Sonntag, 12. Dezember 2021

Winterbehandlung

Nachdem es seit einigen Wochen schön kalt ist, war ich heute am Stand und habe die übliche Winterbehandlung gemacht.

Vor Weihnachten bekommen die Bienen nochmal einen Schuss mit Zucker versetzter Oxalsäurelösung, um die verbleibenden Varroamilben zu reduzieren. Dabei muss ich natürlich aufmachen und kurz reinschauen, da man das von oben geben muss. 

Ein Volk sieht nach wie vor sehr stark aus und verteilt sich (auch dank der milden Temperatur heute) auf fast allen Waben. Das andere ist ziemlich geschrumpft in den letzten Wochen und hat nur noch Bienen auf drei halben Wabengängen. Das sieht etwas schwach aus.

Ich vermute also mal, dass ich gute Chancen habe, im Frühling noch wenigstens ein Volk zu haben. Machen kann ich jetzt aber eh nix, also bleibt es beim Abwarten. Hoffentlich bleibt es trocken kalt bis März, damit kommend die Bienen am besten klar. Also abwarten und Tee mit Honig trinken...

Montag, 27. September 2021

Feierabend

Das war es dann so im großen und ganzen für diese Runde.
Am Wochenende habe ich noch die Futterzargen entfernt, die brauche ich jetzt nicht mehr. Ein letzter (sehr kurzer) Blick ergibt zwei sehr starke Völker auf 10 bzw. 9 Waben.  Es war sehr viel los am Eingang und die Bienen sind entsprechend der Jahreszeit echt schlecht drauf mittlerweile. Ich hatte kaum den Deckel auf, wurde ich schon angegangen. Wieder zwei Treffer durch den Jackenärmel. Autsch. Wenn die im Frühling nicht wieder friedlich werden, dann muss ich mich um eine alternative Königin kümmern. So macht das auf die Dauer keinen Spaß.

Aber Hauptsache ist erst mal, die Völker sind stark, gut eingefüttert und gesund. Jetzt kann der Winter kommen. Ich werde mich jetzt auf Bastelarbeiten und das Aufräumen konzentrieren und erst um Weihnachten wieder einen Blick in die Völker werfen, wenn ich die Winterbehandlung gegen die Milben mache. 

Und dann bleibt die spannende Frage, ob und wie die beiden Völker es in den Frühling schaffen werden. Man wird sehen...

Sonntag, 12. September 2021

Vorratshaltung

Sieht so aus, als hätten sich die beiden zusammen gelegten Völker ganz gut zusammen gerauft. Bei dem schönen Wetter heute ist ordentlich was los am Eingang und die Waben sind langsam voll mit verdeckelten Zellen. Das gilt auch für das zweite Volk. Sehr schön, so soll das sein.


 

Der Aufbau der Vorräte ist also schon recht weit fortgeschritten. Ich hatte überlegt, ob ich noch weiter Zuckersirup nachfüttere, aber das sieht in beiden Stöcken schon ganz gut aus. Selbst die Randwaben waren schon mindestens zur Hälfte mit frischen, weißen Deckeln versehen, so dass ich es am Ende gelassen habe. 

Mittlerweile sind die Bienen echt biestig drauf. Sobald man an die Völker geht, hat man diverse schlecht gelaunte Damen im Gesicht bzw. am Schleier hängen. Ich bin ja eh sehr vorsichtig und immer mit Anzug unterwegs, aber heute wurde ich tatsächlich durch die Jacke gestochen. Die haben keinen Bock auf Störungen und werden echt garstig im Spätsommer. Was durchaus normal ist für diese Jahreszeit. 

Trotzdem werde ich wohl nächste Woche noch einen letzten Blick auf das Brutnest werfen, bevor ich langsam aber sicher die Bienen in Ruhe lasse. Die können dann die letzten schönen Tage noch ohne Störung nutzen bevor es ab Oktober so langsam Richtung kühlere Temperaturen und damit Richtung Winterruhe geht.

Sonntag, 22. August 2021

Nacharbeiten und Einmarsch

 Heute waren diverse Nacharbeiten von Gestern fällig. 

Ich habe dem neuen großen Volk noch zwei Waben spendiert, nachdem ich gesehen habe, dass das Brutfeld ganz gut aussieht und auch deutlich mehr Bienen im Stock waren. Das scheint geklappt zu haben, die Neuankömmlinge verstärken jetzt das Volk. Bei der Gelegenheit gab es auch direkt einen ordentlichen Schluck Zuckerwasser, damit die Damen weiter ausbauen und einlagern können. Natürlich auch für das andere Volk.

So weit so gut.

Aber an der Abfegestelle haben sich aber doch noch einige Bienen gesammelt. Und das trotz Platzregen zwischendurch.


 

Tja, kann man die noch irgendwie retten? Die tun mir ja doch leid, wie sie so unter der Schiene kauern. Eine Nachfrage beim erfahrenen Kollegen ergab den Tipp, die Restbestände einzusammeln und über ein Brett einlaufen zu lassen. Das hat den Vorteil, dass alle Bienen an den Türstehern des aufnehmenden Volkes vorbei müssen. Und da die organisiert sind und bereits eine ordentliche Königin haben, können eventuell enthaltene Drohnenmütterchen dort niemanden beeindrucken und müssen draußen bleiben. Falls sich überhaupt welche in dem Pulk befinden. So weit mal wieder die Theorie. 

Hm...machen oder lassen?

Ich habe mich für Ausprobieren entschieden. Also einmal die Mikro-Kolonie nass machen, in einen Karton verfrachten und dann einfach vor den Stock kippen. Ein Häufchen nasse Bienen. Die machen was mit die letzten beiden Tage...

 


Es folgt der spektakuläre Teil der Aktion. Wenn die Bienen dann auf ein Brett gekippt werden und anfangen, den Stock zu riechen, folgt eine Bienenkarawane. Unter großem Gebrause geht der Marsch los.

Erst mal recht langsam...

Die Damen fächeln sich den Stockgeruch zu. Dieses sogenannte "sterzeln" dient der Kommunikation. Das kann man sich vorstellen, wie die Lichter einer Landebahn. Hier geht's lang - nur nicht optisch, sondern olfaktorisch. Bienen können halt besser riechen als sehen. Und den Geruch schnappen dann immer mehr Bienen auf.

Irgendwann habe es dann alle geschnallt und der Marsch geht richtig los. Nach einer halben Stunde waren nur noch einige wenige Bienen draußen.


Die meisten haben es noch geschafft und hängen jetzt am Eingang der Beute herum Es gab auch ein paar Verluste auf dem Weg. Aber auch diese dienen noch einem natürlichen Zweck. Es gibt zwar nicht viele Wespen dieses Jahr, aber die vereinzelten Jäger freuen sich trotzdem über einen Happen.

Und einen hübschen Zuschauer der Aktion hab ich auch noch mit der Kamera erwischt. Sieht zwar aus wie eine Hornisse, ist aber eine gut getarnte Hornissen-Schwebfliege.

Das war also der Einmarsch in den Stock. Sieht echt toll aus. Mit großen Schwärmen im Frühling geht das noch spektakulärer.

Jetzt hoffe ich nur, dass die sich vertragen und ich meinem Volk nicht gerade unabsichtlich Stress gemacht habe. Man wird sehen.





Samstag, 21. August 2021

aus 2 mach 1

Das Bild hat sich leider nicht mehr verbessert in der letzten Woche. Ein Volk scheint mir tatsächlich weisellos zu sein. Also stand heute der Umzug an. Aus einem schwachen und einem hoffnungslosen Volk soll eins werden, dass den Winter schaffen kann.

Dazu mussten die Bienen erst mal den Platz räumen. Das kleine Volk wir dann an den Platz des starken ohne Chefin gestellt, und dann kommen nach und nach die Bienen zurück und verstärken den Schwächling. So weit die Theorie...

Man könnte im Prinzip auch den einen Stock auf den anderen stellen und mit Zeitung als Trennschicht für eine langsame Annäherung sorgen. Aber ich fürchte, ich habe schon einige Drohenmütterchen im Volk. So nennt man normale Bienen, die sich durch Abwesenheit einer Königin und deren Pheromone zu legenden Hilfsköniginnen weiter entwickeln. Die können zwar nix (waren ja nie auf Hochzeitsreise und können deshalb nur Drohen produzieren), halten sich aber für Graf Rotz persönlich und machen Stress, wenn sie auf eine andere Königin treffen. Darum ist es knifflig, die Völker einfach zu vereinigen. Im dümmsten Fall hat man dann eine tote echte Königin und immer noch das gleiche Problem. 

Also muss man irgendwie dafür sorgen, dass die bei der Aktion draußen bleiben. Dazu fegt man den ganzen Stock etwas vom Standort entfernt ab und lässt die Bienen zurück fliegen. Die unerwünschten Aushilfen sind durch die Legetätigkeit dick, träge und nicht so mobil, die finden (hoffentlich) den Weg zurück nicht.

Also auf gehts. Ganz schön schwer so ein voller Stock. Ich musste einige Waben einzeln wegtragen, damit ich das überhaupt gewuppt bekomme.

Erst mal alles beiseite gestellt und dann auf die Schienen abgefegt.

In der Zwischenzeit habe ich den anderen Stock verrückt und dann geht das Gewusel los. Der neue Sammelplatz auf dem Boden ist ein einziges Wimmelbild.

Die Waben habe ich weggeräumt und die Bienen wundern sich erst, dass sie jetzt im Freien sind und fliegen dann zurück zum alten Standort. Zumindest die, die fliegen können.

Da war ganz gut was los am Eingang.

Eine Stunde später hat sich alles wieder beruhigt. Und jetzt heißt es abwarten. Mal sehen, ob das klappt. Aber alleine wären beide Völker verloren gewesen. 

Ich werde wohl morgen mal rein schauen und ggf. noch verwertbare Waben zugeben. Der Stock sollte ja jetzt gut voll mit Bienen sein. Und füttern muss ich auch noch.

Ich bin gespannt...


Ach so: das dritte Volk ist topfit. Ich habe mal nach den Milben gesehen und in der ganzen Woche fiel nur eine einzige auf das Auffangbrett. Das ist prima. Und den Klotz Futterteig haben sie auch schon komplett weggeputzt. Hier geht es also nur noch darum, genug Futter unterzubringen, bevor der Winter kommt. Wenigstens ein Volk, das sehr gute Chancen hat, den Frühling zu erleben.


Sonntag, 15. August 2021

schwache Völker

So, zurück aus dem Urlaub. 

Wie gehts den Bienen? Jetzt Mitte/Ende August werden die Weichen gestellt für das nächste Jahr.

Na ja...gute Nachrichten zuerst: ein Volk steht sehr gut da. Der Futterteig ist weg, jede Menge Bienen, alle Waben ausgebaut und ein riesen Brutnest. Ein Traum. Jetzt muss ich noch mal  nachsehen, wie viele Varroen es so im Schnitt pro Tag gibt, und dann kann der Winter kommen.

Aber die anderen beiden...das sieht nicht gut aus.

Der Brutsammler hat jetzt deutlich weniger Bienen als vor drei Wochen und ich konnte keine einzige Brutzelle sehen. Alles voller Nektar und angefangener Nachzuchtzellen. Das sieht nach einem weisellosen Volk aus. Dabei hab ich die Königin definitiv gesehen, bevor ich weg war. Was ist denn da passiert? Ich kann nur spekulieren. Eventuell hat die Chefin die Behandlung mit Ameisensäure nicht vertragen. Ich habe gehört, dass das ab und an mal vorkommen soll. Aber unterm Strich bin ich etwas ratlos...

Und das dritte Volk ist mittlerweile winzig. Da habe ich zwar ein kleines Brutnest entdeckt, aber das bestand nur aus sehr kleinen Feldern. Die frischen Mittelwände waren zum großen Teil nicht mal angerührt und der größte Teil des Futterteigs, den ich vor dem Urlaub gegeben hatte, war immer noch da. Insgesamt hat sich das Volk extrem verkleinert, so dass es in dieser Form kaum über den Winter kommen kann. Warum ist hier die Legeleistung so eingebrochen? Die waren doch eigentlich schon auf einem guten Weg. Hat da evtl. die TBE und die Oxalsäure zu einem Schock geführt? Das sind die wirklich frustrierenden Momente, denn das kann mir niemand sagen. Auch hier kann ich nur spekulieren.

Und jetzt?

Ich habe jetzt erst mal den Rest Futterteig auf das starke Volk gelegt. Dann können die den haben, die bekommen den aufgrund der größeren Bienenmasse auch besser verwertet bevor er ganz hart wird. 

Bei den anderen beiden werde ich jetzt wohl versuchen, daraus ein ordentliches Volk zu machen. Eine Königin und ein mittleres Volk ergeben zusammen hoffentlich eine Kombi, die  stark genug wird, um den Winter zu überstehen. Dazu werde ich das führungslose Volk etwas vom Stand entfernt abfegen und den Schwächling an dessen Stelle platzieren. Die Bienen, die es zurück schaffen, verstärken dann das kleine Volk und die dort vorhandene Königin schafft es hoffentlich noch, genug Eier für Winterbienen zu legen.

Schaff ich aber heute nicht mehr, das muss bis nächste Woche warten. 

Sonntag, 25. Juli 2021

Futter und Säure

Zweite Kontrollrunde kurz vor dem Urlaub.

Sieht gut aus: die beiden TBE-behandelten Völker haben damit angefangen, ihre neuen Waben auszubauen. Die erneute Futtergabe zwischendurch mit dünnem Zuckerwasser hat genau das gemacht, was sie sollte. Sie hat den Bautrieb der Bienen gesteigert. Sehr gut. 

Die beiden haben jetzt noch eine weitere Oxlasäurebehandlung erhalten (diesmal als Träufel-Lösung) und danach einen großen Klotz Futterteig. Ich bin jetzt drei Wochen unterwegs, da haben die Bienen Zeit, das Futter zu verarbeiten.

Der Brutsammler hat stattdessen eine klassische Ameisensäurebehandlung im Verdunster erhalten. Das dauert auch zwei Wochen, bis alles verdunstet ist. Die bekommen dann Futter, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Das waren mir doch zu viele Brutwaben, die ich da hätte einschmelzen müssen. Also geht es bei diesem Volk dieses Jahr ganz klassisch zu. Dann kommt die TBE eben nächstes Mal.

Und jetzt bin ich mal gespannt, wie die Damen drauf sind, wenn ich zurück bin.


Sonntag, 18. Juli 2021

Honigernte und Zwischenstand TBE

Eine Woche nach der radikal-Maßnahme musste ich wieder an die Völker. Urlaubsbedingt war es Zeit, den Honig zu ernten. Das habe ich gemacht und dann am Folgetag direkt gegen Milben behandelt. Das war ja der Plan: da die Völker brutfrei sind, kann man mit vergleichsweise harmloser Oxalsäure behandeln, statt mit aggressiver Ameisensäure.

Was den Honig angeht, ist das ein trauriges Jahr. Durch den eisigen Frühling und den verregneten Sommer ist da wenig hängen geblieben. Mal sehen, ob ich überhaupt was für die Nachbarschaft habe am Ende, wenn Freunde und Familie versorgt sind. Es sind zwar ein paar Kilo geworden, aber das muss ja reichen bis nächstes Jahr. So wie diese Wabe präsentierten sich leider nur einige wenige.


 

Die TBE sah ganz ok aus für mich nach einer Woche. Der Brutsammler wächst ordentlich, da mittlerweile einiges an Bienen nachgeschlüpft ist. Kein Wunder, das war ja auch eine ganze Menge Material, was ich da rein gehängt hatte. Und das Beste: bei der Behandlung ist mir die Königin fast über die Hand gelaufen. Sehr gut, denn ich war etwas besorgt, ob das Volk noch eine Chefin hat. Eigentlich hätte ich in diesem Volk jetzt auch radikal alles an Material entnehmen müssen, aber das habe ich nicht übers Herz bekommen. Es waren noch mehrere tausend Zellen verdeckelt (und meine Zeit zum Einschmelzen und Verarbeiten ist wegen Urlaub auch begrenzt). Damit wird es dann aber unmöglich, die brutfrei zu bekommen. Das sollten sie aber sein, da die Oxalsäure nur auf den Bienen wirkt, nicht in verschlossenen Zellen. Also Planänderung: das Volk erhält während meins Urlaubs doch die Standardbehandlung mit Ameisensäure.

Die anderen beiden wurden ordentlich eingesprüht und haben angefangen, die ganzen Mittelwände auszubauen. Da sollte ich mal mit Flüssigfutter nachhelfen, das soll den Bautrieb anregen. Ich muss jetzt eh füttern (ich hab ja den Honig geklaut), das passt ganz gut zusammen. Für meinen Geschmack könnte das etwas zügiger gehen, aber imemrhin scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein.

Das sieht alles in allem ganz ordentlich aus. Im Gegensatz zum letzten Versuch vor zwei-drei Jahren, bei dem sich das Volk nach der TBE komplett selbst aufgelöst hat, scheint das diesmal alles ganz gut zu funktionieren.

Sonntag, 11. Juli 2021

totale Brutentnahme

Ich hatte mir ja Gedanken gemacht, wie ich die Varroabehandlung dieses Jahr gestalten will. Ich wollte mal eine Alternative zur Chemiekeule versuchen und habe eine totale Brutentnahme geplant.

Dazu werden dem Volk alle Brutwaben entnommen und durch frische, leere Mittelwände ersetzt. Damit entnimmt man auch einen Großteil der Milben, denn die sitzen ja in der Brut. Und man erneuert das Material, was nach ein paar Jahren auch eine gute Idee ist. Aus den ganzen Brutwaben kann man dann entweder einen Wachsblock machen oder einen Sammelableger, den man seinerseits wieder behandeln muss, wenn die Brut geschlüpft ist. Das ist insgesamt ein massiver Eingriff für die Bienen und eine ziemliche Materialschlacht für den Imker. Aber das Verfahren ist lange erprobt und recht zuverlässig. Na dann...

Sinnvollerweise macht man das kurz vor der Honigernte. Da ich die für nächste Woche geplant habe, ist es höchste Zeit dafür. Bei der Gelegenheit habe ich auch nochmal nach einem abgeschwärmten Volk gesehen, das keine neue Brut hatte, was darauf hindeutet, dass die neue Königin wohl den Hochzeitsflug nicht überlebt hat. Da war wohl ein Vogel schneller. Doof...also schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, indem ich aus dem vermutlich weisellosen Volk den Brutableger mache und alle Brutwaben da rein sammle. Da wird ja wohl das ein oder andere schöne Ei dabei sein, aus dem eine neue Königin entstehen kann. Wenn die Bienen nicht wieder ihren eigenen Plan haben. Man wird sehen.

Gesagt, getan. Nach einer schweißtreibenden Stunde am Bienenstand habe ich jetzt drei unglaublich schlecht gelaunte und aufgeregte Völker. Kein Wunder, es ist echt eine Menge Gefummel. Ein Volk ist jetzt knallvoll mit Brutwaben aus den beiden anderen, und zwei Völker sind mit jeder Menge frischer Mittelwände und je einer Futterwabe ausgestattet. Was für eine Aufregung. Für Bienen und Imker.

Und als ich fertig war, ist mir eingefallen, dass man ja trotz Entnahme in der Mitte eine offene Brutwabe belassen soll, damit die Milben da rein gehen. Als Fangwabe sozusagen. Die kann man dann eine Woche später entnehmen und samt den ganzen Milben, die sich da rein geflüchtet haben, einschmelzen. Das hab ich in der ganzen Aufregung total vergessen. Sehr ärgerlich. Die Bienen wollen mich eh schon alle umbringen, die finden die Maßnahme überhaut nicht lustig. Da geh ich jetzt nicht mehr ran. Jetzt sitzen sie vor der Tür und beruhigen sich hoffentlich bald wieder.

Ich muss mir noch überlegen, was ich mit dem überschüssigen Material mache...Futter und Drohnenbrut hauptsächlich. Einschmelzen, ausschneiden und Presshonig machen...? Tja, mal sehen.



Sonntag, 4. Juli 2021

Endspurt

 Hoppla, die Linden blühen schon!


Das heißt, dass die Saison zur Nektarsuche in Buschdorf langsam aber sicher zu Ende geht. Wenn die Linden verblüht sind, gibt es zwar immer noch was zu holen für die Bienen, aber die Lindenblüte markiert hier im Rheinland das Ende der letzten Massentracht. Was danach noch kommt (z.B. Sonnenblumen) ist zwar nett, lohnt sich aber nicht mehr so richtig für den Imker. Da nutzt man besser die Zeit für andere Arbeiten, die noch anstehen. Der Honig will geerntet werden, Futter muss gegeben werden, die Varroen wollen bekämpft werden, usw.

Ich will dieses Jahr mal eine totale Brutentnahme versuchen als Varroa-Bekämpfung. Das muss ich jetzt mal in Angriff nehmen, denn am sinnvollsten macht man das wohl kurz vor Trachtende. Na dann...

Sonntag, 27. Juni 2021

tödliche Hochzeitsreise

Nach heutiger Kontrolle ist geht es zwei von drei Völkern ganz gut. Eines hat tatsächlich richtig Gas gegeben und hat zwei volle Honigräume und ein ordentliches Brutnest, das andere hat zumindest wieder Nachwuchs, auch wenn es mit dem Honig mau aussieht.

 

Volk Nummer drei macht mir hingegen Sorgen. Drei Wochen nach dem Schwarm habe ich heute keine einzige verdeckelte Zelle gesehen. Auch Larven oder sonstigen Nachwuchs konnte ich nicht entdecken. Dafür durchgehend Nektar im Brutnest und einige unvollendete Weiselzellen. Im Honigraum ist nichts mehr passiert. Das sieht nicht gut aus. 

Ich vermute mal, dass die Nachwuchs-Chefin den Rückweg vom Hochzeitsflug nicht geschafft hat. Das kommt schon mal vor. Da war dann wohl ein Vogel schneller oder es ist sonst etwas dazwischen gekommen. Damit ist das Volk höchstwahrscheinlich weisellos, was unweigerlich zum Totalverlust führt, sobald die jetzige Generation weggestorben ist. Da die keine Brut pflegen müssen, halten sie etwas länger durch, aber das hilft dem Volk nicht wirklich. Eventuell wandeln sich einige der Arbeiterinnen noch zu sogenannten Drohnenmütterchen um. Wenn die Pheromone der Königin fehlen, kann es sein, dass sich bei einigen normalen Bienen der Legeapparat ausbildet und sie anfangen, Eier zu legen. Da die aber nie begattet wurde, kommen dabei nur Drohnen raus. Das sichert dann das genetische Überleben des Volks, wenn die Drohen sich fortpflanzen. Aber das Volk selbst stirbt dann nach und nach weg. 

Zum Glück habe ich das heute gesehen. Jetzt hat eines der Nachbarvölker eine Brutwabe gespendet. Daraus kann das Volk nun versuchen, eine Ersatzkönigin aus einem Standard-Ei zu ziehen. Wenn das klappt, dann ist das Volk gerettet. Wenn nicht, dann muss ich mir einen Plan B überlegen. Also erst mal abwarten, ob ich nächste Woche Weiselzellen finde.

Sonntag, 30. Mai 2021

...und noch'n Schwarm und noch'n Schwarm und....

Nach drei Wochen Mistwetter haben meine Bienen direkt die Gelegenheit genutzt um einen Ausflug zu machen. 

Der nächste Schwarm...so viele wollte ich eigentlich nicht haben. Aber da ich mir vor zwei Wochen den Rücken verrenkt habe war es nicht möglich, regelmäßig die Beuten zu kontrollieren. Dafür sind die Honigräume selbst halb leer einfach zu schwer. Also haben die Bienen fleißig weitere Zellen nachgezogen, ohne dass der doofe Imker gestört hat und machen jetzt das, was Bienen eben so machen im Mai: sie teilen sich und schwärmen, um ein neues Zuhause zu suchen. Ich hätte sogar schon früher damit gerechnet, aber das Wetter war wohl auch den Bienen zu schlecht für einen Umzug.

Sieht immer wieder hübsch aus, so ein Schwarm. Im Baum ist es allerdings doch recht unpraktisch: in der Höhe kommt man schlecht dran. Aber ein Kollege aus dem Verein hatte eine passende Leiter und einen Fangkorb, jetzt sind sie auf dem Weg in die neue Heimat in Bornheim.

Insgesamt ist das bisher ein echt seltsames Bienenjahr: ein eiskalter Frühling, weswegen ich recht spät erst reingesehen und geschiedet habe. Das führt dann dazu, dass die Bruträume voller Honig und dafür die Honigräume leer sind. Und jede Menge Schwärme, sobald zwischen den ganzen Schlechtwetterperioden mal zwei schöne Tage sind. Wollen wir mal hoffen, dass wenigstens mit den nachgezogenen Königinnen alles glatt geht.




Sonntag, 9. Mai 2021

Schwarmzeit

Komisches Jahr...eben noch Futterknappheit wegen kaltem Frühling und jetzt geht es direkt in die Schwarmzeit über.

Eigentlich wollte ich nur Blumen eintopfen, aber das hat mich dann doch abgelenkt:

Ich habe also heute den ersten Schwarm gefangen. Beziehungsweise fangen lassen vom Kollegen, der ihn haben wollte. Zum Glück direkt vorm Haus und in angenehmer Höhe. Das war mal dankbar. Er hat jetzt auch schon ein neues Zuhause bei einem Mit-Imker aus dem Verein gefunden. Gute Reise...eigentlich schade um die Masse und die alte Königin. Ich hatte letzte Woche schon angefangen, Schwarmzellen zu brechen. Aber wie das so ist: ich hab wohl eine übersehen.

Die anschließende Kontrolle hat zwei volle und ein recht leeres Volk mit wenig Vorräten gezeigt. Ich denke mal, von dort kam der Schwarm.

Und ich habe jede Menge Schwarmzellen in allen Stöcken gefunden. Die Bienen starten jetzt richtig durch. Bei mir ist es aber zu eng, ich hab nur den einen Standort. Ich weiß nicht, wohin mit den Zusatzvölkern, da brauch ich auch keine Schwärme. Bis auf eine Zelle in dem leeren Volk habe ich alle entfernt (hoffe ich). Die brauchen ja eine neue Chefin.

War auch höchste Zeit für die Kontrolle, mir sind tatsächlich in der Restekiste, in die die ganzen Wachskrümel und die entfernten Schwarmzellen kommen, direkt noch ein paar Königinnen geschlüpft. Die haben also nur auf den richtigen Moment gewartet, um raus zu kommen und den nächsten Schwarm auszulösen. Die kann der Vereinskollege auch noch brauchen. Also kam er nochmal zurück und hat jetzt zusätzlich auch noch eine Jungkönigin.

Dienstag, 20. April 2021

das war knapp...

Heute war der lokale Bienen-Sachverständige da und hat eine Probe zur Seuchenkontrolle genommen. 

Bei der Gelegenheit haben wir zusammen alle Völker durchgesehen und uns einen Überblick verschafft. Ist ja immer praktisch, wenn man jemand mit so viel Erfahrung dabei hat. Und es sah auch alles ganz gut aus. Im Brutnest hab ich schon Drohnen und erste Schwarmzeichen gefunden. Dazu große Brutnester. Kein Wunder, dass die Vorräte so knapp sind, die Völker sind stark gewachsen in den letzten Wochen.

Aber: die Bienen laufen durch das fiese Wetter der letzten Wochen tatsächlich auf der letzten Rille beim Futter. Die Stöcke waren so leergefegt, dass wir Schwierigkeiten hatten, genug Futterkranzproben für die Analyse zu finden. 

Jetzt wird es zwar endlich warm, aber die paar kalten Tag, die zwischendrin noch angesagt sind, könnten tatsächlich kritisch sein. Darum habe ich dann auch tatsächlich etwas Zuckerwasser nachgefüttert. Ende April...was für ein kalter Frühling! Ein-zwei Tage später rein gesehen, dann hätte das auch schief gehen können. Ich denke aber, ab nächster Woche geht es steil aufwärts. Der Raps am anderen Dorfende blüht schon. Wenn es endlich mal ein paar Tage am Stück warm bleibt, dann sollte die kritische Phase schnell überwunden sein. 

Es darf jetzt auch gerne mal los gehen: die Bienen haben die Honigräume, die ich das letzte Mal aufgesetzt habe, mittlerweile bezugsfertig gemacht und alles repariert. Jetzt fehlt nur noch Nektar, der eingelagert werden kann.

Dienstag, 6. April 2021

Schneegestöber

 ...und genau dafür lass ich einen Rest Futter im Stock.

 


Bei dem sponatanen Wintereinbruch heute ist natürlich nix mit Fliegen und Sammeln für die Bienen. Aber der Grundumsatz ist durch die neue Brut und die steigende Völkerstärke trotzdem immer höher. Das geht dann schnell schief, da die alten Vorräte aus dem Winter verbraucht sind (oder vom Imker ausgeräumt wurden) und noch nicht genug neue Vorräte angelegt wurden. Wenn das dann zu lange geht, verhungern die Bienen kurz bevor der Frühling so richtig durchstartet. 

Da dürfte die Notfallwabe geplündert sein, wenn ich Ende der Woche nochmal in die Völker schaue.



Sonntag, 28. März 2021

Winterpause beendet

...und im Gegensatz zum Imker sind die Bienen auch schon längst richtig aktiv.

Ich habe endlich mal nach meinen Bienen gesehen und dabei mehrere Dinge festgestellt:

Alle Völker leben noch. Das war schon am Flugloch zu sehen, ist aber trotzdem erfreulich nach dem Totalverlust letztes Jahr.

Die Damen sind schon voll im Frühlingsprogramm. Ich habe größere Brutnester gefunden und die Beuten waren schon ziemlich voll mit Arbeiterinnen für die Jahreszeit. Außerdem gabs schon neu eingetragenen Nektar. Das zeigt, dass ich auch schon vor drei Wochen in der letztem Warmphase hätte umbauen können, aber was solls. Hauptsache, es war immer genug Futter da.

Zudem wurde während ich an den Völkern war fleißig Pollen eingetragen und es war überhaupt reger Flugverkehr. 

Der Frühling ist definitiv da. Also habe ich mehrere Dinge auf einmal gemacht.

Ich habe die alten Futterwaben aus dem Winter entfernt und die Völker mit dem Trennschied etwas eingeengt. Die Bienen finden jetzt draußen genug und können sich aus dem laufenden Ertrag versorgen. Die Obstblüte hat ja schon begonnen, das sollte reichen. Für alle Fälle habe ich hinter dem Schied jeweils eine Futterwabe belassen. Falls es doch noch mal richtig kalt wird, können sie sich dort bedienen.

Dann habe ich überall eine Drohnenwabe eingebaut, denn ich hatte schon die ersten Drohnenzellen gefunden, die angelegt wurden. Damit hatte ich tatsächlich erst Mitte April gerechnet.

Und ich habe jeweils einen Honigraum aufgestellt. Immer her mit dem frischen Nektar.

 

So langsam geht es also richtig los. Raps gibts leider nicht dieses Jahr auf den benachbarten Feldern, aber schauen wir mal, was die Bienen so eintragen in den nächsten Wochen. Mit etwas Glück reicht es ja nochmal für eine Frühtracht. Ich bin gespannt...

Donnerstag, 25. März 2021

Die erste neue Generation

Seit dem letzten Eintrag war es tatsächlich wieder drei Wochen recht kalt. Aber jetzt ist der Frühling da und man kann an den Eingängen starken Flugverkehr beobachten. Das passt genau auf den Entwicklungsplan einer Biene: Vom Ei zur fertigen Arbeiterin in 21 Tagen. Anfang März haben die Völker ihre Winterruhe beendet und die Königin hat wieder angefangen, Eier zu legen. Und jetzt wird sich bei dem erneut warmen Wetter vor dem Stock eingeflogen.

Da ich es Anfang März verpasst habe, im Detail in die Stöcke zu sehen, kann ich jetzt am Wochenende direkt einen Rundumschlag machen: ich gehe davon aus, dass es jetzt warm bleibt und die Bienen ihren Bedarf aus dem laufenden Ertrag decken können. Das bedeutet, dass ich die Reste der Wintervorräte entfernen kann (falls noch welche da sind), ich die Waben auf den Umfang des aktuellen Brutnests reduziere und dafür ggf. schon den ersten Honigraum aufsetze. 

Das war eigentlich als zwei Schritte gedacht, aber Anfang März hab ich es verpasst und während der kalten Phase in den letzten Wochen wollte ich nicht so stark eingreifen. Dann mach ich das eben jetzt in einem Rutsch. Die Zierkirschen stehen auch schon in voller Blüte, da sollte zusammen mit den anderen Frühblühern insgesamt genug zu holen sein. 

Da hab ich ja was zu tun am Wochenende... 

Dienstag, 2. März 2021

Hurra, sie leben noch

Das warme Wetter lockt nicht nur die Buschdorfer, sondern auch die Bienen nach draußen.


In den letzten warmen Tagen war ordentlich was los vor den Fluglöchern. Und zwar vor allen.

Das bedeutet, dass es alle drei Völker durch den Winter geschafft haben. Das hat also schon mal besser funktioniert, als letztes Jahr.

Je nachdem, wie das Wetter jetzt wird, starten die Bienen entweder direkt durch und fangen an, die Völker wieder zu vergrößern, oder sie ziehen sich bei weiteren Kälteeinbrüchen wieder zurück.

Interessant wird es, wenn es ein paar Tage warm bleibt und dann wieder dauerhaft kalt wird. Denn dann ist die erst Brut des Jahre bereits angelegt und muss warm gehalten werden. Das führt zu höherem Vorratsverbrauch und draußen blüht noch nicht genug, um den Bedarf zu decken. Das kann ganz schnell kritisch werden. 

Da werde ich dann also mal ein Auge drauf haben in den nächsten zwei-drei Wochen.

Das neue Bienenjahr kann kommen. Ich freu mich...

Sonntag, 17. Januar 2021

Winterarbeit

Ich habe die Winterzeit genutzt und Bestände durchgesehen. Dabei habe ich festgestellt, dass leider einige der Honigwaben von Wachsmotten angeknabbert wurden. Erstaunlich, ich dachte immer, die gehen nur an bebrütete Waben. So viel dazu....

Außerdem klebten in einigen Waben noch ein paar Honigreste, die mittlerweile nach Alkohol riechen. Das ist ärgerlich, da muss ich bei der nächsten Ernte mal darauf achten, dass ich wirklich alle Zellen aufbekomme und ausschleudere. Außerdem brauch ich wohl besseres Timing für das Ausschlecken der Reste durch die Bienen. In einigen abgeernteten Waben hatten sie direkt wieder etwas eingelagert, das ich dann natürlich nicht mehr raus bekommen hatte.

Da ich den Bienen kein angegammeltes Material im Frühling zurückgeben will, blieb mir nur das Entfernen der betroffenen Waben. Das lässt sich bei den kalten Temperaturen sehr gut machen, besser als im Sommer. Das Wachs klebt nicht (wie im Sommer), sondern ist sehr spröde und bröselt bei Berührung. Das lässt sich also ganz prima mit einem breiten Spachtel oder dem Stockmeißel abschaben und auskratzen. Und beim Einschmelzen bekommt man nicht ständig Besuch von Bienen und Wespen, die auf den Geruch abfahren.

Am Ende war es dann doch ein ganzer Eimer voll, den ich in einen dicken Wachsblock verwandeln konnte.

Vorher...

...nachher.

Sieht aus wie ein riesiger Vanillepudding und riecht fantastisch. Etwas eingerissen. Das kommt, wenn das Wachs im Eimer zu schnell abkühlt, dann reißt die Oberfläche.

Ist aber auch egal, ich will ja keinen Schönheitspreis sondern nur eine platzsparende Lagerung.