Es grünt und blüht in Buschdorf. Der Raps ist zwar durch, aber jetzt blühen überall die Äpfel und auch die Kastanien auf dem Dorfplatz sehen schon gut aus. Futter in Hülle und Fülle also für meine Bienen. Entsprechend umtriebig sind sie auch.
Volk 1 kommt langsam in Schwung. Der Honigraum war heute ganz gut besucht und in die ersten Waben wurde schon eingelagert.
Na also, geht doch. Auch unten im Brutraum war ordentlich Betrieb. Ich war gespannt, wie die alte Brutwabe hinterm Schied aussieht. Der Plan ist ja, die nach und nach leer laufen zu lassen und sie dann raus zu werfen.
Tja, das dauert noch etwas. Mittlerweile sieht die voller aus als beim letzten Mal. Unter dem Klumpen Bienen ist jede Menge Nachwuchs. Da waren wohl doch jede Menge Eier in den Zellen. Beidseits. Gut, das war zu erwarten. Also schau ich nächste Woche noch mal nach. Ansonsten ist das Volk auf dem aufsteigenden Ast. Der Drohenrahmen ist mittlerweile belegt, die Jungs sind in Arbeit. War auch Zeit. Auch beim Baurahmen haben die Bienen mittlerweile entdeckt, dass man darin auch brüten kann und den Honig nach oben gebracht. Prima.
Und dann war ich gespannt auf Volk 2. Corona-bedingt bin ich ja zur Zeit durchgehend im Homeoffice und kann beim Telefonieren auf die Kästen sehen. Ich sehe die Bienen jetzt also täglich. Ich hab mich anfangs gewundert, warum da morgens immer so viel Flugbetrieb am Eingang ist. Mittlerweile bin ich mir sicher, dass das einfach jeden Tag eine neue Fuhre Sammlerinnen ist, die sich schlicht und einfach einfliegen müssen, weil sie das erste Mal raus kommen. Das kenn ich sonst nur von Völkern, die man an einen neuen Standort bringt und die sich dann wundern, dass die Landschaft plötzlich anders aussieht. Da hängt jetzt täglich eine Wolke Bienen vorm Eingang, wenn es warm wird.
Und der erste Blick in den Honigraum hat den Eindruck bestätigt: Das Volk ist riesig und steht voll im Saft! Die obere Etage war gut besucht, die untere hatte alle Wabengassen besetzt. Und darunter im Brutraum war es noch voller. Alles randvoll mit Bienen, was für ein Gewusel...
Auch hier war die aussortierte Wabe noch gut belegt, das dauert also auch hier noch ein paar Tage, bis die raus kann. Der Rest der Durchsicht hat einiges an erneutem Wildbau gezeigt, aber nur einige halbgare Versuche von Königinnenzellen.
Dafür gabs eine (fast) perfekt belegte Wabe.
Eben voll mit Brut (bis auf die Honigecke oben rechts). Sehr beindruckend...was mich ins Grübeln bringt: Wie viele Bienen kommen da eigentlich raus? Eine solche Dadantwabe ist ca. 42x26cm groß. Macht rund 1.000cm² auf jeder Seite. Bienen sind zuverlässig, was ihre Bautätigkeiten angeht, darum hat eine Arbeiterinnenzelle immer 5,6mm Durchmesser. Wir erinnern uns: Kreisfläche ist pi*r². Macht also knapp 0,25cm² pro Zelle. Also 2.000cm² Grundfläche durch 0,25cm² pro Zelle. Das ergibt dann 8.000 neue Bienen, alleine auf dieser Wabe. Kein Wunder, dass da so viel Flugverkehr ist...
Ansonsten habe ich jede Menge Wildbau entfernt. Der neue Baurahmen war auch schon komplett aufgebaut. Leider ist er mit Honig belagert, das war natürlich nicht der Sinn der Sache. Aber ich hatte gesehen, dass die Futterwabe am Rand wenig belegt war und dafür eine kleine Brutfläche hatte. Also habe ich die beiden einfach getauscht.
Beim weiteren Durchschauen habe ich dann noch diese Altwabe gefunden.
Hier kann man schön erkennen, dass die Zanderrähmchen zwar die richtige Breite haben, aber zu kurz für meine Kästen sind. Der Leerraum wurde entsprechend genutzt. Interessant finde ich hier, dass die Bienen offensichtlich an drei Stellen gleichzeitig angefangen haben. Unten in der Mitte hängt ein Stück quer, das dann irgendwann auf die Randbereiche getroffen ist. Der übliche Abstand zu den äußeren Bereichen ("Beespace") wurde eingehalten, es entsteht einen Wabengasse, in der genau zwei Bienen aneinander vorbei können.
Da das nur Drohen im Anbau sind und ich diese Altwaben eh nach und nach raus haben möchte, wollte ich das eigentlich entfernen. Aber dann...
Man kann es vor Bienen kaum sehen, aber genau in der Mitte ist eine Nachschaffungszelle. Die war auch schon gut gefüllt. Kommt eigentlich wie gerufen. Ich wollte ja eh noch einen Ableger machen. Also warte ich jetzt noch ein paar Tage, bis die zu ist und dann wird diese Wabe die Keimzelle für einen Ableger. Dazu noch eine zweite Brutwabe und einen Schwung Bienen aus den brechend vollen Honigräumen, dann sollte das doch eigentlich funktionieren. Ich muss nur irgendwie sicher stellen, dass ich nicht aus Versehen die Königin mit ausquartiere. Die ist nicht markiert, das macht es spannend. Wie ein 50.000 Teile-Puzzle, aber alle Teile sehen fast gleich aus und sie bewegen sich. Und wenn du zu lange brauchst, bekommen sie schlechte Laune...
Und als ich dann fertig war ist mir eingefallen, dass es vielleicht eine gute Idee gewesen wäre, einen neuen Baurahmen einzuhängen. Na ja, dann kratz ich wohl wieder Wildbau beim nächsten Mal.
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