Sonntag, 16. Februar 2020

Sie sind tot, Jim!

Das waren sicher die traurigsten Arbeiten, die ich bisher am Stand hatte.
Ich hatte schon geahnt, dass das wohl nicht gut ausgeht, als ich bei dem warmen Wetter keine Flugtätigkeit gesehen habe. Und tatsächlich: beide Völker haben es nicht geschafft.
Nachdem ich die Waben entfernt habe, sind zwei Häufchen toter Bienen alles, was von den zwei verbliebenen Völkern übrig ist.


Jetzt bleibt natürlich die spannende Frage, an was das lag. Die Milben sind natürlich ein naheliegender Grund. Allerdings waren in einem Volk mehrere Nachzuchtzellen angelegt. Das deutet darauf hin, dass die Königin wieder angefangen hat zu legen und kurz darauf weg war. Was auch immer da im Detail dann schief gegangen ist.
Im anderen Volk habe ich sogar neue Brut gefunden.
Das deutet beides darauf hin, dass die Völker durch das warme Wetter in die Bruttätigkeit  übergegangen sind und die Winterruhe bereits im Januar beendet haben. Und dann wurde es zwischendurch wieder mal kalt, dann wieder warm, usw. Das bringt das Programm bei den Bienen durcheinander. Statt sich zusammen zu kugeln, auf den Frühling zu warten und dabei von Futterwabe zu Futterwabe zu wandern, bleiben die bei und auf der neuen Brut sitzen. Sie wandern dann nicht mehr weiter zum Futter, wie sie das in einer normalen Winterruhe tun würden.

Brutpflege schlägt in dem Fall sogar den Hunger. Da kommt dann so ein Anblick raus.


Unten kann man ein paar Brutzellen erkennen. Der Rest der Wabe ist völlig leergefressen. Und auf die Idee, eine Wabe weiter zu wandern kommen die Bienen dann nicht, denn die Brut wird nicht verlassen. Am Ende verhungern sie in einem Stock voller Futterwaben.

Und dann noch die dämlichen Milben dazu. Das war wohl zu viel.
Jetzt bleibt mir nur noch, den Stand aufzuräumen, die Beuten zu reinigen (könnten ja noch irgendwelche Krankheitserreger drin sein) und dann neu zu starten. Mal sehen, ob ich im Imkerverein ein-zwei Ableger bekomme.

Auf ein Neues...

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