Samstag, 15. Juni 2024

Es war einiges los...

Huch, schon wieder ein paar Wochen her der letzte Eintrag.

In der Zwischenzeit ist so einiges passiert.

Erst mal ist die Zuchtkönigin geschlüpft und hat angefangen zu brüten. Prima. Das Volk kann jetzt also mit der neuen Chefin wachsen und gedeihen.

Dann habe ich Honig geerntet. Das war leider sehr enttäuschend. Durch das miese Wetter haben die Bienen sehr viel der Vorräte selbst verbraucht. Ich hatte ja den zweiten Honigraum drauf gestellt, aber da im April alles gleichzeitig geblüht hat, sind die Völker jetzt in eine Trachtlücke gelaufen und mussten sich offensichtlich zwischendurch an ihren Vorräten bedienen. Entsprechend leicht waren die Holzkisten. Ich hab jeweils eine drauf stehen lassen, ich hatte Sorge, dass ich sonst ggf. zufüttern muss.

Ein paar Kilo sind für mich abgefallen, aber es ist weit weniger, als ich nach dem fulminanten Start im Frühjahr mir dem ganzen Raps erhofft hatte. Außerdem ist ein Teil davon in den Zellen schon kristallisiert. Nicht ungewöhnlich bei Rapshonig, aber trotzdem ärgerlich. Das lässt sich nicht ausschleudern. Und die Bienen kommen damit auch nur eher schlecht zurecht. 

Zudem habe ich bei dem alten Volk eine Bauerneuerung durchgeführt. Dabei entfernt man alle Brutwaben bis auf eine. Diese ist dann die letzte Zuflucht für die dämlichen Varroamilben. Nach ein paar Tagen nimmt man diese letzte Wabe auch noch raus und ist damit (hoffentlich) den Großteil der Parasiten los. Damit bricht man die exponentielle Wachstumskurve der Milben und gibt dem Bienenvolk die Chance, sich in einen Zustand zu brüten, der eine optimale Aufzucht der wichtigen Winterbienen erlaubt. Die müssen vom Herbst durch die Brutpause bis zum nächsten Frühjahr durchhalten. Je weniger diese also von Milben geplagt werden, desto höher die Überlebenschance. Wobei diese klare Trennung von Sommer- und Winterbienen durch den Klimawandel gerade in warmen Orten wie Bonn zunehmend aufgelöst wird. Aber das ist nochmal ein eigenes Thema. Die Wachstumskurve der Milben muss so oder so unterbrochen werden.

Diese letzte Fangwabe sieht zwar hübsch aus, hat aber eine extrem hohe Milbenlast. Bauerneuerung ist insgesamt recht aufwändig, da man vorher schon alle neuen Waben vorbereiten muss und dann ziemlich direkt das Altmaterial einschmelzen sollte. Für Wochenendimker wie mich ist das viel Arbeit auf einmal. Alternativ kann man aus den Milbenwaben auch Brutableger machen und diese anderweitig behandeln, aber ich will ja gar keine weiteren Völker. Also hab ich aus zwei großen Eimern Material eine kleine Platte Wachs gemacht. Das kann man sammeln und später zu neuen Mittelwänden umarbeiten lassen.

Und jetzt warte ich im Prinzip darauf, dass die Linden hier in der Straße mal anfangen zu blühen. Die letzten Tage kam schon wieder ordentlich Nektar rein. Die ersten Linden in der Stadt blühen schon, wie man leicht am angenehmen Geruch erkennen kann, wenn man unter einer davon durchkommt. Die hier in Buschdorf müssten eigentlich jeden Tag dazu stoßen. Zusammen mit den ganzen Brombeeren, die jetzt auch angefangen haben zu blühen, sollte das noch für das ein oder andere Glas Sommerhonig bei der zweiten Ernte reichen. 

Und danach geht es schon wieder langsam auf den Saisonendspurt zu.



2 Kommentare:

  1. Was für ein toller Blogg! Wir sind kürzlich in die Nachbarschaft gezogen und verfolgen seitdem mit Begeisterung die Schienen-Bienen 🐝

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  2. Na dann mal willkommen in Buschdorf und weiterhin viel Spaß beim Mitlesen.

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