Sonntag, 19. Mai 2019

royaler Nachwuchs und Honig im Dach

Schon wieder Sonntag...da wird es ja mal Zeit, nach den Bienen zu sehen. Also Anzug an und ran an die Stöcke.
Beide Völker waren friedlich und schwer dabei, das Dachgeschoss zu füllen.


Die Honigräume sind ordentlich voll.  Das scheint mir die richtige Zeit zu sein, um nochmal eine Zarge drauf zu stellen. Jetzt haben also beide Völker zwei Räume aufgesetzt und damit wieder jede Menge Platz zum Ausbauen und Einlagern. Dazu gabs auch ein Video aus dem alten Raum, aber das funktioniert irgendwie nicht. Tja, als Standbild sieht das so aus:

 
Mir fällt dabei wieder mal auf, dass ich noch zu wenig über die Blütezeiten der verschiedenen Nahrungsquellen weiß. Bienen zwingen einen dazu, sich auch mit der umgebenden Natur zu beschäftigen. Also Kastanien sind durch, aber ich meine, jetzt müsste es langsam mit Äpfeln und Co weiter gehen. Aber sicher bin ich mir nicht, muss ich wohl mal nachlesen. Um es kniffliger zu machen, ist hier im Rheinland dann alles insgesamt nach vorne verschoben und alles blüht etwas früher als im Rest des Landes. Das bringt die verfügbaren Übersichten über die Trachtbänder durcheinander. Warum mich das beschäftigt? Weil ich mir den Honigraum wohl auch schenken könnte, wenn die nächste Massentracht erst in vier Wochen oder so kommt. Na ja, jetzt steht er drauf.



Schwarm oder kein Schwarm, das ist hier die Frage...

Bei der Gelegenheit habe ich auch wieder nach Schwarmzellen gesehen. Die Braunen üben noch, aber im grünen Volk war alles voller Weiselzellen. Sechs oder acht Stück habe ich gefunden. Und in jeder wächst eine neue Königin. Dieses Volk bereitet sich also nicht nur intensiv auf die natürliche Fortpflanzung der Bienen vor, sonder steht kurz vor einer Schwarmbildung. Es wird sich demnächst teilen.
Tja, und was mach ich jetzt? Alle Weiselzellen entfernen oder einfach machen lassen? Nach einigem Grübeln habe ich mich dazu entschlossen, ein paar Zellen stehen zu lassen und der Natur ihren Lauf zu lassen.
Ich habe ja schon gelernt, dass bei Imkern prinzipiell viel diskutiert wird. Drei Imker, vier Meinungen und fünf Lösungen. Und alle sind irgendwie richtig, nur eben anders. Schwärmen lassen oder nicht ist auch so eine Grundsatzdiskussion.
Der Schwarm ist die natürliche Vermehrung des Bienenvolkes und damit mal prinzipiell ein ganz normaler Vorgang. Er hilft dem Volk auch bei der Bekämpfung der Varroamilben, da die zwangsläufige Unterbrechung des Brutkreislaufes die Vermehrung der Milben ordentlich durcheinander bringt. Die Milben finden keine Brut, daher werden sie unfruchtbar und gehen selbst in die Fortpflanzungspause. Wenn die neue Königin dann nach einer Weile anfängt zu legen, müssen die Milben sich erst wieder auf ihren eigenen Fortpflanzungszyklus umstellen. Das kostet sie unterm Strich so viel Zeit, dass sich das Bienenvolk eine Pause von den lästigen Plagegeistern verschafft. Das geschwärmte Altvolk schleppt zwar auch noch Milben auf dem Rücken mit sich, aber die finden mangels Waben keine Möglichkeit, sich zu vermehren. Bis das geschwärmte Volk genug Neubau geschaffen hat und die alte Königin am neuen Ort wieder legt, sind auch diese Milben gekniffen.

Ein Nebeneffekt ist auch, dass in der Zeit, in der das Volk sich selbst wieder verstärken muss wenig gesammelt wird. Klar, weniger Bienen gleich weniger Vorrat. Aber möglichst viel Honig ist nun wirklich nicht das primäre Ziel bei meinem Hobby.

Die meisten Schwärme gehen aber einfach ein, wenn man sich nicht darum kümmert. Das liegt schlicht daran, dass die passenden  Wohnungen in Form von hohlen Bäumen fehlen. Dann sitzt der Schwarm irgendwo und hält Ausschau nach einem neuen Domizil. Irgendwann geht ihm aber der Treibstoff in Form von mitgeführtem Honig aus. Wenn bis dahin nichts gefunden wurde, verhungert der Schwarm wo er sitzt. Darum werden die in der Regel eingefangen, wenn sie nicht gerade in einer unzugänglichen Baumkrone sitzen. Dann hat man eine neues Volk. Also eigentlich ein altes, wenn man es genau nimmt. Ist ja die alte Königin, die da ausgezogen ist.
Hier in Buschdorf könnte das sogar klappen mit der Höhle, da das Wäldchen hier seit Jahren sich selbst überlassen ist. Da man hier regelmäßig Spechte hört, könnte ich mir vorstellen, dass es hier tatsächlich die ein oder andere Baumhöhle gibt, die beziehbar ist. Das wäre natürlich ganz großes Kino, wenn es hier ein Volk in einem alten Baumstamm gäbe.

Mal sehen, ob ich den Schwarm überhaupt mitbekomme, ich sitze ja den ganzen Tag im Büro.

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