Sonntag, 25. Juli 2021

Futter und Säure

Zweite Kontrollrunde kurz vor dem Urlaub.

Sieht gut aus: die beiden TBE-behandelten Völker haben damit angefangen, ihre neuen Waben auszubauen. Die erneute Futtergabe zwischendurch mit dünnem Zuckerwasser hat genau das gemacht, was sie sollte. Sie hat den Bautrieb der Bienen gesteigert. Sehr gut. 

Die beiden haben jetzt noch eine weitere Oxlasäurebehandlung erhalten (diesmal als Träufel-Lösung) und danach einen großen Klotz Futterteig. Ich bin jetzt drei Wochen unterwegs, da haben die Bienen Zeit, das Futter zu verarbeiten.

Der Brutsammler hat stattdessen eine klassische Ameisensäurebehandlung im Verdunster erhalten. Das dauert auch zwei Wochen, bis alles verdunstet ist. Die bekommen dann Futter, wenn ich aus dem Urlaub zurück bin. Das waren mir doch zu viele Brutwaben, die ich da hätte einschmelzen müssen. Also geht es bei diesem Volk dieses Jahr ganz klassisch zu. Dann kommt die TBE eben nächstes Mal.

Und jetzt bin ich mal gespannt, wie die Damen drauf sind, wenn ich zurück bin.


Sonntag, 18. Juli 2021

Honigernte und Zwischenstand TBE

Eine Woche nach der radikal-Maßnahme musste ich wieder an die Völker. Urlaubsbedingt war es Zeit, den Honig zu ernten. Das habe ich gemacht und dann am Folgetag direkt gegen Milben behandelt. Das war ja der Plan: da die Völker brutfrei sind, kann man mit vergleichsweise harmloser Oxalsäure behandeln, statt mit aggressiver Ameisensäure.

Was den Honig angeht, ist das ein trauriges Jahr. Durch den eisigen Frühling und den verregneten Sommer ist da wenig hängen geblieben. Mal sehen, ob ich überhaupt was für die Nachbarschaft habe am Ende, wenn Freunde und Familie versorgt sind. Es sind zwar ein paar Kilo geworden, aber das muss ja reichen bis nächstes Jahr. So wie diese Wabe präsentierten sich leider nur einige wenige.


 

Die TBE sah ganz ok aus für mich nach einer Woche. Der Brutsammler wächst ordentlich, da mittlerweile einiges an Bienen nachgeschlüpft ist. Kein Wunder, das war ja auch eine ganze Menge Material, was ich da rein gehängt hatte. Und das Beste: bei der Behandlung ist mir die Königin fast über die Hand gelaufen. Sehr gut, denn ich war etwas besorgt, ob das Volk noch eine Chefin hat. Eigentlich hätte ich in diesem Volk jetzt auch radikal alles an Material entnehmen müssen, aber das habe ich nicht übers Herz bekommen. Es waren noch mehrere tausend Zellen verdeckelt (und meine Zeit zum Einschmelzen und Verarbeiten ist wegen Urlaub auch begrenzt). Damit wird es dann aber unmöglich, die brutfrei zu bekommen. Das sollten sie aber sein, da die Oxalsäure nur auf den Bienen wirkt, nicht in verschlossenen Zellen. Also Planänderung: das Volk erhält während meins Urlaubs doch die Standardbehandlung mit Ameisensäure.

Die anderen beiden wurden ordentlich eingesprüht und haben angefangen, die ganzen Mittelwände auszubauen. Da sollte ich mal mit Flüssigfutter nachhelfen, das soll den Bautrieb anregen. Ich muss jetzt eh füttern (ich hab ja den Honig geklaut), das passt ganz gut zusammen. Für meinen Geschmack könnte das etwas zügiger gehen, aber imemrhin scheinen sie auf dem richtigen Weg zu sein.

Das sieht alles in allem ganz ordentlich aus. Im Gegensatz zum letzten Versuch vor zwei-drei Jahren, bei dem sich das Volk nach der TBE komplett selbst aufgelöst hat, scheint das diesmal alles ganz gut zu funktionieren.

Sonntag, 11. Juli 2021

totale Brutentnahme

Ich hatte mir ja Gedanken gemacht, wie ich die Varroabehandlung dieses Jahr gestalten will. Ich wollte mal eine Alternative zur Chemiekeule versuchen und habe eine totale Brutentnahme geplant.

Dazu werden dem Volk alle Brutwaben entnommen und durch frische, leere Mittelwände ersetzt. Damit entnimmt man auch einen Großteil der Milben, denn die sitzen ja in der Brut. Und man erneuert das Material, was nach ein paar Jahren auch eine gute Idee ist. Aus den ganzen Brutwaben kann man dann entweder einen Wachsblock machen oder einen Sammelableger, den man seinerseits wieder behandeln muss, wenn die Brut geschlüpft ist. Das ist insgesamt ein massiver Eingriff für die Bienen und eine ziemliche Materialschlacht für den Imker. Aber das Verfahren ist lange erprobt und recht zuverlässig. Na dann...

Sinnvollerweise macht man das kurz vor der Honigernte. Da ich die für nächste Woche geplant habe, ist es höchste Zeit dafür. Bei der Gelegenheit habe ich auch nochmal nach einem abgeschwärmten Volk gesehen, das keine neue Brut hatte, was darauf hindeutet, dass die neue Königin wohl den Hochzeitsflug nicht überlebt hat. Da war wohl ein Vogel schneller. Doof...also schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, indem ich aus dem vermutlich weisellosen Volk den Brutableger mache und alle Brutwaben da rein sammle. Da wird ja wohl das ein oder andere schöne Ei dabei sein, aus dem eine neue Königin entstehen kann. Wenn die Bienen nicht wieder ihren eigenen Plan haben. Man wird sehen.

Gesagt, getan. Nach einer schweißtreibenden Stunde am Bienenstand habe ich jetzt drei unglaublich schlecht gelaunte und aufgeregte Völker. Kein Wunder, es ist echt eine Menge Gefummel. Ein Volk ist jetzt knallvoll mit Brutwaben aus den beiden anderen, und zwei Völker sind mit jeder Menge frischer Mittelwände und je einer Futterwabe ausgestattet. Was für eine Aufregung. Für Bienen und Imker.

Und als ich fertig war, ist mir eingefallen, dass man ja trotz Entnahme in der Mitte eine offene Brutwabe belassen soll, damit die Milben da rein gehen. Als Fangwabe sozusagen. Die kann man dann eine Woche später entnehmen und samt den ganzen Milben, die sich da rein geflüchtet haben, einschmelzen. Das hab ich in der ganzen Aufregung total vergessen. Sehr ärgerlich. Die Bienen wollen mich eh schon alle umbringen, die finden die Maßnahme überhaut nicht lustig. Da geh ich jetzt nicht mehr ran. Jetzt sitzen sie vor der Tür und beruhigen sich hoffentlich bald wieder.

Ich muss mir noch überlegen, was ich mit dem überschüssigen Material mache...Futter und Drohnenbrut hauptsächlich. Einschmelzen, ausschneiden und Presshonig machen...? Tja, mal sehen.



Sonntag, 4. Juli 2021

Endspurt

 Hoppla, die Linden blühen schon!


Das heißt, dass die Saison zur Nektarsuche in Buschdorf langsam aber sicher zu Ende geht. Wenn die Linden verblüht sind, gibt es zwar immer noch was zu holen für die Bienen, aber die Lindenblüte markiert hier im Rheinland das Ende der letzten Massentracht. Was danach noch kommt (z.B. Sonnenblumen) ist zwar nett, lohnt sich aber nicht mehr so richtig für den Imker. Da nutzt man besser die Zeit für andere Arbeiten, die noch anstehen. Der Honig will geerntet werden, Futter muss gegeben werden, die Varroen wollen bekämpft werden, usw.

Ich will dieses Jahr mal eine totale Brutentnahme versuchen als Varroa-Bekämpfung. Das muss ich jetzt mal in Angriff nehmen, denn am sinnvollsten macht man das wohl kurz vor Trachtende. Na dann...