Montag, 30. Juni 2025

Neue Inneneinrichtung

So, heute mal was anderes.

Zur Abwechlsung war ich bei einer Imkerkollegin aus dem Verein und habe ihr an ihrem Stand geholfen. Wir haben einige ihrer Völker aus Zander-Kisten in mein System namens Dadant umgezogen, so dass sie in ein paar Tagen an meinen Stand umziehen können. Es gibt in Deutschland leider zahlreiche Kistenmaße, die in der Regel inkompatibel sind. Da bei mir alles Dadant ist, müssen sich die Damen also erst mal neu einrichten. Bei der Gelegenheit konnten wir uns auch gleich um Wabenhygiene kümmern und haben altes Material mit neuem ersetzt. 

Das gab am Ende sehr volle Kisten, da wir jeweils zwei Völker aus dem kleineren Zander-System in die größere Dadant-Kiste getan haben.

Da war ganz schön was los am Stand...aber die Bienen sind nur aufgeregt, nicht aggressiv.

Jetz hoffe ich nur, dass die sich trotz des warmen Wetters noch IN die Kiste begeben, bevor ich sie umsiedeln will. Wird sonst schwierig, die Kiste in den Kofferraum zu bekommen, wenn da noch mehrere tausend Bienen außen an der Kiste hängen.

Donnerstag, 12. Juni 2025

Volk verloren

Heute mal wieder eine der nicht so schönen Seiten des Imkerlebens. Das kranke Volk hat sich leider nicht mehr erholt.

Da es immer weniger Bienen wurden und ich auch keine neue Brut mehr gesehen habe, habe ich das Volk jetzt aufgelöst. Schade, aber auch das gehört zur Imkerei dazu. Zum Glück hab ich noch rechtzeitg im Frühjahr einen Ableger gebaut. Wenigstens dem gehts gut.

So sieht das dann am Ende aus:

Total zerlöchertes Brutfeld, nur noch Drohnen und insgesamt ein desolater Zustand in der Beute. Ich habe also alles entfernt, das Wachs eingeschmolzen und die Kiste ausgeflammt. Da werde ich wohl versuchen, bei der anstehenden Sommerbehandlung einen neuen Ableger zu bauen. Drei oder vier Völker hätte ich schon gerne. Zwei finde ich ein bisschen knapp.

Immerhin zeigt sich jetzt, warum ich auf Naturbau umgestellt habe. Ohne Drähte in den Rähmchen geht das Ausschneiden der Altwaben deutlich einfacher und schneller voran.


 

Sonntag, 25. Mai 2025

Imkern im Frühjahr

So, schon wieder ein paar Wochen rum und es war einiges zu tun. Entsprechend der Jahreszeit gibt es gerade jede Menge Sachen, die man machen kann/muss.

Ich habe zum Beispiel Honig geerntet. Hurra! Endlich mal wieder Frühtracht, nachdem die letzten Jahre ja eher mau waren. Ein paar Eimer sind es diesmal geworden und ich freu mich schon, den ins Glas zu bekommen. Ich möchte diesmal etwas warten und vorher noch regelmäßig rühren. Ich hoffe, damit bekomme ich ihn etwas cremiger und weniger betonartig, wenn er denn dann auskristallisiert (was bei Frühtracht wahrscheinlich ist).

Ich hab auch einen Ableger gebastelt. Sieht ganz gut aus. Ich hab die neue Chefin gesehen und das neue Volk hat sich zusammen gerüttelt. Ein kleines neues Brutnest ist auch da, es geht also voran. Prima! Hier das Suchbild dazu.

Was noch? Eines der Völker sieht sehr bedenklich aus. Viele tote Bienen, keine Brut mehr, kein neuer Ertrag und Bienen, die benommen wirken. Hm...was ist da los? Ich dachte erst, das Volk wäre einfach abgeschwärmt, aber der riesen Friedhof vor der Tür und das untypische Verhalten sprechen dagegen. Ich vermute mal, die haben entweder eine Krankheit oder sie haben sich auf den umliegenden Flächen irgendwo eine Insektizidvergiftung eingefangen. Sieht auf jeden Fall nicht gut aus. Was es auch ist, ich hoffe, es greift nicht über. Muss ich mal im Verein besprechen.

Und dann hab ich noch versucht, statt kleinen Waben mit ganzen Waben zu starten. Ich kleb ja sonst immer in die Rahmen kleine Anfangsstücke ein, damit die Bienen wissen, wo es lang geht und schon mal einen guten Start haben. Den Rest bauen die normalerweise dann selbst aus. Meistens wird das sehr ordentlich, macnhmal sieht es aber auch so aus:

Hier haben sie in der Mitte einen Spalt offen gelassen. Warum auch immer.
Und jetzt habe ich versucht, eine ganze Mittelwand als Starthilfe einzukleben. Na ja...

Den Rest der offensichtlich heruntergefallenen Wand klebt am Boden, wo die Bienen dann versucht haben, was draus zu machen. Und oben haben sie einfach mit ganz normalen Waben angefangen, dann eben ohne Starthilfe. Den Rest der zerbrochenen Mittelwand haben sie fröhlich kreuz und quer im Stock verbaut. Hat eine Weile gedauert, das wieder gerade zu rücken und aufzuräumen. Ich sag mal so: da ist noch Luft nach oben. Oder ich bleib einfach doch bei den kleinen Anfangsstreifen.

Montag, 21. April 2025

Der erste Schwarm und merkwürdige Produkttests

Das ging ja schnell. Eben noch im Winter- Restprogramm und jetzt sehen die Völker schon so aus.

Diese Wabe ist von oben bis unten voll mit Brut. So sieht der ganze Stock aus. Selbst die Randwaben, die gerne für Vorräte genutzt werden, sind rappelvoll mit Brutzellen. Hier gehts rund.

So rund, dass es direkt an Ostern vor dem Haus ordentlich gesummt und gebrummt hat. Da hat mir doch der Osterhase einen Schwarm im Baum versteckt. 


Hm...hab ich wohl eine Schwarmzelle übersehen. Und damit es interessanter wird war ich auch nicht vor Ort und konnte mich nicht selbst kümmern. Aber die freundlichen Kollegen aus dem Verein waren da und so haben die reisewilligen Bienen schon ein neues Zuhause im Vorgebirge.

Wir sind also unverkennbar in der Hauptphase der Bienen angekommen. Der Start ins neue Jahr ist gelungen, die Völker wachsen wie verrückt, es gibt Honigeintrag und die Bienen sind so gut dabei, dass sie sich schon teilen und Schwärme bilden. Jetzt ist so richtig Frühling.

Ansonsten ist mir die Tage ein Test der Stiftung Warentest unter gekommen, den ich doch sehr merkwürdig fand und den ich auch im mir möglichen Rahmen thematisieren wollte. Die Stiftung hat Honige aus Supermärkten getestet (Zum Test). Leider mit mittlerweile veralteten Methoden und - Überraschung - die Billighonige haben super abgeschnitten, Kein Wunder, denn man kann mittlerweile maßgeschneiderte Fälschungen kaufen, die genau darauf ausgerichtet sind, solche Tests zu überlisten. Da wird der Zuckersirup aus China ruck-zuck zu feinstem Blütenhonig. Lässt man ein moderneres Testverfahren drüber laufen, merkt man das auch recht schnell. Das ist jetzt keine ganz neue Erkenntnis. Um so erstaunlicher, dass das der Stiftung nicht auffällt. Da der Test direkt nach einem sehr wenig schmeichelhaften anderen Querschnitt-Test raus kommt, der letztens reihenweise Produktfälschungen bei billigen Supermarkthonigen nachgewiesen hat (Moderner Test aus Dezember 2024), bekommt das ganze ein Gschmäckle. Riecht irgendwie nach Auftragsarbeit zur Rettung des beschädigten Rufs. Warum sich die Stiftung Warentest dafür hergibt ist mir ein Rätsel. Es regen sich jetzt jedenfalls nicht nur die Berufsimker auf, sondern der ganze Imkerbund (Reaktion Imkerbund).

Eigentlich könnte mir das egal sein. Ich muss mich nicht (mehr) über die Qualität anderer Honige kümmern, ich mach ja jetzt meinen eigenen. Als Mikroimker im lokalen Bereich bin ich auch eh viel zu klein, als dass ich in Konkurrenz zu Supermärkten treten könnte. Und die Mittel zur Honigfälschung auf industriellem Level hab ich auch nicht. Das wäre ja auch witzlos, denn da ich den Großteil meiner Ernte mit meiner Familie selbst esse, kann ich mich damit höchstens selbst betrügen. Gibt ja nur dann mal Honig bei mir für die Nachbarschaft, wenn die Ernte zu viel für uns geworden ist.
Aber es ärgert mich doch, denn es beschädigt das Gesamtprodukt Honig. Da machen gierige Leute Geld mit industrieller Fälschung eines Naturprodukts und die Stiftung Warentest würdigt das auch noch mit einem äußerst positiven Test. Kannste dir nicht ausdenken...

Mir bleibt nur der Appell: kauft euren Honig lokal. Der günstige Honig "aus EU und nicht EU Ländern" ist Glückssache. Den guten Stoff gibts beim Imkerverein um die Ecke. Hier zum Beispiel: Vorgebirgsimker

Dienstag, 4. März 2025

Winter ade

Sieh an, es tut sich was bei den Bienen.

Die sonnigen letzten Tage führen vor den Fluglöchern der Bienenvölker schon zu ordentlichem Flugverkehr. Und mit der Haselblüte der letzten Wochen (hallo Allergiker!) und der jetzt kommenden Weidenblüte geht die Phase der Überwinterung langsam zu Ende. 

Es geht auch schon ordentlich rund in den Völkern. Ich habe das schöne Wetter genutzt und mal eine erste Durchsicht gemacht. Dabei gab es schon ein erstes kleines Brutenst und neue Pollenvorräte zu sehen. Sogar eine kleine Menge frischer Nektar wurde eingetragen, wo auch immer sie den so früh gefunden haben. 

Auch die Chefin hat sich blicken lassen und ist hier auf dem Bild dank ihrer etwas helleren Farbe leicht zu finden.


Zur Versorgung der neuen Brut ist neben frischen Pollen auch Wasser nötig. Ich finde jetzt regelmäßig Bienen in meinem Hochbeet, die dort die Blumenerde anknabbern. Offensichtlich holen sie sich in dem feuchten Boden ihre benötigten Wasservorräte.

Es folgt jetzt so langsam die Durchlenzung, also der Wechsel von den Winter- zu den Sommerbienen. Dabei ziehen die alten Bienen aus dem letzten Herbst die erste neue Generation groß, bevor sie nach einem vergleichsweise langen Bienenleben abtreten.

Bei diesen paar unglücklichen Exemplaren ist das schon während der Winterpause passiert. Hier haben wohl einige Bienen den Anschluss an die Wintertraube (und damit an die Wärme) verloren und haben es nicht geschafft. 

Insgesamt sieht das alles sehr gut aus. Beide Völker sind aktiv, Vorräte sind noch da und die Chefin hat schon angefangen, neue Eier zu legen. Also drücken wir mal die Daumen, dass das Wetter jetzt dauerhaft besser wird. Dann kann es los gehen mit einem guten Start in die neue Saison!