Sonntag, 21. April 2024

Aprilwetter

Was für ein mieses Wetter...und leider auch zeitlich sehr unglücklich. Nicht nur haben Gewitter und Hagel den Raps abgeräumt, durch die dauerhaft nasskalte Wetterlage kann ich mich jetzt über zwei Dinge ärgern: Wenn es jetzt mitten in der Frühtracht ein paar Tage richtig fies ist steigt die Schwarmlust in der Zwischenzeit. Statt mit Sammeln sind die Bienen eher mit Reiseprospekten beschäftigt. Sobald es dann wieder schön wird, sind sie gerne weg. Und da es ständig regnet kann ich auch schlecht nachsehen, ich will ja bei knapp 10 Grad nicht in den Völkern rumwühlen, wenn es dabei auch noch reinregnet. Heute hab ich ein kleines Fenster gefunden, in dem es wenigstens für das auffällige Volk geklappt hat. War auch dringend nötig wie man sieht.

Und die hübschen Honigvorräte aus den letzten zwei Wochen sind natürlich dann auch weg, wenn die Schlechtwetterfront wieder abzieht. Von irgendwas muss das große Volk ja in der Zwischenzeit leben, wenn keiner zum Sammeln raus kann.

Tja, kann man nix machen. Mal sehen, ob ich in den nächsten Tagen einen Schwarm im Baum sitzen habe. Und mal sehen, was von den vielversprechenden Vorräten noch übrig sein wird.

In der Zwischenzeit ist mir auch eingefallen, warum das eine Volk so sehr viel mehr Wanderlust hat, als das zur gleichen Zeit gegründete, obwohl beide eine Weiselzelle aus der gleichen Quelle erhalten hatten. Ich hatte ja in einem Volk gesehen, dass eine tote Jungkönigin von den Arbeiterinnen hinausgeschafft wurde. Ich hatte mich damals schon gefragt, ob das wohl die Zuchtkönigin war, die ich kurz davor reingesteckt hatte. So reiselustig, wie die Damen dieses Jahr sind, hab ich jetzt wohl die Antwort. Ich vermute stark, dass zusammen mit der Zuchtzelle dort schon eine eigene Königin drin saß. Da hatte das Volk wohl wenig Interesse an einer neuen Regentin und hat die neue Kandidatin kurzerhand beseitigt. Das würde auch erklären, warum das Volk, das mir über Winter eingegangen ist, so schwach war. Ich habe wohl aus Versehen die bestehende Chefin in den Ableger verfrachtet. Dumm gelaufen.

Sonntag, 14. April 2024

Untermieter

Neben all den Bienen sind mittlerweile natürlich auch jede Menge andere Insekten unterwegs. Darunter dieses hübsche Exemplar einer Wespenkönigin. Auch die sind jetzt aktiv und entweder auf Wohnungssuche oder sogar schon in der ersten Brut.

Leider hat sie sich ausgerechnet den Jalousiekasten über meiner Terrassentür als Bau- und Brutplatz ausgesucht. Auch wenn Wespen (im Gegensatz zu Bienen) einjährig sind und sich das Nest zum Spätherbst hin dann von selbst auflöst: das geht leider nicht in der Hauptachse zum Garten. Unterm Dach wäre es mir egal gewesen, aber hier müssen wir ständig durch. Das geht nicht ohne Konflikte, da man keinen Abstand halten kann.

Ganz am Anfang müssen sich Wespenköniginnen mangels Personal noch selbst um alles kümmern und sind entsprechend emsig dabei, Baumaterial oder Futter für die allerersten Arbeiterinnen herbei zu schaffen, Ich habe sie also jetzt eingefangen, bevor sie richtig los legt mit ihrem Nest und ihr einen kleinen Ausflug spendiert. Wespen haben ein Einzugsgebiet von 3-5km, diese hier ist jetzt in Wesseling auf der Suche nach einem etwas passenderen Zuhause.

Es gibt erstaunlich viele Leute, die die beiden Spezies nicht auseinanderhalten können. Hier nochmal die Bienen im Vergleich. Da sieht man nochmal schön den Unterschied zwischen den beiden.


 

Vollgas

Wie bereits vermutet ist dieses Jahr alles drei-vier Wochen früher als sonst. Der Frühling ist so richtig durchgestartet. Entsprechend weit sind die Bienen bereits. Ich habe schon den 2. Honigraum auf allen Völkern und es summt und brummt ohne Ende am Stand.

Die Völker sind schon mitten im Frühjahrsprogramm. Dazu gehört auch die Bildung von Schwärmen. Auch das passiert dieses Jahr sehr früh. Interessanterweise ist nur eins meiner Völker in Schwarmstimmung. Ich habe ja letztes Jahr zwei Zuchtköniginnen eingesetzt. Während ein Volk mit dieser Chefin ganz gemütlich an seinen Honigvorräten arbeitet, zieht das andere Schwarmzellen, als gäbe es kein Morgen mehr. Bisher habe ich alle entfernt, aber ob das gut geht, weiß ich nicht. Ggf. hab ich da demnächst noch einen Schwarm im Baum hängen. Mal sehen. 

Volk #3 mit der etwas älteren Königin hielt letztes Jahr schon nichts von Schwärmen und scheint das Thema auch dieses Jahr zu ignorieren. Soll mir recht sein.

Insgesamt sehen alle Völker prima aus. Es wird gebaut, gesammelt und gebrütet wie wild. 

An dieser Entwicklung merkt man schon sehr direkt die Auswirkungen des viel zu warmen Wetters auf die Umwelt. Der Raps hier in Buschdorf (und alle anderen Pflanzen auch) ist zu früh dran, alles läuft 2-4 Wochen früher ab als sonst. Meine Bienen sind schon auf dem Level, dass sie sonst eher Ende April/Anfang Mai hätten. So wird der abstrakte, große Klimawandel im Kleinen tatsächlich sehr schnell greifbar. Keine Brutpause mehr im Winter, Durchlenzung im Februar/März statt März/April, Frühblüher 2-4 Wochen früher als sonst, usw. 

Aus der Nummer kommen wir wohl nicht mehr raus. Eine Rekordmeldung zur Klimaentwicklung jagt die nächste und wir diskutieren immer noch über Parkplätze und Hubraum. Es geht nur noch um das Anpassen an das zu erwartende dauerhaft wärmere Klima hier im Rheinland, der Zug zur Vermeidung ist wohl abgefahren.

Samstag, 23. März 2024

Es gibt Raps, Baby!

Sieh an, an der Kölnstraße gibt es dieses Jahr Raps. Und er geht schon auf.


 

Das alleine hilft mir zwar nicht, denn dass es blüht heißt nicht automatisch, dass es auch Honig gibt. Aber wenn es vom Regen und den Temperaturen her passt in 1-2 Wochen, dann freue ich mich auf eine ordentliche Ladung Frühjahrshonig dieses Jahr. 

Raps ist einen der dankbarsten Trachtpflanzen im Frühjahr. Wenn das Wetter passt, finden die Bienen dort sowohl reichlich Pollen für die Brut als auch raue Mengen an Nektar als Treibstoff und für den Vorrat. Und er wird immer direkt als Feld angebaut. So viele Bienen hab ich gar nicht, wie man mit den zwei-drei Rapsfeldern hier am Ortsrand füttern könnte.

Es würde mich freuen, wenn das klappt. Schon alleine, weil ich dann nochmal versuchen kann, den Honig etwas besser hinzubekommen bei der weiteren Verarbeitung. Das letzte Mal, als es die Gelegenheit gab, war der Rapshonig zwar sehr lecker, aber im Lauf der Zeit wurde er im Glas hart wie Beton. Ich denke, das bekomme ich mit entsprechender Bearbeitung noch besser hin.

Ich bin gespannt...

Sonntag, 17. März 2024

Frühling mit Blütenpracht

Huch, wir sind ja schon mitten im Frühjahr. Und das Mitte März. Da sind wir mal ein paar Wochen früher am Start als letztes Jahr. Die Bienen fliegen hier mittlerweile im Regelbetrieb. Kein Wunder, nach den Regenfällen letzte Woche und dem durchgehend milden Wetter grünt und blüht es an jeder Ecke in Buschdorf.Die Frühblüher wir Zierkirsche und Weide sind sogar teilweise schon durch.

Die Bienen sind entsprechend weit in ihrer Entwicklung. Große Brutnester, reger Polleneintrag und sogar die Honigwaben, die ich drin gelassen habe sind schon teilweise mit neuem Nektar befüllt.

Ich habe entsprechend heute Honigräume aufgesetzt. Dann hoffe ich mal, dass das Wetter einigermaßen stabil bleibt und keine lange Kältewelle mehr kommt.

Insgesamt sind wir ein paar Wochen früher als letztes Jahr. Ich habe auch den Eindruck, dass man den Klimawandel immer deutlicher merkt, gerade hier im Rheinland. Durch das immer mildere Wetter gibt es kaum noch eine Brutpause im Winter und die Völker starten immer früher ins neue Jahr. Mal sehen, wie sich das auf die Varroamilben auswirkt später im Jahresverlauf. Die können sich dann natürlich auch durchgehend vermehren. Man wird sehen. 

Jetzt können die Bienen also erst mal die Honigräume bezugsfertig machen. Schäden reparieren, sauber ausbauen und dann sollte erst mal genug Platz da sein, um die Frühtracht einzulagern, die jetzt nach und nach mit den ganzen Obstsorten kommen sollte.

Samstag, 2. März 2024

Winterbilanz

Ich habe jetzt die erste richtige Kontrolle an den Bienen gemacht und bin überrascht, wie weit die Völker schon sind. Hier gehts rund.



Das schwache Volk hat es erwartungsgemäß leider nicht geschafft, der Stock war leer als ich jetzt rein gesehen habe. Das kam jetzt nicht überraschend, es war einfach zu klein. 

Aber es gibt jede Menge Bienen und größere Brutnester in den drei anderen Völkern. Das sieht so aus, als wäre sogar schon die zweite Generation neuer Bienen am Start. Freut mich, dass die Völker so stark aus dem Winter kommen. Das bedeutet aber auch, dass ich im März besonders aufpassen muss. Es gibt bisher kaum Pflanzenwuchs und die Bienen leben hauptsächlich von ihren restlichen Vorräten. Davon ist zwar noch was da, aber wenn die so weiter wachsen kann das schnell knapp werden. Und ein verhungertes Volk kurz bevor der Frühling richtig durchstartet wäre besonders ärgerlich.

Dann also mal auf in eine neue Runde 2024.

Sonntag, 18. Februar 2024

Das neue Jahr geht langsam los...

Das ging ja jetzt doch recht schnell.

Von schneebedeckten Beuten vor ein paar Tagen...

...zu ersten Ausflügen im neuen Jahr. Und das in wenigen Wochen.


Bisschen früh für den Start in das neue Bienenjahr, aber die Damen orientieren sich eben ausschließlich am Wetter, nicht am Kalender. Ich denke, wenn es so frühlingshaft bleibt, starten die demnächst richtig durch. Ich muss jetzt tatsächlich mal rein sehen. Ich vermute, da sind schon die ersten Brutfelder angelegt. Spannend wird das dann wie immer, wenn im März nochmal eine Kaltfront kommt und die Vorräte zuneige gehen. Zeit auch für den Imker aufzuwachen und ein Auge auf die Entwicklung zu haben.

Sonntag, 17. Dezember 2023

Winterdienst

Heute war die Winterbehandlung bei den Bienen fällig. Eigentlich ist es zu warm dafür, aber in der kommenden Woche wird es nicht besser, dafür regnet es noch. Dann also heute.

Vor Weihnachten bekommen die Völker eine Behandelung mit Oxalsäure. Das hält die Varroamilben im Zaum. Je dichter die Bienen dabei sitzen, desto einfacher geht es und man bekommt ein gutes Gefühl dafür, wie stark das Volk noch ist. Es sollten mehreren Wabengassen besetzt sein. Im Winter sitzen die Bienen einfach zusammen im Stock und warten auf den Frühling. In einer dicht gepackten Wintertraube halten sie sich so gegenseitig warm. Es wird auch kontinuierlich durchgewechselt: Bienen, die außen sitzen und geheizt haben, dürfen später in die Mitte zum Aufwärmen, die inneren rücken nach außen. Und das alles wird durch den Honig als Treibstoff befeuert.
Bei knapp 10 Grad ist der Wärmehaushalt allerdings nicht so stark gefährdet. Es war ganz gut was los im Stock und die Damen waren überall unterwegs. Wenn es so warm ist, müssen sich die Bienen nicht gegenseitig warm halten und sind deutlich aktiver. So kann ich natürlich schlecht einschätzen, wie viele Bienen da drin sind.

Tja, ist dann halt so. Auf jeden Fall kann ich sagen, dass drei Völker ordentlich voll sind. Eines davon hatte sogar Bienenbesatz oben auf den Rähmchen. Ich glaube, die brüten immer noch. Im Dezember. Willkommen im Klimawandel. Aber ich wollte jetzt auch nicht im Nest rumwühlen, um nachzusehen.

Mein Sorgenkind vorne sieht erwartungsgemäß sehr schwach aus. Da waren nur noch zwei handvoll Bienen zu sehen. Das wird wohl nichts mehr bis in den Frühling. Die anderen drei sollten es aber schaffen.

Dann bleibt jetzt nur zu hoffen, dass wenigstens drei von vier es gut in den Frühling schaffen, ohne dass ihnen durch Wetterkapriolen der Treibstoff ausgeht. Ich denke, wenn es im März mal ein paar warme Tage gibt, schau ich nochmal rein. Bis dahin kann ich noch mein Material für die nächste Saison durchsehen und Bastelarbeiten erledigen.
 

Frohe Feiertage!

Sonntag, 17. September 2023

Füttern, füttern, füttern...

Zuckerwasser auffüllen, abwarten, wieder auffüllen,...das ist echt nicht ganz so spannend gerade. Aber jetzt wird der Grundstein für ein erfolgreiches Jahr 2024 gelegt, also gilt es, das ordentlich zu machen. 

 

In der Nachbarschaft blüht mittlerweile schon der Efeu. Der zieht nochmal Insekten mit seinem Angebot an Pollen und Nektar, aber danach ist dann wahrscheinlich wirklich Schluss für dieses Jahr.

Da sitzt wirklich alles drin: Bienen, Wespen, Fliegen, Marienkäfer, die mittlerweile unvermeidlichen Bernsteinwaldschaben, die aussehen wie Küchenschaben...es kreucht und fleucht in der Zaundeko.

Ich habe auch eine Durchsicht gemacht und war sehr zufrieden. Die beiden Ableger stehen super da und haben jetzt auch endlich die ganzen Bauwaben entweder in Brutfelder oder Vorratskammern verwandelt. Das große Altvolk strotzt nach wie vor vor Kraft. Ich habe sogar eine neue Generation Drohnen gesehen bei den drei Völkern. Die waren eigentlich schon alle raus, aber da wurden nochmal welche nachgezogen. Erstaunlich.

Und mir sind zwei von vier Königinnen fast über die Hand gekrabbelt beim Nachsehen. War klar: wenn du sie nicht mehr brauchst, lassen sie sich blicken. Hab sogar ein Foto geschafft mit einer Hand. Na, wer erkennt die Chefin? Ist sehr gut zu sehen hier...


Selbst mein Sorgenkind vorne hat mittlerweile wieder Brutfelder. Aber das wird trotzdem eine wacklige Angelegenheit. Die Felder sind recht klein, das Volk auch, das Zuckerwasser wird hier nur so einigermaßen abgenommen...alles nicht so optimal. Ich versuch das jetzt trotzdem und schaue mal, ob ich die durch den Winter bekomme. Der große Nachbar hat noch eine fertige Futterwabe gespendet, das sollte auch helfen. Daumen drücken.

Noch 1-2 Runden mit Zuckerwasser, dann leg ich mich erst mal schlafen. Dann fehlt dieses Jahr nur noch die Restentmilbung kurz vor Weihnachten und dann heißt es abwarten.

Sonntag, 27. August 2023

Fütterung der Raubtiere

So, der spaßige Teil des Jahres ist in der Tat vorbei. Die Wintervorbereitung läuft auf vollen Touren, das heißt, ich schütte zur Zeit eimerweise Zuckerwasser in die Völker. Der von mir geklaute Honig muss ja ersetzt werden und draußen gibt es nicht mehr allzu viel zu holen. Also gibt es Zuckerwasser als Ersatz, was von den Bienen immer sehr gut angenommen wird. 
  
Ganz schöner Verbrauch...knapp 15kg pro Volk sind schon drin. Ich denke, ich leg noch so 10kg nach und dann lass ich die Damen in Ruhe. Nur bei dem kleinen Volk muss ich mir überlegen, ob das funktioniert. Die sind zu wenige. Mal sehen, wie das Futter angenommen wird und wie stark das Volk im September dann ist. Wenn es zu wenig Bienen sind, dann muss ich das doch noch auflösen.
 
So richtig gut gelaunt sind die Bienen jetzt auch nicht mehr. Zum Dank dafür, dass ich sie füttern will, springen sie mir regelmäßig ins Gesicht. Normal in dieser Jahreszeit, aber ich bin froh um Jacke und Handschuhe, sonst sähe ich wohl ziemlich verballert aus im Moment.