Sonntag, 17. August 2025

Spätsommer am Bienenstand

Die Neuankömmlinge haben leider nichts aus der Spende gemacht.  Da das Volk ohne Königin und auch ohne frisch gelegte Eier keine Führung mehr nachziehen kann, ist es so nicht mehr zu retten. Es würde immer kleiner, da die alten Bienen irgendwann wegsterben. Also musste eine andere Lösung her.

Ich habe im Verein eine Ersatzkönigin bekommen, die in ihrem eigenen Volk schon schwer am Arbeiten war. Die habe ich jetzt in das Volk eingesetzt. 

Leider im Käfig schlecht zu erkennen, aber da drin findet sich die neue Führungskraft. Normalerweise sollte die im Volk gut angenommen werden. Der Käfig war nach 2 Tagen aufgeknabbert, jetzt muss sie nur noch ein Brutnest starten.

 

Was noch? 

Da ich den Bienen den Sommerhonig geklaut habe, muss gerade die übliche Fütterung stattfinden. Literweise dünnflüssiges Zuckerwasser ersetzt den Honig. Wahnsinn, was da abgenommen wird. So 20-30 Liter gehen - über ein paar Wochen verteilt - problemlos in ein Volk und werden dort dann nach und nach in Wintervorräte umgewandelt. 


 Und weil es dieses Jahr jede Menge Honig gab, bleibt auch für die Nachbarschaft was übrig. 

Im Moment stell ich wieder Gläser raus, so lange der Vorrat reicht.
 

Mittwoch, 16. Juli 2025

Herzlich willkommen...

Umzug geglückt, die neuen Schienenbienen sind da!

Ich habe die beiden Völker jetzt umgezogen. War gar nicht so einfach, da immer noch hunderte von Bienen außen saßen. Damit ist der Stand erst mal voll besetzt. Nachdem sich die Aufregung etwas gelegt hat, habe ich mal nachgesehen, wie die neue Inneneinrichtung angenommen wurde. Sieht ganz gut aus, und jetzt weiß ich auch endlich, warum da so viele Bienen außen saßen: es war schlicht kein Platz mehr innen. Die Kiste ist eben voll mit Bienen, die hatten schlicht keinen Platz mehr drinnen. Also erst mal etwas Platz gemacht und oben noch einen leeren Honigraum drauf. Und schon gibt es keinen Andrang mehr draußen.

Leider hab ich bei der Gelegenheit auch gesehen. dass die Chefin fehlt. Ich hab keine Ahnung warum, aber die ist weg. Und wir hatten sienoch gesehen auf ihrer Fangwabe und extra vorsichtig rein gesetzt...Das ist echt sehr ärgerlich. Riesen Volk, aber ohne Königin werden die nach und nach immer weniger und das Volk ist verloren. Und da ich gerade einen Runderneuerung gemacht habe, gibts auch keine Brut, aus der eine neue gezogen werden kann. 
Aber Glück im Unglück: ich konnte von den bereits vorhandenen Völkern eine Eier-Spende reinhängen. Die sind ja zum Glück schon zwei Wochen weiter und hatten bereits neue Brutfelder. Hoffentlich klappt das. Ist ja schon schlimm genug, dass die super Königin verschwunden ist, wenn das ganze Volk verloren wäre, wäre das natürlich bitter. Mal sehen, ob es in 2-3 Wochen eine neue Chefin gibt oder ob ich mit Hilfe der Imkerkollegen noch was anderes probieren muss.

Den letzten Honig hab ich auch noch geerntet, damit ich das vorm Urlaub erledigt habe. Da kommt jetzt nicht mehr viel Tracht nach, die Linde ist durch und der Rest, der jetzt noch kommt, ist nur noch Krimskrams. Also Honig runter und dafür gabs noch einen Klotz Futterteig für alle. Damit hat offiziell die Wintervorbereitung begonnen und die Völker haben schon mal was zu tun, während ich ein paar Tage unterwegs bin. 

Montag, 30. Juni 2025

Neue Inneneinrichtung

So, heute mal was anderes.

Zur Abwechlsung war ich bei einer Imkerkollegin aus dem Verein und habe ihr an ihrem Stand geholfen. Wir haben einige ihrer Völker aus Zander-Kisten in mein System namens Dadant umgezogen, so dass sie in ein paar Tagen an meinen Stand umziehen können. Es gibt in Deutschland leider zahlreiche Kistenmaße, die in der Regel inkompatibel sind. Da bei mir alles Dadant ist, müssen sich die Damen also erst mal neu einrichten. Bei der Gelegenheit konnten wir uns auch gleich um Wabenhygiene kümmern und haben altes Material mit neuem ersetzt. 

Das gab am Ende sehr volle Kisten, da wir jeweils zwei Völker aus dem kleineren Zander-System in die größere Dadant-Kiste getan haben.

Da war ganz schön was los am Stand...aber die Bienen sind nur aufgeregt, nicht aggressiv.

Jetz hoffe ich nur, dass die sich trotz des warmen Wetters noch IN die Kiste begeben, bevor ich sie umsiedeln will. Wird sonst schwierig, die Kiste in den Kofferraum zu bekommen, wenn da noch mehrere tausend Bienen außen an der Kiste hängen.

Donnerstag, 12. Juni 2025

Volk verloren

Heute mal wieder eine der nicht so schönen Seiten des Imkerlebens. Das kranke Volk hat sich leider nicht mehr erholt.

Da es immer weniger Bienen wurden und ich auch keine neue Brut mehr gesehen habe, habe ich das Volk jetzt aufgelöst. Schade, aber auch das gehört zur Imkerei dazu. Zum Glück hab ich noch rechtzeitg im Frühjahr einen Ableger gebaut. Wenigstens dem gehts gut.

So sieht das dann am Ende aus:

Total zerlöchertes Brutfeld, nur noch Drohnen und insgesamt ein desolater Zustand in der Beute. Ich habe also alles entfernt, das Wachs eingeschmolzen und die Kiste ausgeflammt. Da werde ich wohl versuchen, bei der anstehenden Sommerbehandlung einen neuen Ableger zu bauen. Drei oder vier Völker hätte ich schon gerne. Zwei finde ich ein bisschen knapp.

Immerhin zeigt sich jetzt, warum ich auf Naturbau umgestellt habe. Ohne Drähte in den Rähmchen geht das Ausschneiden der Altwaben deutlich einfacher und schneller voran.


 

Sonntag, 25. Mai 2025

Imkern im Frühjahr

So, schon wieder ein paar Wochen rum und es war einiges zu tun. Entsprechend der Jahreszeit gibt es gerade jede Menge Sachen, die man machen kann/muss.

Ich habe zum Beispiel Honig geerntet. Hurra! Endlich mal wieder Frühtracht, nachdem die letzten Jahre ja eher mau waren. Ein paar Eimer sind es diesmal geworden und ich freu mich schon, den ins Glas zu bekommen. Ich möchte diesmal etwas warten und vorher noch regelmäßig rühren. Ich hoffe, damit bekomme ich ihn etwas cremiger und weniger betonartig, wenn er denn dann auskristallisiert (was bei Frühtracht wahrscheinlich ist).

Ich hab auch einen Ableger gebastelt. Sieht ganz gut aus. Ich hab die neue Chefin gesehen und das neue Volk hat sich zusammen gerüttelt. Ein kleines neues Brutnest ist auch da, es geht also voran. Prima! Hier das Suchbild dazu.

Was noch? Eines der Völker sieht sehr bedenklich aus. Viele tote Bienen, keine Brut mehr, kein neuer Ertrag und Bienen, die benommen wirken. Hm...was ist da los? Ich dachte erst, das Volk wäre einfach abgeschwärmt, aber der riesen Friedhof vor der Tür und das untypische Verhalten sprechen dagegen. Ich vermute mal, die haben entweder eine Krankheit oder sie haben sich auf den umliegenden Flächen irgendwo eine Insektizidvergiftung eingefangen. Sieht auf jeden Fall nicht gut aus. Was es auch ist, ich hoffe, es greift nicht über. Muss ich mal im Verein besprechen.

Und dann hab ich noch versucht, statt kleinen Waben mit ganzen Waben zu starten. Ich kleb ja sonst immer in die Rahmen kleine Anfangsstücke ein, damit die Bienen wissen, wo es lang geht und schon mal einen guten Start haben. Den Rest bauen die normalerweise dann selbst aus. Meistens wird das sehr ordentlich, macnhmal sieht es aber auch so aus:

Hier haben sie in der Mitte einen Spalt offen gelassen. Warum auch immer.
Und jetzt habe ich versucht, eine ganze Mittelwand als Starthilfe einzukleben. Na ja...

Den Rest der offensichtlich heruntergefallenen Wand klebt am Boden, wo die Bienen dann versucht haben, was draus zu machen. Und oben haben sie einfach mit ganz normalen Waben angefangen, dann eben ohne Starthilfe. Den Rest der zerbrochenen Mittelwand haben sie fröhlich kreuz und quer im Stock verbaut. Hat eine Weile gedauert, das wieder gerade zu rücken und aufzuräumen. Ich sag mal so: da ist noch Luft nach oben. Oder ich bleib einfach doch bei den kleinen Anfangsstreifen.

Montag, 21. April 2025

Der erste Schwarm und merkwürdige Produkttests

Das ging ja schnell. Eben noch im Winter- Restprogramm und jetzt sehen die Völker schon so aus.

Diese Wabe ist von oben bis unten voll mit Brut. So sieht der ganze Stock aus. Selbst die Randwaben, die gerne für Vorräte genutzt werden, sind rappelvoll mit Brutzellen. Hier gehts rund.

So rund, dass es direkt an Ostern vor dem Haus ordentlich gesummt und gebrummt hat. Da hat mir doch der Osterhase einen Schwarm im Baum versteckt. 


Hm...hab ich wohl eine Schwarmzelle übersehen. Und damit es interessanter wird war ich auch nicht vor Ort und konnte mich nicht selbst kümmern. Aber die freundlichen Kollegen aus dem Verein waren da und so haben die reisewilligen Bienen schon ein neues Zuhause im Vorgebirge.

Wir sind also unverkennbar in der Hauptphase der Bienen angekommen. Der Start ins neue Jahr ist gelungen, die Völker wachsen wie verrückt, es gibt Honigeintrag und die Bienen sind so gut dabei, dass sie sich schon teilen und Schwärme bilden. Jetzt ist so richtig Frühling.

Ansonsten ist mir die Tage ein Test der Stiftung Warentest unter gekommen, den ich doch sehr merkwürdig fand und den ich auch im mir möglichen Rahmen thematisieren wollte. Die Stiftung hat Honige aus Supermärkten getestet (Zum Test). Leider mit mittlerweile veralteten Methoden und - Überraschung - die Billighonige haben super abgeschnitten, Kein Wunder, denn man kann mittlerweile maßgeschneiderte Fälschungen kaufen, die genau darauf ausgerichtet sind, solche Tests zu überlisten. Da wird der Zuckersirup aus China ruck-zuck zu feinstem Blütenhonig. Lässt man ein moderneres Testverfahren drüber laufen, merkt man das auch recht schnell. Das ist jetzt keine ganz neue Erkenntnis. Um so erstaunlicher, dass das der Stiftung nicht auffällt. Da der Test direkt nach einem sehr wenig schmeichelhaften anderen Querschnitt-Test raus kommt, der letztens reihenweise Produktfälschungen bei billigen Supermarkthonigen nachgewiesen hat (Moderner Test aus Dezember 2024), bekommt das ganze ein Gschmäckle. Riecht irgendwie nach Auftragsarbeit zur Rettung des beschädigten Rufs. Warum sich die Stiftung Warentest dafür hergibt ist mir ein Rätsel. Es regen sich jetzt jedenfalls nicht nur die Berufsimker auf, sondern der ganze Imkerbund (Reaktion Imkerbund).

Eigentlich könnte mir das egal sein. Ich muss mich nicht (mehr) über die Qualität anderer Honige kümmern, ich mach ja jetzt meinen eigenen. Als Mikroimker im lokalen Bereich bin ich auch eh viel zu klein, als dass ich in Konkurrenz zu Supermärkten treten könnte. Und die Mittel zur Honigfälschung auf industriellem Level hab ich auch nicht. Das wäre ja auch witzlos, denn da ich den Großteil meiner Ernte mit meiner Familie selbst esse, kann ich mich damit höchstens selbst betrügen. Gibt ja nur dann mal Honig bei mir für die Nachbarschaft, wenn die Ernte zu viel für uns geworden ist.
Aber es ärgert mich doch, denn es beschädigt das Gesamtprodukt Honig. Da machen gierige Leute Geld mit industrieller Fälschung eines Naturprodukts und die Stiftung Warentest würdigt das auch noch mit einem äußerst positiven Test. Kannste dir nicht ausdenken...

Mir bleibt nur der Appell: kauft euren Honig lokal. Der günstige Honig "aus EU und nicht EU Ländern" ist Glückssache. Den guten Stoff gibts beim Imkerverein um die Ecke. Hier zum Beispiel: Vorgebirgsimker

Dienstag, 4. März 2025

Winter ade

Sieh an, es tut sich was bei den Bienen.

Die sonnigen letzten Tage führen vor den Fluglöchern der Bienenvölker schon zu ordentlichem Flugverkehr. Und mit der Haselblüte der letzten Wochen (hallo Allergiker!) und der jetzt kommenden Weidenblüte geht die Phase der Überwinterung langsam zu Ende. 

Es geht auch schon ordentlich rund in den Völkern. Ich habe das schöne Wetter genutzt und mal eine erste Durchsicht gemacht. Dabei gab es schon ein erstes kleines Brutenst und neue Pollenvorräte zu sehen. Sogar eine kleine Menge frischer Nektar wurde eingetragen, wo auch immer sie den so früh gefunden haben. 

Auch die Chefin hat sich blicken lassen und ist hier auf dem Bild dank ihrer etwas helleren Farbe leicht zu finden.


Zur Versorgung der neuen Brut ist neben frischen Pollen auch Wasser nötig. Ich finde jetzt regelmäßig Bienen in meinem Hochbeet, die dort die Blumenerde anknabbern. Offensichtlich holen sie sich in dem feuchten Boden ihre benötigten Wasservorräte.

Es folgt jetzt so langsam die Durchlenzung, also der Wechsel von den Winter- zu den Sommerbienen. Dabei ziehen die alten Bienen aus dem letzten Herbst die erste neue Generation groß, bevor sie nach einem vergleichsweise langen Bienenleben abtreten.

Bei diesen paar unglücklichen Exemplaren ist das schon während der Winterpause passiert. Hier haben wohl einige Bienen den Anschluss an die Wintertraube (und damit an die Wärme) verloren und haben es nicht geschafft. 

Insgesamt sieht das alles sehr gut aus. Beide Völker sind aktiv, Vorräte sind noch da und die Chefin hat schon angefangen, neue Eier zu legen. Also drücken wir mal die Daumen, dass das Wetter jetzt dauerhaft besser wird. Dann kann es los gehen mit einem guten Start in die neue Saison!