Sonntag, 25. August 2019

Sommerendspurt

Bei den Bienen läuft der Sommerabschluss auf vollen Touren. Die Brutfelder werden kleiner, die Vorratsfelder dafür immer größer. Es wird eingelagert, was zu holen ist.

Ich habe auch keine Drohnen mehr gesehen, die Herren wurden wohl alle raus geworfen, während ich im Urlaub war. Die Zeit der Fortpflanzung ist mittlerweile vorbei, also werden die Männchen nicht mehr benötigt. Die noch vorhandenen Drohnenzellen in den Beuten sind mittlerweile alle mit Honig belegt und werden im Winter als Vorratslager dienen.
Da es nochmal so warm geworden ist, wird im Moment Wasser herangeschafft, um den Stock zu kühlen. Darum sieht man im Moment bei mir im Garten auch dieses Bild:

Da wird jede Quelle genutzt. Im 2-Minuten-Takt kommen hier 5-6 Bienen vorbei, um den Rasensprenger anzuzapfen. Da der nicht ganz dicht ist, stehen immer ein paar Tropfen bereit (sofern er nicht läuft). Für die Bienen genau richtig: frei zugänglich und ohne Risiko zu ertrinken. So was wird gerne genommen. Bei meinen Nachbarn werden auch die Blumenuntersetzer angeflogen. Einfach ein paar Murmeln rein und schon werden sie interessant für die fliegenden Nichtschwimmer.

Ja, der Sommer geht zu Ende und für den Imker wird es jetzt ruhiger. Für mich bleibt noch das weitere Auffüttern der Völker und dann muss ich irgendwann mal die ganzen Wachsreste einschmelzen, die sich im Laufe des Jahres so angesammelt haben. Das hat aber noch Zeit. Da ich das im Freien mache, muss ich entweder warten bis spät in die Nacht oder bis es so kalt geworden ist, dass keine Bienen mehr fliegen. Wenn ich das bei dem schönen Wetter mache, dann laufen die alle Amok, weil sie glauben, dass bei mir im Garten eine Honigquelle aufgegangen ist. Also abwarten...

Dienstag, 13. August 2019

Fazit Brutentnahme

Ich war gerade noch mal am Stand und damit ist das Kapitel Brutentnahme auch abgeschlossen.

Der Brutling hat es leider nicht geschafft. Es gab keine Königin und die Bienen wurden immer weniger.



Der traurige Rest hier hat keine Überlebenschance. Schade...vielleicht finden die letzten Überlebenden ja Einlass bei den Nachbarvölkern.
Ich habe den Stock jetzt aufgelöst. Dazu räuchert man die Bienen zuerst ordentlich ein, damit sie sich die Bäuche vollschlagen. Dann nimmt man alle Waben mit und fegt die Bienen ein paar Meter entfernt auf den Boden. Nach etwas Verwirrung fliegen sie dann zurück an den Standort, wo sie keine Bienenbeute mehr vorfinden. Mit dem Honigvorrat im Magen können sie sich aber bei den Nachbarn einbetteln und verstärken dann dort die Belegschaft.

Gute Nachrichten gabs beim abgebenden Volk. Nachdem ich beim letzten Mal ja Sorgen hatte, dass auch das Volk hin ist, habe ich heute jede Menge frische Brut im Stock gefunden. Hurra, sie leben noch! Da hab ich die Königin beim letzten Mal wohl schlicht übersehen. In der Zwischenzeit hat sie angefangen, ein neues Brutnest anzulegen. Es wuselt wieder im Stock.

Hinter der Bauwabe vorne gehts weiter mit drei Brutwaben. Na endlich! Prima!

Und jetzt wird es spannend: die anderen beiden Völker platzen fast vor Bienen und sind bis an den Rand voll mit Waben. Das hier ist dagegen eher ein Volk in Ableger-Stärke. Das hat nicht mal das Futter komplett geschafft, in der Tasche war noch was drin. Aber es sind noch ein paar Wochen Zeit, bis es kalt wird. Das reicht hoffentlich noch, um gestärkt in den Winter zu gehen.

Ich hab noch ein paar Liter Invertsirup spendiert und das Flugloch verkleinert. War auch Zeit, denn die Wespen werden langsam frech. Die fressen alles, wenn sie können: Bienen, Larven, Honig. Da wurde sich schon überall geprügelt. Jetzt im Spätsommer nimmt das noch zu. Mit dem verkleinerten Flugloch können die Bienen jetzt den Eingang gegen die deutlich agileren und besser bewaffneten Wespen verteidigen. Stachel haben zwar beide, aber Wespen haben die kräftigeren Beißwerkzeuge.
Randnotiz: Wenn Bienen andere Insekten stechen bleibt der Stachel übrigens nicht stecken. Das passiert nur bei der flexiblen Haut von Säugetieren, in der sich die Widerhaken verfangen. Der traditionelle Gegner sind aber andere Insekten wie Bienen oder Wespen, die jetzt im Spätsommer auf Raubzug sind. Ist ja auch einfacher, das Vorratslager eines Volks anzuzapfen als selbst mühsam alles zusammen zu tragen.

Also Daumen drücken, dass aus dem Volk noch ein starkes Wintervolk wird...

Sonntag, 4. August 2019

Zwischenstand Brutentnahme

Ich habe beim Füttern natürlich auch nach dem Volk gesehen, dass ich durch die Brutentnahme in zwei Völker verwandelt habe. Die sahen beide nicht sehr glücklich aus.
Das abgebende Volk hatte jetzt drei Wochen Zeit, um die Mittelwände auszubauen und wieder mit der Brut zu beginnen. Leider ist da nicht viel passiert. Die Waben sehen zwar hübsch aus und es wurde jede Menge Honig eingelagert aus der ersten Fütterung, aber es ist nur sehr wenig Brut vorhanden. Und das bisschen, das ich gesehen habe, war irgendwie schief und krumm und löchrig. Das sieht nicht gut aus. Es sollte doch schon lange wieder zumindest kleine aber kompakte Brutfelder geben...?
Ich habe nach der Königin gesucht, aber ich habe sie nicht gefunden. Oh je...jetzt bin ich nicht der Held im Königin suchen auf Waben, aber so viele Bienen waren nicht im Stock und ich frage mich jetzt, ob da die Chefin gestorben ist. Das wäre ja extrem ärgerlich. Bei der Varroabehandlung aus versehen die Königin zu verlieren ist zynisch. Das macht man ja, um dem Volk auf die Beine zu helfen, nicht um es führungslos zu machen und dann aufzulösen. Tja...und nun?
Ich habe eine Brutwabe aus einem anderen Volk reingehängt. Wenn wirklich keine Königin mehr drin ist, dann bauen die Bienen Weiselzellen aus der Brut. Wenn ich also nächstes Mal Nachzuchtzellen sehe, dann weiß ich Bescheid. Leider ist es ggf. schon zu spät für die Nachzucht einer Königin. Bis die dann geschlüpft ist in über zwei Wochen, gibt es wahrscheinlich keine Drohnen mehr, um sie zu begatten. Dann wäre das Volk verloren, da es sich keine Winterbienen mehr ziehen kann. Da bleibt dann nur noch auflösen. Oder ich besorge mir aus dem Verein eine Ersatzkönigin.

Und im Brutling sah es noch schlimmer aus.
Von den Bienen, die beim letzten Mal im Stock waren, war nur noch ein Bruchteil vorhanden. Die Waben sind teilweise vergammelt bei dem feuchten Wetter der letzten Tage. Da waren wohl nicht genug Brutpfleger mit dabei, um alles zu betreuen. Teilweise sind die verbliebenen Larven in der Zelle eingegangen, da sie es nicht raus geschafft haben. Oder sie sind vorher eingegangen, weil das Mini-Volk die Temperatur nicht halten konnte. Diese Zellen bleiben dann zu. Normalerweise werden die irgendwann von den Bienen geöffnet und die toten Larven werden entsorgt, aber auch das ist nicht passiert.
Ich habe jetzt diese Waben entnommen und das Volk sitzt ganz eng auf drei Waben. Dazu gabs noch eine Bauwabe. Aber auch hier habe ich keine Königin entdeckt. Es waren zwar zwei offene Weiselzellen zu sehen und es wurde jede Menge Pollen eingelagert, aber eine neue Chefin habe ich nicht entdeckt.
Das sieht alles gar nicht gut aus. Ich warte jetzt noch ein paar Tage, wenn dann keine Bruttätigkeit zu sehen ist, dann löse ich den Brutling wieder auf.

Ein ernüchterndes Fazit der Brutentnahme nach drei Wochen...

Samstag, 3. August 2019

Fütterung der Raubtiere

Jetzt geht die Zeit der Einfütterung los.
Nachdem ich mich ja am Vorrat der Bienen bedient habe und jetzt einige Kilo Honig im Keller stehen, muss ich dafür sorgen, dass die Damen genug Treibstoff haben, um entpannt in den Winter zu gehen.
Da in der Natur jetzt nicht mehr so viel zu holen ist (außer vielleicht Sonnenblumen), muss ich eben die Nahrung herbeischaffen. Dafür gibts mehrere Möglichkeiten. Die beste ist natürlich, den Bienen einfach ihren Honig zu lassen. Das ist in dem Beutentyp, den ich benutze automatisch gegeben, denn alles, was die Bienen vor der Ernte unten im großen Brutraum eingelagert haben, bleibt ihnen erhalten. Da waren schon mal ein paar Kilo drin als ich die Honigräume abgenommen habe.
Die einfachste Ersatzlösung ist Zuckerwasser. Wasser und Zucker 1:1 vermischt (oder 2:3) finden die Bienen großartig. Alternativ gibts für Imker auch spezielle Futtermischungen zu kaufen. Die sind chemisch schon weiter verarbeitet und etwas dickflüssiger. Das spart den Bienen Arbeit, da sie im Gegensatz zum dünnen Zuckerwasser nichts mehr umarbeiten müssen. Sie können den Futtersirup also unterm Strich schneller einlagern. Jetzt Anfang August ist das noch egal. Es ist noch Zeit bis zum Herbst, daher gibts jetzt erst mal Zuckersirup. Diesen Invertsirup findet man übrigens auch ab und an in Nahrungsmitteln. Wenn auf der Zutatenliste Fructose-Glucose-Sirup steht, dann hat man da Bienenfutter zum Strecken und Süßen reingetan.
Leider besteht das alles nur aus toten Kalorien und enthält keinerlei Nährstoffe. Darum finde ich es wichtig, den Bienen auch normalen Honig zu lassen, der qualitativ natürlich hochwertiger ist, als der billige Industriezucker. Darum sind manche Bioimker auch durch Auflagen dazu verpflichtet, ihre Bienen auf eigenem Honig überwintern zu lassen.
Und so sieht das dann aus. 20kg Zuckerwasser.


Alternativ kann man auch noch Futterteig herstellen. Das ist eine Mischung aus Honig und Puderzucker, die zusammen einen festen Teig ergeben, den die Bienen nach und nach auffressen und einlagern. Dafür brauchen sie aber zwingend Wasser, da der Teig alleine zu trocken ist. Das kann man also nur machen, wenn die Damen noch fliegen können, um Wasser herbeizuschaffen. Könnte man jetzt auch noch problemlos machen, aber das Geknete ist mehr Arbeit für mich.



Zudem kann ich das flüssige Futter einfach in solche Futtertaschen füllen, den Teig muss ich irgendwie auf die Waben bringen oder in Eimer mit Löchern abfüllen, damit er nach und nach gefuttert werden kann.
Da bleib ich lieber beim Flüssigfutter. Ich hab das mit dem Teig letzte Woche mal getestet mit einem Honigrest, den ich noch hatte. Ich hab das in eine altes Glas gefüllt und ein paar Löcher reingepikt. Dann auf den Kopf gestellt und rein in die Beute. Hat so na ja geklappt. Nach der Hälfte kam nix mehr raus aus den Löchern und im Glas sah es so aus, als ob der Teig gärt. War mal ein Versuch...vielleicht probier ich das im Frühling nochmal und leg es direkt auf die Waben oder so. Aber jetzt gibts erst mal Flüssigfutter.
Mahlzeit!