Sonntag, 29. September 2019

Totalverlust...

Das hat ja mal gar nicht geklappt.

Das Volk, bei dem ich die Brutentnahme gemacht habe, hat die neue Beute und die Mittelwände nicht angenommen. Statt einen neuen Bau zu starten, sind die Bienen scharenweise ausgewandert. Die Mittelwände wurden nicht angerührt. Das eingehängte Zuckerwasser wurde von den Nachbarn geplündert. Ich habe auch keine Königin mehr gesehen.
Damit ist das ganze Volk verloren.

Und mal wieder hab ich keine Ahnung, was jetzt konkret zu diesem Problem geführt hat. Zu hektisch gearbeitet? Oder ist es für das Vorgehen generell zu spät im Jahr? Oder hab ich aus Versehen die Königin gekillt beim Umbauen? Oder, oder, oder...

Was für ein Flop. Jetzt hab ich das Kind mit dem Bade ausgeschüttet, aber hinterher ist man halt immer schlauer. Bitter...

Dann bleibt mir jetzt nur die Hoffnung, dass meine regelmäßige Sprühbehandlung der anderen beiden Völker erfolgreicher ist...

Sonntag, 22. September 2019

Gegenmaßnahmen

Nach reiflicher Überlegung und einigen Diskussionen mit den Imkerkollegen versuche ich jetzt wirklich verschiedene Taktiken. Handeln muss ich eh, also versuche ich mehrere Maßnahmen und lerne so viel wie möglich. Im schlimmsten Fall ist es zu spät und die Völker gehen im Winter ein. Dann hab ich wenigstens was fürs nächste Mal gelernt.

Stock 1 ist jetzt nicht mehr grün, sondern dunkelbraun. Ich habe dort eine totale Bauerneuerung gemacht und alles entnommen. Das ganze Volk sitzt jetzt auf frischen Mittelwänden und startet praktisch bei Null. In der Zwischenzeit schmelze ich die Altwaben ein bzw. friere die Vorratswaben einmal ein. Das erledigt die Milben in den Zellen. Die Bienen bekommen dann noch in ein paar Tagen eine Säurebehandlung für die Parasiten auf dem Rücken.
Bleibt die Frage, ob das Volk den Umzug verkraftet. Das ist insgesamt ziemlich rabiat, auch wenn es diverse Imker gibt, die jetzt noch Kunstschwärme bilden und damit ihre Bestände regulieren. Es ist natürlich viel zu spät im Jahr, um ein neues Volk aufzubauen. Ich hoffe, dass sie noch ein kleines Brutfeld anlegen und ein paar weitere Winterbienen großziehen. Bis Mitte/Ende Oktober kann das noch klappen, gerade hier im warmen Rheinland. Die Vorräte gibts dann zurück, sobald sie sich in der neuen Beute eingerichtet haben. Im Freien finden sie jetzt nicht mehr viel.


Und die anderen beiden Völker bekommen jetzt im Wochenrhythmus eine Säurebehandlung. Das hilft zwar nicht gegen die Milben in den Zellen, aber nach und nach erwische ich hoffentlich so viele davon auf den Bienen, dass die Population zusammen bricht.

Ich hätte auch gerne noch die Spät-Version der Ameisensäurebehandlung getestet, die sinnvollerweise eigentlich im August stattfindet. Aber dafür habe ich kein Material und das gibts jetzt auch nicht mehr zu kaufen. Leider zu spät im Jahr.

Dann bleibt jetzt eigentlich nur noch Daumen drücken, dass die Damen es schaffen...

Sonntag, 8. September 2019

Varroamilben

Ich hab noch mal nach dem Milbenbefall gesehen.
Das Resultat ist erschreckend. Zwischen 50 tote Milben pro Tag beim Brutentnahme-Volk und rund 100 pro Tag beim geschwärmten Volk (und beim Schwarm selbst) dürften für einen friedlichen Winter deutlich zu viele sein.

Die Viecher haben sich explosionsartig vermehrt in den letzten Wochen. Was mach ich denn jetzt? Ich wollte ja auf die Chemiekeule nach Möglichkeit verzichten. Das kann ich wohl vergessen. Mist...und es ist schon September. Die Behandlung macht man normalerweise eher Anfang August, bevor man das Winterfutter gibt. Da passt das Wetter auch besser.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Kann ich jetzt noch mit Ameisensäure arbeiten oder ist es dafür zu spät? Fragen hilft ja, also hab ich im Verein gefragt. Der lokale Sachverständige ist auch skeptisch, ob das mit der Ameisensäure noch klappt. Vielleicht einfach mit Milchsäure sprühen und auf das Beste hoffen? Das trifft nur Milben, die gerade nicht in Brutzellen sitzen. Aber immerhin...oder doch Ameisensäure? Ich habe auch nur zwei Verdunster, aber alle drei Völker brauchen Hilfe...

Jetzt frage ich mich natürlich im Nachgang, wie man das besser hätte machen können. Den Schwarm und seinen Ursprung habe ich gar nicht behandelt, die hatten ja nach dem Schwarmvorgang nur noch 5 Milben am Tag. Das ist harmlos. Und das dritte Volk hat nach der Brutentnahme eine Runde Oxalsäure bekommen. Wo diese Massen jetzt herkommen ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Andere Standorte sind mir hier keine bekannt, also können das auch keine fremden Überläufer sein. Das müssen meine eigenen Milben sein. Da brauche ich nächstes Jahr einen anderen Plan. Entweder alle schwärmen lassen und danach behandeln oder konsequent auf Brutentnahme setzen und dann trotzdem behandeln oder von Anfang an die Chemiekeule einplanen...? Darüber werde ich mal im Winter nachdenken.

Tja...ich muss erst noch fertig füttern, bevor ich jetzt was anderes mache. Das habe ich jetzt mal als erstes gemacht. und gebe den Damen noch eine Woche Zeit zum Verarbeiten. Und dann mache ich das Beste draus, und nutze die Situation als Testfeld. Der Schwarm und seine Quelle sind riesig, die werde ich wohl mit Ameisensäure beglücken. Das Wetter soll die nächsten zwei-drei Wochen ganz angenehm werden, das könnte also noch klappen. Wenn es einen schönen Altweibersommer gibt, dann reichen die Temperaturen für die Verdunster. Für den Brutableger nehme ich wohl Milchsäure, der sitzt auf weniger Waben und die haben auch die wenigsten Milben. Dann habe ich das auch mal gemacht.
Und dann gibts um Weihnachten noch eine Runde Oxalsäure, wenn alle ohne Brut dicht auf dicht sitzen. Dann sollte Ruhe sein. 

Hoffen wir mal, dass das klappt und ich nicht im Frühjahr drei tote Völker habe.