Sonntag, 31. Mai 2020

Halbzeit

Halbzeit im Bienenjahr!
Die Frühtracht ist durch und die Sommertracht ist schon in Arbeit. Ich habe heute die erste blühende Sommerlinde in Hersel gesehen. Wenn die Winterlinden hier in der Straße irgendwann durch sind, dann ist für Bonn der Drops im Großen und Ganzen gelutscht. Danach kommt hier nur noch Krimskrams. Dann fehlen noch die anschließenden Abschlussarbeiten wie Milbenbehandlung oder  Einfütterung und dann geht es im August auch schon langsam wieder Richtung Winterpause.

In der Zwischenzeit habe ich mal die ganzen Wachsreste zusammen geschmolzen. Das waren auch schon wieder zwei große Eimer voller Wildbau und Wabenreste. Die restlichen Futterwaben waren jetzt auch mal fällig, bevor sie komplett gammlig werden. Das war eine recht klebrige Angelegenheit, aber ich habe den Eindruck, dass ich langsam besser werde im Umgang damit. Die Lernkurve ist ähnlich wie beim Schwarmfang doch recht steil.
Aus zwei Eimern Material sind über Nacht zwei kleine Wachsteller und eine Menge Schmodder für Restmüll bzw. den Abfluss geworden. Das Ganze hab ich dann nochmal eingeschmolzen und fertig ist der neue Wachsblock. Ich hatte auf mehr Ausbeute gehofft, aber immerhin. Der kommt jetzt erst mal zu dem anderen aus dem letzten Jahr. Da kann ich noch eine Weile sammeln, bevor man daraus was machen kann.

Außerdem hab ich eine neue Bienentränke gebaut. Ich hatte noch einige alte Futterkanister übrig. Einer davon ist jetzt eine überdachte Bienentankstelle und steht ein paar Meter weiter auf den Schienen. Der alte Untersetzer, der am Stand liegt, funktionert zwar prima, aber das ständige Auffüllen nervt doch auf die Dauer. Der Kanister hält ungefähr zehn mal so viel Wasser. Einen Schönheitspreis gewinnt er sicher nicht, aber was soll es. Morgen soll es ja heiß werden. Mal sehen, ob ich dann schon die ersten Bienen daran sehe.

Außerdem hab ich noch jede Menge Futter in der Garage eingelagert. Für den abgegebenen Schwarm hat der Kollege Bienenfutter aus seinen Restbeständen spendiert. Prima! Das steht mir jetzt auch nicht mehr in den Füßen rum und der Spätsommer kann kommen. Bei der Gelegeneheit habe ich noch eine Futterzarge bestellt. Bisher hab ich ja immer mit Futtertaschen gefüttert, die direkt in das Brutnest gehängt werden. Dieses Jahr werde ich mal eine Zarge testen, die man wie einen Honigraum oben auf die Kiste stellt. Bin gespannt, wie das so funktioniert.

Es gibt immer was zu tun. Schon wieder eine Woche rum. Ich denke, morgen schau ich auch noch mal nach den Völkern.

Dienstag, 26. Mai 2020

Schwärmereien

Freundliche Nachbarn haben mich heute auf einen Schwarm im Baum aufmerksam gemacht. 
Hm, ob das meine waren...? Haben ja leider keine Nummernschilder, die Bienen. Dabei hab ich vorgestern erst noch mal nach Schwarmzellen gesehen. Also ich hab nix entdeckt. Aber das heißt nix, vielleicht hab ich die einfach übersehen. Oder es sind welche von anderen Imkern? Tja, lässt sich nicht abschließend klären.
Auf jeden Fall hingen sie zum Glück nicht ganz so hoch wie letztes Jahr und eine ordentliche Leiter war auch zur Hand.

Auf dem Bild hat sich ein Schwarm versteckt. Na, wer findet ihn?

Ich habe meine High-Tech-Schwarmfangausrüstung dieses Jahr etwas modifiziert und zum Wassersprüher statt einer Holzkiste einen Papierkorb aus Metall mitgenommen. Das war eine der besseren Ideen. Damit lässt sich deutlich besser arbeiten. Und es hat auch ansonsten geklappt: Man weiß ja nie so recht, ob die Chefin mit dabei ist. Nach zwei-drei Versuchen waren jede Menge Bienen im Korb. Also einfach Pause gemacht und einen Kaffee später war der Rest der Mannschaft tatsächlich ganz friedlich auf dem Korb gelandet.

Durch das Gitter kommen die Bienen zwar rein, die Königin aber nicht mehr raus. Den Rest machen die unter sich aus.
Das war insgesamt deutlich einfacher und stressfreier für alle Beteiligten als der erste Versuch letztes Jahr.

Die Damen sind schon unterwegs zu ihrem neuen Zuhause in Erftstadt, wo sie ein befreundeter Imker in seine Bioimkerei integrieren wird. Ich hab mit drei Völkern genug zu tun.

Gute Reise...

Freitag, 22. Mai 2020

Honigernte

Heute war Erntetag. Die Bienen waren fleißig und ich konnte heute die Schleuder eines Vereinskollegen benutzen. Also habe ich heute morgen als erstes Bienenfluchten eingelegt. Die funktionieren wie eine Reuse: die Bienen können nach unten in den Brutraum, aber nur sehr schlecht wieder hoch in den Honigraum.
Und heute Nachmittag habe ich dann die Honigräume herunter genommen, die letzten Bienen raus gefegt und bin mit diversen Honigräumen und einigen leeren Eimern zum Kollegen gefahren. So gut hat mein Auto schon lange nicht mehr gerochen. 🍯

Nach knapp anderthalb Stunden schleppen, entdeckeln, schleudern und zurück schleppen sind aus vielen Honigwaben einige Eimer voll mit leckerem Honig geworden.

Vorher:

Nachher:
Jetzt muss ich nur noch die klebrigen Waben wieder auf die Völker setzen. Dann können die Bienen die Reste verwerten oder die Waben direkt wieder mit neuem Honig belegen. Wenn die so weiter machen, dann kann ich im Sommer nochmal ernten.

Donnerstag, 21. Mai 2020

Ableger erfolgreich

Eine erneute Prüfung hat ergeben, dass der Ableger erfolgreich war. Heute habe ich nicht nur neue Eier, sondern sogar schon Larven entdeckt. Sehr schön. Eine der Nachzuchtköniginnen hat es also geschafft und hat schon angefangen, das Volk zu vergrößern.
Ist nur doof, dass ich wohl den richtigen Zeitpunkt für die Milbenbehandlung verpasst habe. Da war auch jede Menge verdeckelte Brut im Ableger und ich weiß nicht so recht, ob das noch Restbestände aus den alten Völkern sind, oder schon neue Brut, die im Ableger entstanden ist. So oder so: optimal wäre ein Volk ohne verdeckelte Brut, damit die Behandlung überall wirken kann.
Na ja, man kan nicht alles haben. Ich werde also entweder heute Abend oder morgen früh (wenn möglichst viele Damen Zuhause sind) eine Milbenbehandlung durchführen.

Und dann gehts an den Honig. Die beiden anderen Völker waren fleißig und die Honigräume sehen gut gefüllt aus. Da kann ich einen Schwung entnehmen. Bin schon gespannt, wie der Frühtrachthonig schmeckt...

Donnerstag, 7. Mai 2020

Ableger Check

Eine Woche rum. Zeit, mal nach dem Ableger zu sehen.

Der hat sich ganz gut gemacht. Am Eingang ist ordentlich was los und zwischen den Wabengassen ist es voll. Ein paar Drohnen und jede Menge Bienen, die mit rüber gewandert waren oder in der Zwischenzeit aus den Waben geschlüpf sind und jetzt als neue Mitbewohner im Ableger sind. Aber das Wichtigste fehlt: die Chefin. Leider hat es der Ableger nicht geschafft, aus dem vorhandenen Material eine Weiselzelle zu ziehen. Ich habe ein-zwei halbherzige Versuche gefunden, aber nix konkretes. Damit ist er im Prinzip verloren, wenn man nichts mehr unternimmt.
Drei Optionen gibts: Auflösen und die anderen beiden Völker verstärken, eine Königin aus dem Verein besorgen und die zusetzen oder eine Weiselzelle von außen zusetzen. Glück im Unglück: im großen Volk gab es zwei Weiselzellen.

Also hab ich einfach noch diese zwei weiteren Waben mit rüber gehängt. Der Ableger ist mittlerweile eher ein stattliches Volk. Aber das wird noch weniger. Die ganzen Altwaben sollen ja noch raus, wenn sie leer gelaufen sind und jetzt ist erst mal Legepause. Die neue Chefin muss ja erst mal schlüpfen, dann muss sie noch auf Hochzeitsflug und dann muss sie sich noch etwas eingrooven. Das dauert alles und in der Zwischenzeit schrumpft das Volk.

Den anderen beiden Völkern gehts gut. Insbesondere Volk 1 startet jetzt endlich richtig durch. Der Honigraum ist voller Bienen, es wird kräftig eingelagert und auch unten im Brutnest ist ordentlich was los. Auch der Bautrieb steigt, wie man unschwer erkennen kann.

Das sind alles Drohnenzellen. Da sind die Damen wohl der Meinung, dass sie zu wenig Jungs im Volk haben. Mal sehen, dass ich da nächstes Mal noch einen Baurahmen rein hänge, dann können die das im eigentlichen Nest machen, nicht hinter der Absperrung.

Und Volk zwei hat sich offensichtlich doch noch überlegt, dass es groß genug ist, um jetzt mal einen Schwarm zu bilden. Kein Wunder, das steht echt gut da. Beide Honigräuem voll (und mittlerweile auch schwer) und unten sieht man nix vor lauter Bienen. Da kam ich gerade rechtzeitig, um die Schwarmzellen in den Ableger zu verfrachten. Die restlichen halbgaren Versuche habe ich entfernt. Das sollte dem Schwarmtrieb einen Dämpfer verpassen. Aber ich muss unbedingt nächste Woche nochmal rein sehen. Sonst hängen die doch noch im Baum in nächster Zeit.