Montag, 21. April 2025

Der erste Schwarm und merkwürdige Produkttests

Das ging ja schnell. Eben noch im Winter- Restprogramm und jetzt sehen die Völker schon so aus.

Diese Wabe ist von oben bis unten voll mit Brut. So sieht der ganze Stock aus. Selbst die Randwaben, die gerne für Vorräte genutzt werden, sind rappelvoll mit Brutzellen. Hier gehts rund.

So rund, dass es direkt an Ostern vor dem Haus ordentlich gesummt und gebrummt hat. Da hat mir doch der Osterhase einen Schwarm im Baum versteckt. 


Hm...hab ich wohl eine Schwarmzelle übersehen. Und damit es interessanter wird war ich auch nicht vor Ort und konnte mich nicht selbst kümmern. Aber die freundlichen Kollegen aus dem Verein waren da und so haben die reisewilligen Bienen schon ein neues Zuhause im Vorgebirge.

Wir sind also unverkennbar in der Hauptphase der Bienen angekommen. Der Start ins neue Jahr ist gelungen, die Völker wachsen wie verrückt, es gibt Honigeintrag und die Bienen sind so gut dabei, dass sie sich schon teilen und Schwärme bilden. Jetzt ist so richtig Frühling.

Ansonsten ist mir die Tage ein Test der Stiftung Warentest unter gekommen, den ich doch sehr merkwürdig fand und den ich auch im mir möglichen Rahmen thematisieren wollte. Die Stiftung hat Honige aus Supermärkten getestet (Zum Test). Leider mit mittlerweile veralteten Methoden und - Überraschung - die Billighonige haben super abgeschnitten, Kein Wunder, denn man kann mittlerweile maßgeschneiderte Fälschungen kaufen, die genau darauf ausgerichtet sind, solche Tests zu überlisten. Da wird der Zuckersirup aus China ruck-zuck zu feinstem Blütenhonig. Lässt man ein moderneres Testverfahren drüber laufen, merkt man das auch recht schnell. Das ist jetzt keine ganz neue Erkenntnis. Um so erstaunlicher, dass das der Stiftung nicht auffällt. Da der Test direkt nach einem sehr wenig schmeichelhaften anderen Querschnitt-Test raus kommt, der letztens reihenweise Produktfälschungen bei billigen Supermarkthonigen nachgewiesen hat (Moderner Test aus Dezember 2024), bekommt das ganze ein Gschmäckle. Riecht irgendwie nach Auftragsarbeit zur Rettung des beschädigten Rufs. Warum sich die Stiftung Warentest dafür hergibt ist mir ein Rätsel. Es regen sich jetzt jedenfalls nicht nur die Berufsimker auf, sondern der ganze Imkerbund (Reaktion Imkerbund).

Eigentlich könnte mir das egal sein. Ich muss mich nicht (mehr) über die Qualität anderer Honige kümmern, ich mach ja jetzt meinen eigenen. Als Mikroimker im lokalen Bereich bin ich auch eh viel zu klein, als dass ich in Konkurrenz zu Supermärkten treten könnte. Und die Mittel zur Honigfälschung auf industriellem Level hab ich auch nicht. Das wäre ja auch witzlos, denn da ich den Großteil meiner Ernte mit meiner Familie selbst esse, kann ich mich damit höchstens selbst betrügen. Gibt ja nur dann mal Honig bei mir für die Nachbarschaft, wenn die Ernte zu viel für uns geworden ist.
Aber es ärgert mich doch, denn es beschädigt das Gesamtprodukt Honig. Da machen gierige Leute Geld mit industrieller Fälschung eines Naturprodukts und die Stiftung Warentest würdigt das auch noch mit einem äußerst positiven Test. Kannste dir nicht ausdenken...

Mir bleibt nur der Appell: kauft euren Honig lokal. Der günstige Honig "aus EU und nicht EU Ländern" ist Glückssache. Den guten Stoff gibts beim Imkerverein um die Ecke. Hier zum Beispiel: Vorgebirgsimker