Sonntag, 8. September 2019

Varroamilben

Ich hab noch mal nach dem Milbenbefall gesehen.
Das Resultat ist erschreckend. Zwischen 50 tote Milben pro Tag beim Brutentnahme-Volk und rund 100 pro Tag beim geschwärmten Volk (und beim Schwarm selbst) dürften für einen friedlichen Winter deutlich zu viele sein.

Die Viecher haben sich explosionsartig vermehrt in den letzten Wochen. Was mach ich denn jetzt? Ich wollte ja auf die Chemiekeule nach Möglichkeit verzichten. Das kann ich wohl vergessen. Mist...und es ist schon September. Die Behandlung macht man normalerweise eher Anfang August, bevor man das Winterfutter gibt. Da passt das Wetter auch besser.

Jetzt bin ich etwas ratlos. Kann ich jetzt noch mit Ameisensäure arbeiten oder ist es dafür zu spät? Fragen hilft ja, also hab ich im Verein gefragt. Der lokale Sachverständige ist auch skeptisch, ob das mit der Ameisensäure noch klappt. Vielleicht einfach mit Milchsäure sprühen und auf das Beste hoffen? Das trifft nur Milben, die gerade nicht in Brutzellen sitzen. Aber immerhin...oder doch Ameisensäure? Ich habe auch nur zwei Verdunster, aber alle drei Völker brauchen Hilfe...

Jetzt frage ich mich natürlich im Nachgang, wie man das besser hätte machen können. Den Schwarm und seinen Ursprung habe ich gar nicht behandelt, die hatten ja nach dem Schwarmvorgang nur noch 5 Milben am Tag. Das ist harmlos. Und das dritte Volk hat nach der Brutentnahme eine Runde Oxalsäure bekommen. Wo diese Massen jetzt herkommen ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Andere Standorte sind mir hier keine bekannt, also können das auch keine fremden Überläufer sein. Das müssen meine eigenen Milben sein. Da brauche ich nächstes Jahr einen anderen Plan. Entweder alle schwärmen lassen und danach behandeln oder konsequent auf Brutentnahme setzen und dann trotzdem behandeln oder von Anfang an die Chemiekeule einplanen...? Darüber werde ich mal im Winter nachdenken.

Tja...ich muss erst noch fertig füttern, bevor ich jetzt was anderes mache. Das habe ich jetzt mal als erstes gemacht. und gebe den Damen noch eine Woche Zeit zum Verarbeiten. Und dann mache ich das Beste draus, und nutze die Situation als Testfeld. Der Schwarm und seine Quelle sind riesig, die werde ich wohl mit Ameisensäure beglücken. Das Wetter soll die nächsten zwei-drei Wochen ganz angenehm werden, das könnte also noch klappen. Wenn es einen schönen Altweibersommer gibt, dann reichen die Temperaturen für die Verdunster. Für den Brutableger nehme ich wohl Milchsäure, der sitzt auf weniger Waben und die haben auch die wenigsten Milben. Dann habe ich das auch mal gemacht.
Und dann gibts um Weihnachten noch eine Runde Oxalsäure, wenn alle ohne Brut dicht auf dicht sitzen. Dann sollte Ruhe sein. 

Hoffen wir mal, dass das klappt und ich nicht im Frühjahr drei tote Völker habe.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen