten und warten darauf, dass es aufhört zu regnen. Ganz schön voll, die Buden...

 
Obwohl oben im Honigraum und hinter dem Trennschied noch jede Menge Platz wäre, sitzen die Bienen lieber dicht an dicht zusammen und warten auf besseres Wetter. Normalerweise kann man aus dieser Flugloch-Perspektive die Holzrähmchen von unten erkennen. Heute ist alles voller Bienen, die fast bis auf den Boden unter den Rähmchen hängen.

Auch bei den grünen Bienen ist es voll. Da wird auch abgehangen und auf eine Regenpause gewartet.
Schade, so kann ich auch nicht erkennen, ob eventuell schon irgendwelche Weiselzellen angefangen wurden.
 
Ein Ausflug bei dem Wetter ist riskant für die Bienen: mit nassen Flügeln kann man nicht fliegen und ist leichte Beute für alle Insektenfresser. Zudem ist es recht kühl im Regen, so dass eine einzelen Biene immer noch auskühlen kann. 
Aber zumindest eine traut sich raus...nein, nicht die, die auf dem Rücken liegt. Die fliegt nirgends mehr hin.

Montag, 22. April 2019

Osterbienen

Rege Bautätigkeiten

Traumhaftes Wetter zu Ostern hat zu regem Betrieb bei den Bienen geführt. Es grünt und blüht überall. Auf dem letzten Ausflug habe ich auch schon herrlich gelbe Rapsfelder gesehen. Der Frühling ist auf vollen Touren und die Bienen auch.
Nach zwei Wochen war ich jetzt neugierig, wie die beiden Völker mit den Honigräumen vom letzten Mal klar gekommen sind.




 

Scheint ganz gut geklappt zu haben. Die Honigräume sind ordentlich voll mit Bienen und die Mittelwände sind schon ganz ordentlich ausgebaut. Auf dem Bild erkennt man vielleicht am unteren äußeren Rand noch die gelbliche Mittelwand. Weiter in der Mitte kommt dann das frische weiße Wachs der Bienen. Es glänzt sogar schon in den Waben, das heißt, dass schon Nektar eingelagert wird. Prima!

Im grünen Stock sind die Damen sogar noch etwas weiter. Kein Wunder, sind ja auch deutlich mehr.










Auch die Mittelwände für den Brutraum wurden gut angenommen und ausgebaut. Unten im Brutraum sind beide Nester gewachsen. Beide Völker haben mittlerweile große Brutfelder, die sich über fast alle Waben erstrecken. In der braunen Beute waren sogar ganz am Rand Zellen bebrütet, obwohl diese Randwaben in der Regel als Vorratsraum genutzt werden.  Also haben jetzt beide Völker auch eine neue Mittelwand erhalten, damit das Nest zum Mai noch größer werden kann.


Insgesamt sieht die Inneneinrichtung jetzt also so aus: ganz vorne das Trennschied, dann ein bis zum Anschlag bebrüteter Drohnenrahmen, dahinter sechs Brutwaben, die alle mehr oder weniger voll sind und ganz am Rand jetzt noch eine neue Mittelwand zum weiteren Ausbau.

Hm, auf dem Bild sieht der Stock fast leer aus. Aber es geht wirklich ordentlich rund. Das braune Volk hat sich sehr gut entwickelt. Im grünen Stock ist aber im Vergleich nach wie vor deutlich mehr Bienenmasse. Als ich den geöffnet habe, konnte ich kein Holz erkennen. Alles voll mit Bienen...ich würde mal schätzen, mindestens 50% mehr Volksmasse.
 







Eigentlich wollte ich die neue Wabe einen davor hängen, bin dabei aber über ein Materialproblem gestolpert. Die neuen Mittelwände haben alle die gleichen Rahmen und die Abstandshalter am gleichen Platz. Das ist praktisch, denn damit sind sie alle untereinander austauschbar. Leider passt das nicht immer mit den alten Waben, die vom letzten Jahr noch drin sind. In diesem speziellen Fall stand der alte Abstandshalter genau auf dem neuen Abstandshalter. Dieser dämliche Zufall führt zu einer zu großen Lücke, was dann wiederum den Wildbau fördert. Wenn die Abstände zu groß sind, dann füllen die Bienen den Spalt mit Wabenbau. Das bringt aber das Gesamtkonstrukt durcheinander und reißt ab, wenn man die Waben rauszieht. 
Doof...also habe ich die alte Wabe einen nach vorne gesetzt und die neue Wabe an den Rand gehängt. Muss es eben so gehen.

Zwischenfazit

Unterm Strich scheint das ja ganz gut zu klappen mit der Vorgehensweise "Einengung der Völker im Frühling". Bisher machen die Bienen genau das, was sie theoretisch machen sollen: wenn man zum Frühjahr die Völker auf wenige Waben einengt, dann sollten sie unten alles mit Brut bestücken und die Vorräte nach oben verlagern. Bisher klappts! 👍 😀
Interessant auch, dass die beiden leeren Rahmen, die ich vor ein paar Wochen eingehängt habe, wirklich vollständig in Drohnenrahmen verwandelt wurden. Die Bienen haben jeden freien Quadratzentimeter für die etwas dickere Drohnenbrut ausgebaut. Auch wenn an vorgegebenen Mittelwänden noch irgendwo ein kleiner Streifen frei war, wurden dort die größeren Drohnenzellen angebaut. Das war zwar zu erwarten, denn die Mittelwände, die man teilweise als Starthilfe mit dazu gibt, sind auf das normale Zellenmaß genormt. Aber ich finde es trotzdem faszinierend, wie das Volk als ganzes seine eigene Inneneinrichtung den Bedürfnissen anpasst. Im grünen Volk hängen zwei Drohnenrahmen, hier sind zwar alle Zellen auf Drohenmaß angelegt, aber es wird nicht alles bebrütet. Teilweise wird einfach Honig eingelagert. Ganz so hoch scheint der Platzbedarf für die Jungs im Volk dann doch nicht zu sein.