Donnerstag, 21. Juli 2022

Urlaubsüberlegungen

Hurra, Urlaub!

Da bleibt auch Zeit zum Nachdenken und Reflektieren.
Vor der Abreise war ich noch des öfteren an den Völkern und habe alles so weit vorbereitet, dass meine Bienen jetzt mal 2-3 Wochen alleine bleiben können. Das finden die wahrscheinlich gut, denn entsprechend der Jahreszeit bekommen sie auch zunehmend schlechte Laune, wenn ich an den Beuten herumfummele. Die Wespen sind auch echt frech geworden in der Zwischenzeit. Und sobald man Honig riechen kann rasten alle zusammen aus. Nur Abends wird es friedlich.


Ich habe es am Ende zwar noch geschafft, die Honigreste zu ernten, aber die aufgerissenen Waben wurden leider nicht mehr ordentlich leergeputzt. 

Natürlich machen die Bienen wieder was sie wollen und haben nach der Mini-Ernte wieder Nektar eingelagert, statt die Reste leer zu räumen. Woher auch immer der Nektar jetzt auf einmal kam. Das ist nicht optimal, aber ich habe trotzdem die meisten Zargen abgeräumt. Die Bebrüteten werden eh eingeschmolzen, bei denen ist es egal. Und die restlichen haben jetzt eben noch ein paar kleinere Honigreste. Entweder stell ich die nochmal drauf, wenn ich zurück bin, oder ich lass es einfach so und dann können die im nächten Frühling von der neuen Generation bearbeitet werden. Vorerst sind sie sicher verstaut in einer dichten Box mit Deckel.

Beim Schleudern konnte man gut erkennen, wo das Brutnest angelegt war. 

Die Menge war nicht der Rede wert, diese Sommerernte wird wohl mein Privatvorrat. Ich bin gespannt, ob man die Bruttätigkeit am Honig schmeckt. Soll wohl intensiver schmecken. Ich bin gespannt.

Die letzten Honigwaben, die ich einfach in den Völkern belassen hatte, hatten am Ende zwar wie gewünscht keine Brut mehr, aber noch massive Honigränder. Die hab ich jetzt einfach mal auf einem Volk drauf gelassen. Mal sehen, wie die in drei Wochen aussehen. Entweder, sie sind leer gefressen, dann räum ich einfach ab. Oder sie sind weiter befüllt, dann kann ich mir überlegen, ob ich die noch abernte. 


Der Ableger hat zum Abschied noch zwei Packungen Futterteig als Dauerfutter bekommen. Damit sollten die Bienen 1-2 Wochen beschäftigt sein. Ich hoffe, sie finden in dem warmen Wetter genug Wasser. Aber mit den Teichen und Pools in der Nachbarschaft mache ich mir da wenig Sorgen.
Das Altvolk hat stattdessen eine klassische Säurebehandlung als Abschiedsgeschenk bekommen. Das dauert ca. 2 Wochen, bis der Verdunster leer ist. Passt also als Urlaubsüberbrückung ganz gut, so lange es nicht dauerhaft über 35 Grad sind. Die Brutentnahme hab ich am Ende gelassen, da das Brutnest so seltsam aussah. Mal sehen, wie das Volk aussieht, wenn ich zurück bin.

Eine kurze Milbenprüfung vor dem Urlaub hat auch erfreulich wenige Varroen in den beiden anderen Völkern gezeigt. Das ist schön, da hat die Brutentnahme wohl ihren Zweck erfüllt. Aber das schau ich mir auf jeden Fall nochmal an, wenn ich wieder da bin. 

So weit so gut. Dann steht also primär Füttern auf der Agenda, wenn ich wieder da bin. Der Zucker steht schon im Keller, Futterteig hab ich auch noch. Kann also weiter gehen. 

Aber bis dahin ist erst mal Sommer, Sonne, Freibad angesagt.

Sonntag, 10. Juli 2022

Sommerloch beim Honig

So viel zur zweiten Ernte...

Die Linden in der Straße sind alle verblüht, Zeit für eine Bestandsaufnahme. Außerdem will ich nächste Woche in Urlaub, also muss ich jetzt spätestens entscheiden, was ich bis dahin noch machen will.

Die Kontrolle ergab zwei Völker kurz vorm Hungernotstand. Der Ableger und das Volk mit der Brutentnahme laufen auf der letzten Rille. Die brüten zwar beide, aber mit Vorräten ist nix. Der Ableger hat direkt mal ein paar Liter Zuckerwasser von mir bekommen. Die müssen noch Waben ausbauen und mehr brüten, dafür brauchen sie Energie. 

Das große Volk hat sich selbst geholfen und fast alle Vorräte aus dem Honigraum verbraucht. Das wird also nix mehr mit einer Ernte hier. Ich lasse die Bienen jetzt über eine Schleuse runter laufen und hoffe, dass sie noch die Reste verputzen, dann räume ich den Aufsatz einfach ab und gebe auch hier Futter. Auch dieses Volk muss noch den Rest des Innenausbaus schaffen und dabei ordentlich Brut anlegen. Das kostet Kraft.

Bleibt noch Volk Nummer drei. Also die gute Nachricht zuerst: die Brut aus dem Honigraum ist fast zu 100% geschlüpft. War auch Zeit. Offensichtlich ist die Chefin jetzt kein drittes Mal mehr hoch gekommen. Und es wurde sogar noch etwas Honig eingelagert, obwohl ja im Moment nicht so viel zu holen ist (wie man an den beiden anderen Völkern sehen kann). Prima.
Leider sieht es unten eher seltsam aus: ich habe nur eine volle Brutwabe gefunden und diverse versprengte kleinere Brutfelder. Was ist denn da schon wieder los? Ich hätte erwartet, dass die Königin unten direkt wieder Vollgas gibt. Macht sie aber nicht so richtig. Warum? Keine Ahnung...ich kann mal wieder nur raten. Ich hatte überlegt, hier auch noch eine Brutentnahme zu machen und das Material zu tauschen, aber bei dem Bild lass ich das jetzt lieber mal. Stattdessen versuche ich, die Honigräume noch abzuernten und ebenfalls Futter zu geben. Und dann lass ich die einfach mal drei Wochen machen. In drei Wochen sollte das entweder etwas geordneter aussehen oder das Nest ist total dezimiert. Dann ist die Königin wohl hinüber. In dem Fall löse ich das Volk eben auf und gehe mit zwei in den Herbst.

Jetzt also erst mal Endspurt vorm Urlaub: Honig runter, Material weg, Futter rein, Imker in den Urlaub. Auf geht's!

Brutentnahme und Reste schmelzen

Zwischendurch standen auch mal wieder etwas weniger schöne Arbeiten auf dem Programm.

Der Ableger und das Volk mit der flüchtigen Königin fallen ja erst mal aus, aber ich habe wenigstens bei einem Volk eine Brutentnahme als Milbenschutz durchführen können. Mal wieder eine Materialschlacht. Aber ich werde langsam besser, es sieht mittlerweile deutlich aufgeräumter aus.



Aus alt mach neu. Ich habe das alte Material entfernt und durch neue Rähmchen mit Mittelwänden ersetzt. Diesmal hab ich auch dran gedacht, eine Fangwabe im Volk zu belassen. Da ich das schon vor ein-zwei Wochen gemacht habe, konnte ich in der Zwischenzeit schon sehen, ob es geklappt hat. Hat es, es wird schon fleißig ausgebaut und ich habe schon die ersten Eier in den ganz neuen Zellen entdeckt. Die Fangwabe war mittlerweile gut geschlossen, so dass ich die raus genommen habe. Ich hoffe, da waren möglichst viele Milben drin, denn es tut mir nach wie vor leid, eine solche gut bestückte Brutwabe einfach zu entsorgen. 

Und die ganzen entnommenen Altwaben müssen natürlich noch eingeschmolzen werden. Das ist der nicht ganz so leckere Teil des Imkerlebens: zwei Eimer voller Altmaterial wird mit allem - von Wachs über Honigreste bis zu toten Larven - aufgekocht, um das Wachs zu verflüssigen. Dann schüttet man die ganze Pampe durch einen alten Strumpf (als Filter) und fängt das flüssige Wachs mit dem Wasser in einem Eimer auf. Wachs und Wasser trennen sich über Nacht, die Reste werden hart und dann kann man sie entsorgen. 

Vorher: 

Währenddessen:

Nachher:

 

Ein weiterer Meilenstein ist damit in diesem Jahr erreicht. Jetzt muss ich nur sehen, was ich noch vor dem Urlaub machen kann. Je nach Entwicklung könnte ich ggf. noch eine kleine zweite Ernte einschieben und/oder doch noch eine Brutentnahme beim zweiten großen Volk machen. Aber dazu müssten die endlich mal den Honigraum frei machen. Da sind ja immer noch jede Menge Larven drin, die da eigentlich nicht rein gehören. Kann man auch noch Anfang August machen, aber jetzt wäre schon der bessere Zeitpunkt dafür.

Na, mal sehen was sich in den Beuten so getan hat.