Sonntag, 11. Juli 2021

totale Brutentnahme

Ich hatte mir ja Gedanken gemacht, wie ich die Varroabehandlung dieses Jahr gestalten will. Ich wollte mal eine Alternative zur Chemiekeule versuchen und habe eine totale Brutentnahme geplant.

Dazu werden dem Volk alle Brutwaben entnommen und durch frische, leere Mittelwände ersetzt. Damit entnimmt man auch einen Großteil der Milben, denn die sitzen ja in der Brut. Und man erneuert das Material, was nach ein paar Jahren auch eine gute Idee ist. Aus den ganzen Brutwaben kann man dann entweder einen Wachsblock machen oder einen Sammelableger, den man seinerseits wieder behandeln muss, wenn die Brut geschlüpft ist. Das ist insgesamt ein massiver Eingriff für die Bienen und eine ziemliche Materialschlacht für den Imker. Aber das Verfahren ist lange erprobt und recht zuverlässig. Na dann...

Sinnvollerweise macht man das kurz vor der Honigernte. Da ich die für nächste Woche geplant habe, ist es höchste Zeit dafür. Bei der Gelegenheit habe ich auch nochmal nach einem abgeschwärmten Volk gesehen, das keine neue Brut hatte, was darauf hindeutet, dass die neue Königin wohl den Hochzeitsflug nicht überlebt hat. Da war wohl ein Vogel schneller. Doof...also schlage ich zwei Fliegen mit einer Klappe, indem ich aus dem vermutlich weisellosen Volk den Brutableger mache und alle Brutwaben da rein sammle. Da wird ja wohl das ein oder andere schöne Ei dabei sein, aus dem eine neue Königin entstehen kann. Wenn die Bienen nicht wieder ihren eigenen Plan haben. Man wird sehen.

Gesagt, getan. Nach einer schweißtreibenden Stunde am Bienenstand habe ich jetzt drei unglaublich schlecht gelaunte und aufgeregte Völker. Kein Wunder, es ist echt eine Menge Gefummel. Ein Volk ist jetzt knallvoll mit Brutwaben aus den beiden anderen, und zwei Völker sind mit jeder Menge frischer Mittelwände und je einer Futterwabe ausgestattet. Was für eine Aufregung. Für Bienen und Imker.

Und als ich fertig war, ist mir eingefallen, dass man ja trotz Entnahme in der Mitte eine offene Brutwabe belassen soll, damit die Milben da rein gehen. Als Fangwabe sozusagen. Die kann man dann eine Woche später entnehmen und samt den ganzen Milben, die sich da rein geflüchtet haben, einschmelzen. Das hab ich in der ganzen Aufregung total vergessen. Sehr ärgerlich. Die Bienen wollen mich eh schon alle umbringen, die finden die Maßnahme überhaut nicht lustig. Da geh ich jetzt nicht mehr ran. Jetzt sitzen sie vor der Tür und beruhigen sich hoffentlich bald wieder.

Ich muss mir noch überlegen, was ich mit dem überschüssigen Material mache...Futter und Drohnenbrut hauptsächlich. Einschmelzen, ausschneiden und Presshonig machen...? Tja, mal sehen.



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